One day you'll understand why

when i see you again

Tyler ließ mittlerweile von Veronica ab, die nur leblos auf der Straße lag und blutverschmiert war.
Stattdessen widmete er sich nun auch Belle, weil Kai anscheinend doch ganz gerne teilte.
"Nein, das werde ich nicht machen. Du wirst leiden und dann wird dir bewusst werden, dass du dich nie wieder mit mir anlegen solltest.", lachte Zane zufrieden und wurde auf einmal von zwei hellen Strahlern geblendet.
Ein Auto! Gott sei Dank...
Bitte hörte dieser Kack jetzt endlich auf und es war alles nur ein blöder Traum!
Der Wagen hielt und die Autotür öffnete sich schnell.
Eine weibliche Gestalt stieg aus und schlug die Tür mit einem lauten Bum wieder zu.
"Ich sag's nicht zweimal, Zane! Verpiss dich!", hörte ich Cassys Stimme sagen.
Wieso halluzinierte ich andauernd so?
Etwas unbeholfen robbte ich langsam zu Veronica, die laut hustete und sicher nichtmehr lange durchhielt.
Zane's Aufmerksamkeit und die der anderen lag nämlich gerade nicht bei mir.
"Cassandra!", begrüßte dieser sie und hob versöhnlich die Hände, als sie nun mit einer Waffe auf ihn zielte.
Woher hatte sie denn bitte? Der Waffenschrank von ihrem Dad stand bestimmt einfach offen.
Andere Frage, woher wusste sie, dass wir hier waren?
"Fick dich! Fickt euch, ihr ekelhaften Wichser! Ich ballere euch alle ab. Weg von Annabelle oder ich erschieße ihn!", drohte Cas selbst komplett mit der Situation überfordert Kai und Tyler.
"Die Tussi ist ja schwanger.", bemerkte ein anderer von Zane's Leuten, dessen Namen ich nicht einmal kannte.
"Oh ja! Ich würde sagen herzlichen Glückwunsch, Zane! Du wirst Vater. Wie fühlt sich das an? Die Frau, die du nur für deine Zwecke ausgenutzt hast und die du auf das wenigste reduziert hast, wird dich jetzt umbringen.", schrie sie ihm entgegen.
"Wesley!", wisperte Ronnie meinen Namen, als ich fast bei ihr angekommen war.
Überall war so viel Blut!
"Alles wird gut, Ronnie! Ich verspreche es dir.", beruhigte ich sie und griff nach ihrem Oberarm.
Es sah wirklich garnicht gut für sie aus.
"Hör mir zu! Du musst auf meine Nana aufpassen, bitte! Schau ab und zu nach ihr, weil es sonst niemand tut!", flüsterte sie leise und ich beugte mich über ihr von Tränen überströmtes Gesicht.
Nein, nein, nein!
Ihr Puls war rasend, als ich ihn überprüfte und ich drückte mit der anderen Hand ihre Schusswunde unter ihrer rechten Brust zu.
"Hör auf sowas zu sagen! Du stirbst jetzt nicht.", wisperte ich ihr zu und wischte ihr dann die Tränen weg.
"Geh zu Annabelle, bitte! Pass auf sie auf! Meine Lunge füllt sich mit Blut, Wesley. Ich werde ersticken, das weißt du. Aber es ist okay, geh jetzt!", hauchte sie ganz leise, während ich nur neben mir viel Unruhe und Diskussion leicht wahrnahm.
Meine Hände waren ebenfalls voller Blut.
"Wir brauchen Hilfe sofort!", schrie ich, obwohl es sinnlos war.
Sie schüttelte langsam den Kopf.
"Es ist nicht deine Schuld. Es ist nicht immer alles deine Schuld, Scott!", sagte sie noch, bevor ihre Augen nach oben rollten und sie Blut spuckte.
"Nein!", weinte ich und versuchte es von ihrem Mund zu wischen, wie ich es schon einmal bei meiner Mutter getan hatte.
Es war vorbei und ich konnte nichts machen.
Dem Tod ins Auge zu sehen war bitter!
Es tat weh und ich wusste, auch wenn ich Veronica unrecht behandelt hatte Jahre zuvor, bedeutete sie mir sehr viel.
Deswegen traf es mich auch so, obwohl ich versuchte einfach herunterzuschlucken.
Ich fühlte ihren Puls und suchte ihren Herzschlag, aber da war nichts.
Nur Stille, Stille, die so grausam war, dass nichtmal ich etwas tun konnte!
Der Wesley, der vor nichts Angst hatte und unschlagbar war, hatte das bekommen, was er auch verdient.
Jetzt nur noch Annabelle, fuck Annabelle!
Wo war sie?
Ich schaute mich um, aber da war sie nicht und Kai und Tyler auch nicht.
Laute Sirenen schallten im Hintergrund und ich sah, wie Zane auf dem Boden lag und hoffte er war einfach tot, aber da war kein Blut und sein Brustkorb hebte und senkte sich noch gleichmäßig.
Wieso war das Leben nur so verdammt unfair?
Ich konnte nicht aufstehen, also lag ich auf Ronnies Rumpf und konnte nicht aufhören zu weinen.
Meine Stimme war weg und mein Gesicht voller Veronicas und meinem eigenen Blut.
'Es tut mir so, so leid!', dachte ich in Gedanken an Veronica und strich ihr die Haare ordentlich hinter die Ohren, während ich hoffte, dass sie die Augen einfach wieder öffnete.
Wäre es einfach nur ein Spaß!
"Hallo? Sind Sie ansprechbar? Geht es Ihnen gut?", fragte mich eine männliche Stimme und ich sah den Schrecken selbst in seinen Augen.
Ich schüttelte nur den Kopf, aber kein Wort kam heraus.
"Wir brauchen hier sofort Hilfe!", schrie der Mann, der sich für mich als Sanitäter entpuppte.
Ich sah hinter ihm, wie Zane von einem Polizisten abgeführt wurde.
Vielleicht bekam er ja doch noch irgendwann seine gerechte Strafe.
"Ihr müsst Annabelle finden!", flüsterte ich leise, weil ich mehr nicht herausbekam, aber der muskulöse Mann verstand mich Gott sei Dank gut.
"Ist sie verschwunden?", informierte er sich bei mir und ich nickte wieder stumm.
"Hat ihr jemand etwas schlimmes angetan?"
Ich nickte wieder.
Er wandte sich von mir ab, um das seinen Kollegen von der Polizei mitzuteilen, während andere Männer und vielleicht auch Frauen zu mir kamen.
"Ja, beide Opfer sind polizeilich bekannt. Wir konnten sie als Wesley Scott und Veronica Torrez identifizieren. Wir suchen nach einer Annabelle Garcia, die angeblich ebenfalls verletzt und womöglich sogar sexuelle Gewalt erfährt! Sie verschwand mit zwei Personen, die wir noch nicht identifizieren können.", lauschte ich der Unterhaltung zweier schwer bewaffneten Polizisten links von mir, während die Sanitäter mir mein Shirt aufrissen und dann irgendetwas an mir herumfummelten.
Von Veronica wurde ich getrennt, denn sie legten ihr ein weißes Tuch über den Körper.
Jemand leuchtete in meine Augen, wobei ich sofort zusammenzuckte.
Sie sollten sich nicht um mich kümmern, sondern stattdessen Annabelle suchen.
Sie war es um dessen Leben wir gerade kämpften und nicht mein jämmerliches.

Eventuell übertreibe ich ein wenig...
Veronica hat das aber überhaupt nicht verdient, da kann man sagen, was man will.