Während ich mich also aufrichtete, um langsam zum Fenster zu schleichen, erlosch das Licht in der Küchenzeile. Die schwächliche Deckenlampe war somit der letzte richtige Lichtkreis im Haus.
"Ist jemand da draußen?" So gesehen war das allerdings ziemlich dähmlich, da es nur ein rauhes flüstern durch das Glaß des Fensters war. So leise das man es noch nicht einmal gehört hätte, wen man neben mir gestanden wäre.
"Hallo?" Natürlich blieb es still. Es war zu erwarten gewesen.
Verärgert über meine eigene empfindlichkeit nahm ich mir (nachdem ich sähmtliche schubladen durchwühlt hatte) eine silberne kleine Taschenlampe und leuchtete aus dem Fenster in den Garten. Die Spieglung blendete mich jedoch, weswegen ich mit steigendem Puls das Fenster öffnete. Der erste kälte Hauch erfasste meine Haut, verursachte dort eine Gänsehaut und einen Schauer der mich zusammen zucken ließ. Die Konturen des Gartens wurden, sobald der Kegel der Taschenlampe sie erfasst hatte, matt angestrahlt. Das Mondlicht, was eigentlich mithelfen sollte mir einen Überblick zu verschaffen, war durch eine Wolke vollständig erloschen. Nie hatte die Welt um mich herum dunkler gewirkt wie in diesem Augenblick.
Etwas sagte mir, dass ich hier nicht alleine war. Es war dieses Gefühl das man hatte wen man beobachtet wurde."Ich weiß das Sie da stehen." Versuchte ich ihn auszutricksen.
Also falls da einer war."Dan solltest du auch in die richtige Richtung sehen."
Ein kühler Lufthauch streifte durch meine Haare hindurch. Erschrocken fuhr ich herum."Zur Hölle!" brüllte ich. Mein Herzschlag setzte kurz aus, fing dann jedoch an, in vierfacher Geschwindigkeit wieder zu schlagen.
"Nah dran." Wie der Blitz fuhr ich herum. Dabei sah ich gerade noch wie ein Schatten, an mir vorbei durchs Fenster, im Haus verschwand. Da konnte man sich eigentlich schon denken wer da war.
Langsam verflog meine Panik. Nun kehrten etwas Wut, Zorn und Hass an ihre Stelle.
Eillig schloss ich das Fenster. Drinnen schweifte mein Blick prüfend durch die Gegend. Doch er war nirgends zu entdecken.
Vielleicht wars auch besser so. Nachdenklich nahm ich wieder am Tisch platz.
Wo war ich stehen geblieben? Bio?"Ach scheiße!!!" Gestresst schob ich Hefte und Stifte vom Tisch. Mit einem dumpfen knall landeten sie auf dem Boden. Für was brauchte man diesen ganzen Mist überhaupt?
Das war doch Steinzeit. Mehr als das.
Mit voller Wucht krachte mein Kopf auf die Tischplatte."Sinnlos, sinnlos, sinnlos!" Brummelte ich noch etliche mal. Das konnte doch nicht sein das ich zu dämlich war um diese Aufgaben zu lösen. Das schien auch jemand anderes so zu sehen, der in diesem Moment die Küche betreten hatte.
"Stell dich nicht so blöd." Mühsam hob ich meinen Kopf an um ihn anzusehen. Wie er da stand, mit seinem selbstgefälligen grinsen im Gesicht.
"Dann mach du sie doch, wenn du alles besser weißt." Aufgebracht warf ich meine Stirn in Falten. Es waren keine sorgen falten, sondern zusammengezogene Frustrations falten. Für wen hielt der sich?
Vorsichtig bückte ich mich, holte die Hefte hoch um sie ihm zu reichen.
Er riss sie mir sofort aus der Hand."Das kriegst du nicht hin?" Spöttisch betrachtet er mich. Toll, würg mir nur schön eins rein. Innerhalb weniger Sekunden hatte er alle meine Aufgaben in übermenschlicher Geschwindigkeit gelöst.
Er knallte sie vor mich auf den Tisch, stand auf und verließ die Küche. Prüfend sah ich drüber, checkte es aber immer noch nicht. Selbst mit seinen darunter geschrieben Lösungen. Was solls. Wird wahrscheinlich eh stimmen.Vollbepackt mit den Sachen verließ ich die Küche, stiefelte die Treppe hoch und verschwand in den mir zugewiesenen Raum. Sorgsam legte ich die Sachen auf der Kommode ab.
Dabei dachte ich etwas über Jason nach. Ob er wohl noch immer sauer auf mich war? Naja, er hatte ja meine Aufgaben gemacht und mit mir geredet. Das war dann doch schon mal gut. Warum machte ich mir überhaupt darüber Gedanken? Ich hatte gefälligst froh zu sein wen er mich nicht beachtete. So musste das laufen.
Warum zog sich dann mein Magen jedes nal schmerzhaft zusammen wen ich darüber nachdachte.
In Gedanken versunken, starrte ich an die Wand.
Es klopfte am Türrahmen. Ich wurde aus meinem Gedanken gerissen. "Ja?" Jason lehnte im Türrahmen und sah mich an. So als würde er mich abscannen. Das reizte mich."WAS?" Langsam näherte er sich mir. Die Tür viel ins schloss.
"Jetzt werde ich dir ein paar Manieren beibringen." Während er das sagt, knurrt er leicht.
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House of Vampires
VampireEin Vampir auf der Jagd nach seiner Seelengefährtin, auf die er viele Jahrhunderte gewartet hat. Eine Begegnung die zwei Leben vollkommen verändern wird. Und ein ausmaß an Folgen das zu einer Bedrohung der ganzen Welt werden könnte. (*Figuren auf C...