putzfrau als strafe

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„Wie auch immer! Ich finde euer Verhalten dermaßen respektlos, dass ich nicht weiß, was ich noch mit euch machen soll. Wir sind hier nicht mehr im Kindergarten.", redete Miss Quinn weiter auf uns ein.

Ich hatte schon längst abgeschaltet.

"Wieso ist mein Bruder nicht hier?", informierte ich mich, um etwas vom Thema abzulenken.

"Mein Kollege hat seine Klasse übernommen. Ich bin nicht mehr zuständig für ihn.", erklärte sie mir und ich stöhnte.

Wie schaffte er es nur dem Ärger immer so auszuweichen?

"Da unser Hausmeister gekündigt hat, werdet ihr jetzt ein Teil seiner Arbeit übernehmen und zwar zusammen.", bestimmte meine blöde Lehrerin über mich.

Ich mochte es nicht, wenn man mir Sachen vorschrieb.

"Nein, ich bin doch keine Putzfrau.", schimpfte ich aufgeregt und warf einen Blick aus dem Fenster.

"Ich arbeite doch mit keiner Irren zusammen.", stritt auch Wes sofort ab.

"Euch wird keine andere Wahl bleiben. Wenn ihr euch nicht zusammenreißt, wird Mr. Scott von der Schule fliegen, denn du hast ja schonmal wiederholt und Miss Garcia kann die Klasse wiederholen.", stellte sie nun klar.

Sie hatte ja Recht, aber sowas würde ich nicht zugeben.

"Meinetwegen! Solange sie mir vom Hals bleibt, werde ich mich nicht beschweren.", meinte Wes und sah mich böse an.

"Ja, können Sie uns nicht einfach verschiedene Aufgaben geben, sodass wir uns so wenig wie möglich über den Weg laufen?", bat ich sie um einen mini, mini Gefallen.

"Deine Cheerleader-Trainerin, Mrs. Richard, hat mir mitgeteilt, dass du nicht teamfähig bist und deswegen werdet ihr das beide zusammen machen am gleichen Ort. Mich interessiert es sehr wenig, ob euch das gefällt oder nicht."

Bei Miss Quinn schien jetzt endgültig der Geduldsfaden gerissen zu sein. Was wollte meine Trainerin eigentlich bei meiner Biolehrerin? Natürlich waren sie an der gleichen Schule tätig, aber das waren doch vertrauliche Informationen.

"Du machst dieses sexy Tanzding, wenn ich auf dem Feld Football spiele? Wieso habe ich dich noch nie gesehen?", fragte Wesley plötzlich sehr interessiert.

"Tja! Das liegt daran, dass ich immer ganz hinten stehe, während du den Tussies ganz vorne beim Einlaufen dabei zuschaust, wie ihre Titten fast aus den Oberteilen hüpfen.", presste ich eingeschnappt heraus.

"Das nächste Mal geier ich dann eben auf deine Brüste, wenn dir das lieber ist. Allerdings bin ich mir sicher, dass dein Zwillingsbruder mir danach eine reinhaut.", behauptete er.

"Du starrst ganz sicher nicht auf meine Brüste.", zischte ich böse und verdeckte diese mit meinen Händen.
Ich trug schließlich nur ein Top.

"Raus jetzt ihr beiden! Ihr kommt am Freitag in mein Büro. Dann fangt ihr an.", warf Miss Quinn uns raus.

Ich ging ohne noch ein Wort zu sagen. Ich meine, was hätte ich auch noch sagen sollen. Wes war dicht hinter mir, als wir das Zimmer verließen. Eigentlich hatte ich vor vielleicht wegzurennen oder so, aber Wesley packte mich an meinen schulterlangen Haaren und hielt mich davon ab.

"Was ist?", stöhnte ich energisch und wollte ihm eine verpassen, aber er wich mir geschickt aus.

"Beruhig dich mal! Nur um das mal klarzustellen. Ich hasse dich.", hörte ich seine Stimme ganz nahe an meinem Ohr. Er wollte mich verunsichern aber nicht mit mir.

