epilog 1/

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Mein Gedanke bei der Sache ist folgender: Ich schreibe jetzt einen Epilog, der noch ein paar Kapitel lang geht, auch wenn man das eigentlich nicht so macht aber egal und wenn ihrs nicht mögt, dann lest es nicht!

Fünf Jahre später:

Wie schnell die Zeit doch verging! Wesley verließ mich genau zwei Monate, nachdem wir beide aus dem Krankenhaus gekommen waren. Bis dahin hatten wir aber noch eine schöne Zeit gehabt, bevor er dann mit der Begründung ging, er müsste dringend weg, aber es wäre nicht meine Schuld! Nichtmal hatte er mir das sagen können, sondern nur mein Bruder hatte es mir ausgerichtet. Der Schmerz, der blieb? Wes hatte mir doch versprochen nie wieder zu gehen.
Stattdessen hatte er mich alleine gelassen. Selbst bei dem Gerichtsprozess gegen Zane, Kai und Tyler, wo ich auf seine Unterstützung gehofft hatte, war er nicht entschieden.
Ich hatte meinen Abschluss mit einem guten Schnitt gemacht, da ich dafür wirklich sehr gebüffelt hatte und schaffte es währenddessen drei Vergewaltiger hinter Gitter zu bringen. Nein, das tat ich nicht für mich selbst und auch nicht für Wesley!
Es war alleine für Veronica.
Sie sollte Gerechtigkeit bekommen.
Eigentlich nahm ich Wes das nicht mal mehr übel, dass er abgehauen war, aber er hätte mich wenigstens mitnehmen können.
"Eines Tages, eines Tages werde ich dich verdienen!"

