Kapitel 75

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Was konnte ich nur tun?

Mein Herzschlag hatte ohnehin bereits ausgesetzt. Ebenso meine Atmung. Meine Reaktion.

Überhaupt schien dieser ganze Moment, dieser Augenblick, wie eingefroren. Weder Jason noch die Wölfe noch ich bewegten sich. Zumindest schien es mir so.
Denn wenn ich es hätte von außen betrachten könnte, aus einem anderen Standpunkt heraus, wäre mir aufgefallen dass sie nicht eingefroren waren, sondern das sie sich einfach so schnell bewegten, dass ich ihre Bewegungen nicht mehr wahrnehmen konnte. Die fließenden Bewegungen seiner Arme und Beine ware so schnell das man sie weder sehen noch hören konnte-das lag wohl unter anderem daran das der Druck der auf meinen Ohren lag verhinderte das ich etwas hören konnte-ebenso schnell bewegten sich diese Bestien. Ihre Beiß Attacken oder Kratz Attacken oder was auch immer sie da taten wahren denen von Jason fast ebenbürtig. Nur die Tatsache das sie viele, ein Rudel, waren und er alleine verhinderte das er zu einem Siegreichen treffer gegen alle kommen würde.

Während sich meine Gedanken also immer weiter im Kreis um die Frage drehten wie ich ihn retten konnte, viel mir eine Passage aus einem Buch ein.
Und zwar aus den Bis(s) Reihen.
Hatte Bella nicht in einem dieser Bücher fast dem selben Problem gegenüber gestanden wie ich nun? Gut, es waren statt einem Rudel Bestien bloß zwei Vampiere gewesen aber trotzdem. Zwischen diesen Vampiren und den hier vorhandenen Bestien gab es ja wohl kaum einen unterschied.
Konzentriert legte ich meine Stirn in falten. Denk nach! Forderte ich mein Matschiges gehirn auf. Wie hatte sie diese Dinger noch einmal abgelenkt? Vampiere! korriegerte ich mich selbstständig nachträglich. Immerhin war mein "Freund?"-durfte ich ihn jetzt so nennen?- auch einer von Ihnen.
Während mein Hirn also mit Hochdruck daran arbeitete, mir der Angst schweiß vom Gesicht rann und meine Hände bebeten, viel bei mir der Groschen als ich auf unseren verwüsteten Picknick bereich zurück blickte. Alles war ruiniert. Das leckere Essen war zertreten, die Teller gesprungen und danbenen, überall im Graß oder auf der Decke verteilt lagen Reste und das auf hoch glanz polierte Besteck. Löffel, Gäbel und Messer.

MESSER!!!

Nun viel mir wieder ein wie Bella ihren Edward gerettet hatte. Sie hatte sich mit einem scharfkantigen Stein eine Verletzung zugezogen. Und als es begonnen hatte zu bluten waren die Vampiere für einen Augenblick vollkommen abgelenkt gewesen.
Ich hatte meinen Lösungsweg somit gefunden und war bereit meinen Vampir so zu retten. Auch wenn mi9r bewusst war das dass nicht unbedingt funktionieren musste da ich es hier mit anderen Geschöpfen zu tun hatte. Wer wusste ob es überhaupt funktionieren würde? Und wer wusste ob ich es noch rechtzeitig schaffen würde?

Auf den versuch kommt es an! Raunte mir meine eigene Stimme zu. Du kannst es schaffen!

Mühsam nahm ich alle meine Kraft zusammen. Langsam, unter schmerzen und mit Tränen verschleierter Sicht, kroch ich auf mein Ziel zu.
Meine Knie begannen zu brennen, ein seltsames Schwindel gefühl breitete sich in meinem Körper aus und mein Magen schien sich herum zu drehen je näher ich mich meinem Ziel näherte. Mit vor Angst zitternden Händen griff ich nach dem ersten Messer das mir in die Hand viel. Anschließend versuchte ich mich mühevoll aufzusetzten. Es dauerte etwas, aber es gelang mir. Meine restliche Kraft würde ich nun dazu brauchen das Messer gegen mich zu führen. Gegen meinen Arm, ein teil meines eigenen Körpers! Das nervöse ziehen in meinem Magen wurde mehr. Ein unbeschreibliches Übelkeitsgefühl stieg in meiner Kehle auf als das kalte Metall meinen Arm berührte. Was war nur los mit mir? Ich musste daran denken was ich damit erreichen wollte, sonst würde ich mich das niemals trauen.

Mit zusammengekniffenen Augen drückte ich die Klinge gegen meine Haut, doch es passierte nichts außer das dass Metall etwas auf meiner Haut drückte. Fahrig wischte ich mir über die Tränenverschleierten Augen. Als ich etwas klarer Sehen konnte, erkannte ich mein Problem. Mit diesem Messer würde ich mir niemals einen Schnitt zufügen können, so stumpf wie dieses war. Mein Plan drohte zu scheitern. Panisch suchte ich nach etwas anderem. Ich verletzte mich sonst doch auch ständig. Warum also konnte ich hier nichts finden?
Mein Blick wanderte weiter über die Decke auf der ich nun saß, solange zumindest bis mir die deinen Glaßscherben in den Blick fielen. Schwer atment griff ich dannach. Sie waren bestimmt besser für das geeignet was ich vorhatte. Sie ritzten meine Finger ja schon leicht auf als ich sie nur in die Hand nahm. Feines durchsichtiges Glaß. Einen kurzen Augenblick betrachtete ich noch nachdenklich die Scherbe. Ich würde es schaffen!
Ich konnte ihm helfen. Davon war ich nun vollkommen überzeugt.
Mit außerordentlich ruhigen Händen und einer gefassten Willenskraft die hätte den Ozian sprengen können, zog ich mir das Glaß über die Haut am Arm.
Es dauerte etwas, dann ganz ganz langsam sickerte Blut hervor. Von meiner Armbeuge hinunter bis zu den Fingerspitzen lief es. Faszienert betrachte ich den feinen Strahl. Wie bei Bella. Schoss es mir durch den Kopf. Ich hatte es geschafft meinen Mut zussamen zu nehmen und ihm zu helfen. Nun musste ich nur noch wissen ob es funktioniert hatte. Mit ungewohnt klarer Sich blickte ich zu den Kämpfenden hinüber.

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