Kapitel 26

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Die erste Person die das Wohnzimmer betrat war ein Mann den ich auf 40-45 schätzte. Er sah Jason ungemein ähnlich. Das nächste was mir auffiel war, das er mich ebenso eindringlich musterte wie ich ihn.
War das sein Vater?

Der Mann lachte und kam auf mich zu. Ängstlich wich ich einen Schritt zurück. Er reichte mir die Hand und stellte sich vor. Nur zögerlich ergriff ich sie.

"Guten Abend! Mein Name ist Vladimir. Es freut mich wirklich sehr Sie kenne zu lernen, Madam." Innerlich bekam ich mich vor lachen gerade nicht mehr ein. Vladimir! Sein ernst? Das war einfach der absolut typischste Vampir Name überhaupt. Ich meine in jedem zweiten Film hieß der Obervampir Vladimir. Oder halt Dracula.

Der nächste der den Raum betrat war einer der vielleicht 2-3 Jahre älter als Jason war. Er starrte mich erst kurz an dann, urplötzlich, tauchte er neben mir auf, was mich heftig zusammen zucken ließ.

"Felix! Erschreck sie nicht so!" Ermahnte ihn eine Frau. Erstarrt vor Angst, aber dennoch dankbar, sah ich sie an.

"Ich bin Felix und Jason's Mutter Renata." stumm nickte ich zum Zeichen das ich verstanden hätte. Sie musste ja nicht merken das es mich herzlich wenig interessierte.
Sie war also seine Mutter.
Mutter? Wie konnte ich diesen Begriff im bezug auf ihn und seine Familie definieren? Mutter im sinne von, sie haben ihn gebissen oder so? Aber wen man genauer hinsah, konnte man zwischen allen vieren eine gewisse Ähnlichkeit feststellen. Mit Mutter musste einfach Mutter gemeint sein. Auch wen ich wirklich keine Idee hatte, wie ein toter leben produzieren konnte. Allein der Gedanke daran machte mich schon verrückt.
Wie soll das bitte funktionieren?

"Sobald wir die oder den richtigen Patner gefunden haben ist das ganz einfach. Und es funktioniert wie bei jeder anderen Lebensform auch." erschrocken sah ich diese Frau, Renata, an. Woher hatte sie das gewusst? Ich bin mir sicher, ich hatte es nicht laut gesagt. Sie lächelte mich an. Was wird hier gespielt?

"Nichts meine Liebe, nichts. Ich kann bloß Gedanken lesen." Ja klar, als ob! Twilight war gestern.

"Es stimmt wirklich, ich Beweise es dir." sagt sie freundlich.

"Denk an etwas was nur du wissen kannst."
Äh, okay? Vielleicht wan ich meine tage hatte? Ich merkte gar nicht das ich grinsen musste. Okay, vielleicht sollte ich das lieber nicht... Das konnte man als Vampir eventuell falsch verstehen. Also dachte ich an was anderes.
Ich hatte mal einen Hund. Ceasa. Ich habe ihn sehr geliebt, wir hatten immer eine Menge Spaß zusammen bis er eines Tages einfach so spurlos verschwunden ist.

"Das tut mir Leid!" sagt Renata. Ihre Stimme klang leicht niedergeschlagen. "So ist es mir auch einmal ergangen. Allerdings hatte ich eine Katze." Was? Kurz stockte mir mein onehin schon flacher Atem. Oh mein Gott! Hat sie gerade etwa...? Sie hat. Sie kann es wirklich. Verdammt!

"Sicher!" die andern sahen uns verwirrt an. Soweit das ihre versteinerten Gesichtszüge zuließen. Für mich bedeutet das, dass sie offenbar keine Gedanken lesen konnten. Das wäre ja auch nochmal schöner gewesen. Jason wühlte ja jetzt schon in jeder Kleinigkeit meines Privatlebens herum, da hätte es gerade noch gefehlt das er auch in meinen Gedanken herum schnüffeln konnte. So musste ich wenigstens nur in ihrer Gegenwart aufpassen was ich dachte. Als ich mit meinen Gedanken am ende war, stellte ich fest, dass immer mehr Leute das zimmer betraten. Vier an der Zahl. Diese stellten sich aber nicht vor. Und sie sahen auch nicht so aus als wären sie mit Jason verwandt. Oder unter einander. Wer war das alles? Fragend zog ich meine stirn kraus und ignorierte die kleinen Gespräche zwischen den Vampiren. Lediglich Renatas Worte drangen zu mir durch. Und das auch nur weil es die Antwort auf meine unausgesprochene Frage war.

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