"Guten Abend!"
Bewerbungsgespräche waren wirklich nichts für mich.
"Sie müssen Ms. Garcia sein.", begrüßte mich ein gut aussehender, direkt sympathischer Mann Ende dreißig.
"Richtig, dann sind Sie sicher Mr. Rodgers.", stellte ich fest und schüttelte freundlich meine Hand, bevor wir beide an dem Tisch Platz nahmen.
"Nein, ich bin einer der Chefs, Mr. Scott.", verbesserte er mich.
Ich zuckte sofort zusammen.
Scott!
Es gab eine Menge Leute, die so hießen!
"Schön Sie persönlich kennenzulernen!", fügte ich hinzu und versuchte meine nun aufkommende Unsicherheit zu verbergen.
"Ich bin wirklich sehr interessiert an Ihrer aktuellen Arbeit."
Er war wirklich sehr freundlich und sein Anzug stand ihm hervorragend.
"Wie Sie wahrscheinlich schon wissen, leite ich dieses Unternehmen mit meinem Cousin, der sich wahrscheinlich nur etwas verspätet. Möchten Sie etwas trinken?", bat Mr. Scott mir an und ich griff nach der Getränkeliste, um mich dort zu informieren.
Dies war die größte Chance, die ich je bekommen konnte!
Etwas besseres würde mir nie wieder fahren und ich war verwundert gewesen, dass ich überhaupt eine Antwort bekommen hatte und jetzt auch noch mit dem Boss zusammensaß.
Es gab wohl sonst niemand besseres als das Unternehmen BFCO, die nicht nur ein Großteil der umlaufenden Medikamente herstellte, sondern auch die bestmögliche Voraussetzung zur Forschung zur Heilung für bislang unheilbare Krankheiten bat.
Das war das auf, was ich schon sehr lange darauf hinarbeitete und jetzt war es für mich wirklich von Bedeutung dort mit anderen Menschen im Labor zu arbeiten, auch wenn ich mich noch im Studium befand.
"Was halten Sie von einem Weißwein?", schlug Mr. Scott vor und ich willigte ein, denn das hörte sich gar nicht so schlecht an und es war echt ein großer Zufall, dass genau jetzt die Bedienung kam.
"Wir hätten gerne den Wein von der Tageskarte.", bestellte er dann und zwinkerte mir dabei zu, als wollte er mir etwas bestimmtes sagen.
"Und ein Wasser!", fügte er noch schnell hinzu, dass er wahrscheinlich für seinen noch kommenden Cousin bestellt hatte.
"Ihr Cousin möchte keinen Wein?", informierte ich mich und dieser schüttelte hastig den Kopf.
"Er trinkt keinen Alkohol."
Ich denke Mr. Scott betonte es genau so, um mir zu sagen, dass er mal ein Säufer war.
Mit dem einen Chef kam ich relativ gut klar, aber was wenn der andere jetzt kam und mich nicht mochte? Was wäre denn, wenn er meine Arbeit nicht gut fand oder sie sogar heruntermachte?
"Erzählen Sie etwas von sich!", zog Cousin 1 meine Aufmerksamkeit wieder auf sich.
"Ich studiere Medizin im achten Semester und es gefällt mir wirklich sehr gut, außer dass mich das Berichte schreiben ein wenig nervt. Ansonsten male und lese ich sehr gerne wie die üblichen Medizinverrückten!", redete ich gerade darauf los, was mir so über mich selbst einfiel.
"Meine Tochter malt auch sehr gerne, aber sie ist erst fünf. Trotzdem ist sie für ihr Alter wirklich talentiert.", erzählte er mir total stolz von seinem Kind.
Süß! Ich musste direkt an meinen eigenen Vater denken.
"Sie sind verheiratet?", fragte ich nach und hoffte nicht, dass die Frage so klingt, als würde ich ihn mir klären wollen, falls er single wäre.
"Ich war. Meine Frau ist gestorben vor ein paar Monaten, Krebs!", erklärte er mir, dass er nun mit seinem Kind alleine war und ich fragte mich, was er seiner Tochter gesagt hatte, was mit seiner Mum los war.
"Mein Beileid! Mein Vater auch, er hat mehr oder weniger dazu beigetragen, dass ich Medizin studiert habe."
"Das ist wirklich sehr bemerkenswert.", behauptete Mr. Scott begeistert, dass der Tod eines Familienmitglieds mich dazu bewegt hatte, eine Streberin zu werden.
"Ich denke mein Cousin hat, es heute doch noch geschafft.", bemerkte er dann freudig und sah hinter mich, wodurch ich mich ebenfalls umdrehen wollte, es aber nicht schaffte, weil ich vorher das Besteck auf den Boden warf.
Ich musste es wohl versehentlich durch meine Drehung heruntergeworfen haben.
Ohne einen Blick auf Cousin 2 werfen zu können bückte ich mich und hob das herunterfallende Silbergeschirr Stück für Stück auf.
"Hallo!", begrüßte mich währenddessen eine deutlich tiefere Stimme und ich sah nur zwei Füße, die sich links von meinen stellten.
"Hey, ich habs gleich...", hörte ich mich selbst sagen und fühlte mich dumm, weil ich mich nicht ordentlich begrüßt hatte.
"Wieso bist du so spät? Wir haben ausgemacht um acht.", flüsterte Cousin 1.
"Ich habe Shawn ins Bett gebracht.", rechtfertigte sich der andere.
"Dafür kann ich kein Mitleid zeigen, denn das ist absolut unprofessionell."
Ich wollte gerade wieder unter dem Tisch auftauchen, als ich mit voller Wucht beim Hochgehen gegen die Kante knallte.
Es tat aber überhaupt nicht weh, da eine große Hand den Schlag abdämpfte und es einfach nur laut rumste.
Langsam duckte ich mich jetzt komplett und sah endlich mal wieder zur Abwechslung die obere Hälfte des Raumes.
Cousin 2 war gerade damit beschäftigt seine Sonnenbrille abzusetzen, sodass ich mich noch garnicht bei ihm bedanken konnte, dass er mich gerade vor Kopfschmerzen bewahrt hatte.
Ein richtiger Gentleman...
"Also das ist Ms. Garcia...", stellte Mr. Scott mich vor, ehe ich in das jetzt entblößte Gesicht eines genau 24-jährigen schaute.
Woher ich sein genaues Alter wusste? Recherche, nein Spaß!
"Und das ist mein Cousin."
Ich sah ihn an und er sah mich an.
Es war so eine dumme Idee hier herzukommen, verdammt!

Ist der Cousin sympathisch? Ja/nein? Warum?

One day you'll understand whyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt