Kapitel 22

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Wütend, verwirrt und peinlich berührt hielt ich ein rotes fast durchsichtiges Kleid mit gewagtem ausschnitt und spitze, in der Hand. Mit offenem Mund starrte ich darauf. Das war doch nicht sein Ernst! Ich war noch nie der Typ gewesen der gerne Kleider getragen hätte.

Er konnte mich also mal.

Hastig suchte ich Im Bad nach irgendwelchen Spangen. Tasächlich fand ich auch zwei. Gut das ich mich früher immer so oft ausgesperrt hatte. Mit Leichtigkeit konnte ich das Schloß knacken und öffnete leise die Tür. Mein Blick flog nach links und rechts, so leise wie möglich schlich ich in die Richtung von der ich dachte, dass ich von dort gekommen war. Das Badetuch presste ich eng um meinen Körper. Ich würde schon was anderes zum anziehen finden, was sich außerdem zur Flucht eignete.

Bei jedem Schritt den ich machte,  rechnete ich fest damit gleich erwischt zu werden. Zum Glück war dem nicht so.

Endlich stand ich vor der Tür hinter der ich 'mein'zimmer vermutete und drückte die klinke runter.

Mein Herz raste. Es war niemand zu sehen. Schnell trat ich ein und zog die tür hinter mir zu. Dan ging ich zu dem riesigen Kleiderschrank, der mir schon am ersten Tag hier auffgefalen war.

Ich öffnete ihn.
DAS KANN JA WOHL NICHT WAHR SEIN, VERDAMMT NOCHMAL!!!

Der Schrank war tatsächlich gefüllt. Leider nur mit Männer Kleidung. Heute ist echt nicht mein Tag. Aber gut, besser als dieses Kleid. Hastig nahm ich mir eine Hose und ein shirt heraus. Zum Glück hatten sie mir frische Unterwäsche unter das Kleid gelegt gehabt, die ich mitgenommen hatte. Ich wollte lieber garnicht erst wissen woher er meine Größen kannte.

Prüfend sah ich mich nochmal im zimmer um. Sogar unter dem Bett sah ich nach und als ich mir 100% sicher war, das ich allein war, zog ich mich schnell um.

Die Sachen waren mir viel zu groß, aber gut, was hatte ich erwartet?

Ich verließ das zimmer und schlich zur Treppe die nach Unten führte, als ich jemanden herrauf kommen hörte.

Blitzschenll drehte ich mich um und lief so leise es ging zu einer anderen Treppe. Hastig nahm ich mehrerer Stufen auf einmal.

Wo bin ich den jetzt schon wieder?

Ich stand in einem grau gestrichen Flur mit ettlichen Türen. Neugierde packte mich und ich versuchte die erste Tür zu öffnen. Sie war verschlossen. Mist! Glücklicherweise hatte ich die spangen mitgenommen. Kurzerhand machte ich mich auch an diesem Schloss zu schaffen.

Geschafft! Sie war offen. Gerade wollte ich den Raum betreten. Als mich jemand an der Schulter packte.

"Was glaubst du, was du da tust?" fragte mich eine bekannte stimme von hinten. Ich zuckte heftig zusammen und sprang auf. Dabei lies ich die Spangen fallen.

"Hatte ich dir nicht einen Auftrag erteilt?" panisch blickte ich in Jason's Augen. Er hatte die Sonnenbrille nicht auf und ich sah deutlich seine roten Augen.

"Antworte!" forderte er mich auf.

"Ich...ich..." stammelte ich "ich trage k...keine Kleider!" nervös sah ich auf den Boden.

"Ach nein?" ich schüttelte den Kopf.

"Und deswegen trägst du meine Sachen?" er lachte teuflisch.

"Ich wusste nicht das sie dir sind!"

"Das wird ein Nachspiel haben." Was meinte er damit? Er wird mich doch nicht etwa wieder in diesen Keller bringen, oder? 

"Jetzt komm wieder mit runter!" es war keine Höfliche bitte sondern ein Befehl.

"Nein! Lass mich los." wütend Riss ich mich los und öffnete die Tür. Ich stürmte blind in das zimmer und warf mich mit meinem ganzen Gewicht gegen die zuene Tür.

"Mach sofort wieder auf!" Jason klang verärgert. Sein Pech!

"Nein!"

"Mach auf. Ich will dich nicht verletzten." Wer's glaubt. Mein Herz raste und ich atmete ruhig ein und aus.

"Wer bist du?" fragte aufeinmal eine Stimme. Sie kam aus einer Ecke des Zimmers. Erschrocken sah ich dorthin.

An einer Wand gekauert saß eine Frau in meinem Alter, vielleicht zwei bis vier Jahre älter als ich und sah mich ebenso erschrocken an, wie ich sie.

"Bist du einer von denen?" flüsterte sie leise.

"Was?" ich verstand gerade überhaupt nichts mehr.

"B..bis..bist du auch ein Vampir?" hastig schüttelte ich den Kopf.

"Warum bist du hier?" fragte sie mich.

"Ich...ähm sie haben mich entführt. Was ist mit dir?"

"Mich auch! Vor zwei Monaten glaube ich." ihre Stimme brach ab. Und ich vergaß ganz das vor der Tür immernoch ein zorniger Vampir stand.
Vor zwei Monaten? Oh Gott,  wie hat die das solange ausgehalten? Ich war mehr als entsetzt.

"Sie sagten ich könnte die richtige sein." flüsterte sie leise. Meine Gesichtszüge erstatten. Dasselbe hatten sie zu mir gesagt.

"Ich wusste nicht für was, aber plötzlich änderten sie ihre Meinung, das war vielleicht vor einer Woche." vor einer Woche? Als sie mich entführt haben? Mein Herz rutschte mir in die Hose.

"Sie brachten mich hierhoch und sperten mich ein." War das jetzt meine schuld? Immerhin hatte Jason gesagt ich wäre es. Er war sich sicher und Dave war sich auch sicher. War es den jetzt wirklich meine schuld? Ich fürchte schon. Was sollte ich tuen? Kann ich ihr irgendwie helfen. Fieberhaft dachte ich nach. Konnte aber keinen klaren Gedanken fassen.

Als ich plötzlich einen Ruck in der Tür spürte und sie nach hinten rausgerissen wurde. Da ich mich an sie gepresst hatte viel ich erschrocken nach hinten um. Wurde aber von zwei starken Armen aufgefangen.

"Ich habe gesagt du sollst rauskommen!" zischte er mich an.

"Du hast dir eine straffe eingefangen." er riss mich hoch und trug mich die Treppen hinunter. Den ganzen Weg über zappelte ich und versuchte mich zu befreien. Auf halben Weg kam uns Dave entgegen.

"Setzt die Tür wieder ein." Pampte er ihn an. Der arme bekamm mal wieder alles ab. Doch er nickte nur und lief an uns vorbei nach oben. Vielleicht hat es diese Frau geschafft in dieser Zeit abzuhauen. Sie tat mir so unendlich Leid.

Mittlerweile hatte er angehalten. Seltsamerweise betrat er das Bad. Er ließ mich ab und schloss die Tür. Misstrauisch blickte ich zu ihm hinüber. Was soll das werden? Das Kleid lag noch immer auf dem Hocker. Was hast du vor?

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