"Das beruht ganz klar auf Gegenseitigkeit.", bestätigte ich und lächelte falsch.

"Was ist eigentlich mit dir los? Dein Bruder ist ein voll korrekter Mensch und du, du bist so nervig, hässlich und komisch. Hast du eigentlich Freunde?", konterte er.

Okay, wenn er Streit wollte, konnte er den haben.

"Ich brauche keine Freunde, Idiot. Ich komme sehr gut alleine mit mir klar und muss nicht jeden Abend eine neue dreckige Hure mit ins Bett nehmen, damit ich mich nicht so armselig fühle.", beleidigte ich ihn.

"Pass lieber auf, was du sagst. Freche Göre!", versuchte er sich irgendwie selbst zu beherrschen. Ich musste wieder lachen:

"Oder was? Huh?"

Sein Gesicht sah wirklich sehr sehr wütend aus.

"Schwesterherz!", begrüßte mich plötzlich eine Stimme von hinten.

Mein Bruder. Wunderbar!

"Ja!", erwiderte ich und drehte mich dann doch um.

"Huh? Du verstehst dich mit Wes?", meinte mein Bruder Jakob und klatschte diesen nun ab.

Ich prustete los.

"Wir spielen bald zusammen Putzfrau.", erklärte Wesley die Situation für mich.

"Quinn?", wollte Ja wissen und Wes nickte.

"Mein Beileid, Kumpel! Meine Schwester ist echt extrem schwierig.", sprach mein Bruder.

Mir fielen beinahe die Augen aus dem Kopf.

"Ach Dankeschön, dass du so hinter mir stehst, Zwillingsbruder!", meinte ich und war sofort wütend.

Wie konnte er sich nur so auf Wesleys Seite stellen? Das ging mir dermaßen auf die Nerven.

"Bist du heute Abend da?", informierte sich Wes bei meinem Bruder und ignorierte mich komplett.

Beleidigt stand ich zwischen ihnen:
"Wo soll's denn hingehen?"

Jetzt war ich auch irgendwie gespannt, was sie vorhatten.

"Feiern, aber du gehst ja sowieso nie mit.", antwortete Jakob patzig und tat so, als würde er mir das verübeln.

Das war ein Grund mehr Wesley zu hassen. Er verbündete sich immer mit meinem Bruder gegen mich.

"Das habe ich mir schon gedacht, dass so ein Einzelgänger wie du niemals dort auftauchen würde.", lachte mich Wes nun aus.

Ab da war es klar, dass ich mitgehen würde. Erstens weil ich dann nicht hier von zwei älteren runtergemacht wurde und zweitens weil das eine super gute Gelegenheit war sich mal wieder richtig volllaufen zu lassen.

"Ich komme heute Abend mit.", bestimmte ich einfach so und verschränkte zickig die Arme vor der Brust.

Jakob musste lachen.

"Du bist dafür verantwortlich, dass sie mitgeht. Also wirst du auch ihr Babysitter spielen. Sie hat nämlich einen ziemlich starken Drang sich jedes verdammte Mal die Kante zu geben.", behauptete mein Bruder und Wesley grinste blöd.

Ich wollte Wes eine klatschen, aber er hielt mich am Arm fest und konnte es so verhindern.

"Okay, dann spiele ich wohl einmal ihren Babysitter. Irgendjemand muss ja dafür sorgen, dass du keinen Mist baust.", meinte er.

Ich wollte mich von seinem festen Griff befreien, aber er war eben stärker und größer als mein Bruder.
Ich fande es ja echt nicht fair, dass mein Bruder mir in dem Bauch meiner Mum keinen Platz gegeben hatte. Deshalb war ich spargeldünn und gerade mal 1.55m groß, während mein Bruder spitz auf die 2m-Marke zulief.

"Ich brauche keinen Aufpasser. Außerdem will er mich doch nur flachlegen.", wehrte ich mich angepisst und Wes ließ mich los.

"Stimmt nicht!", kommentierte er.

"Keine Wiederrede!", meinte mein Bruder, verabschiedete sich von Wesley und zog mich dann nach draußen.

One day you'll understand whyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt