Kapitel 6

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Jasons Sicht:

Langsam lösten sich meine Finger von ihrem Hals und hinterließen dabei ihre Abdrücke auf ihrer Haut. Neugierig betrachtete ich ihre Augenlider die zuckend zugefallen waren und lauschte der schwachen Atmung, die nur noch stoßweise aus ihren Lungen heraus kam. Noch ein wenig länger und ich hätte sie getötet. Ihr Kopf war leuchtend rot und ihr restlicher Körper weiß. Eine interessante Farben Kombination. Die Hilflosen versuche sich zu befreien und die Angst die sie halb gelähmt hatte, kamen mir in den Sinn. Ich konnte es nicht verhindern das mir ein Lächeln über die Lippen flog. Menschen waren ja so erbärmlich! Schon im Park, als sie versucht hatte mir zu entkommen, einfach lächerlich. Bis jetzt war mir noch keine entkommen, keine! Wie sollten sie auch?
Nebenbei bekam ich mit wie ihre Atemzüge sich verringerten. Jemand sollte sich um sie kümmern. Und dieser jemand war garantiert nicht ich. Immer noch mit einem grinsen im Gesicht rief ich nach der einzigen Person die gerade in der Nähe war.

"DAVE!" Nach einigen Sekunden erschien er schon im Türrahmen.

"Ja?" fragte er und ich musste nur einen schritt beiseite treten damit er einen Blick auf sie werfen konnte da wusste er auch schon was Zutun war.

"Oh Gott! Was...?"

"Dreh nicht so am Rad! Sie ist nur ohnmächtig. Kümmer dich um sie und gut."

"Nein Mann! Du hast versprochen das du sowas nicht nochmal abziehst!"

"Sei still!" zische ich ihn wütend an.

"Sonst sorge ich dafür das du so endest wie Korazio!" meine stimme ist scharf und bitter, dank meinem Stand den ich in unserer 'speziellen' Gesellschaft bezog, schwieg er und machte sich daran sie irgendwie zu versorgen. Er war mir schon immer ein guter Freund gewesen, doch er sollte nicht vergessen wer von uns das sagen hatte. Gelangweilt verließ ich das Zimmer und beschloss einfach mal diese Tusse aus dem oberen Zimmer zu besuchen. Diese Göre war ja nicht die einzige die ich besaß. Die zu meinem Besitz zählte, wie das Vieh eines Bauern, so hielt ich sie hier und so würden sie sterben.
Während ich die Treppen mit einer Leichtigkeit erklomm, wurde mir zu 99,5% etwas bewusst. In meinem Körper machte sich das Gefühl breit das  dieses Weib, dieses Stück Vieh, niemals die richtige für mich war. Sie war zu arrogant, hol wie ein Loch und so falsch wie eben möglich. So etwas brauchte ich nicht. So etwas brauchte keiner.

Kopfschüttelnd stand ich auch schon vor ihrer Tür.

Ich sollte keine Gedanken an solch eine Missratene Person verschwenden. Sie war es nicht wert!
Noch bevor ich die Tür geöffnet hatte, sie gesprochen oder gesehen hatte, wusste ich das dies ihr letzter Tag hier sein würde. Ihre letzten Minuten.

Ruckartig stieß ich die Tür auf.

"Komm her!" Meine erboste Stimme halte einmal quer durch denn Raum. Ohne auch nur ansatzweise zu versuchen höflich zu klingen ermahnte ich sie mich nicht warten zu lassen.
Das weitaus erstaunlichere jedoch war, das sie angedackelt kam wie ein Hund. Jedes Mal! Egal was ich ihr antat. Das machte mich aus irgendeinem Grund unbeschreiblich sauer. Und das wiederum bedeutet sie war es nicht! Aus ihren brauen Augen sah sie mich abwartend an. Welch langweilige Farbe! Ich ging auf sie zu und wie schon bei der Göre vorhin packte ich sie am Hals und drückte zu. Sie begann ebenfalls sofort nach luft zu ringen und Tränen schossen aus ihren Augen.

"Hilfe!" heulte sie. Was mich dazu verleitete nur noch fester zu zudrücken. Die letzten Atemstöße kamen überraschend schnell. Wie jetzt? Gab sie jetzt schon auf? Dann war sie definitiv die falsche. Ich brauchte eine die nicht gleich aufgab. Also...mit einer ruckartigen Bewegung drehte ich ihren Hals herum, woraufhin ein lautes krachen zu hören war. Ihr Gejammer und geröchel erstarb schließlich vollkommen. Natürlich musste Dave es auch gehört haben und würde sobald er sich um sie gekümmert hatte, hochkommen und nachsehen wollen was geschehen war.
Blitzschnell warf ich mir die Leiche über den Rücken und lief los. Kein Tier kreuzte meinen Weg und ich hatte mal wieder das Gefühl die Dunkelheit meiner Seele würde sie vertreiben.

Keine 5 Minuten später war ich an meinem üblichen 'ablade Platz' angekommen. Angewidert warf ich die Leiche zu Boden und hob ein Loch aus in das ich sie wenig später versenkte und zuschaufelte. Es machte mir nichts aus, tat es nie! Als wäre nichts gewesen machte ich mich wieder auf den Weg zum Haus. In den Nachrichten hatten sie gezeigt das man diese vermissten Frauen gefunden hatte die ich vor Wochen erst frisch vergraben hatte. Es hatte mich geärgert. Sehr sogar. Dieser ganze Aufwand der nun betrieben wurde um die Frauen der Stadt zu schützen, er hinderte mich des öfteren an meinen Ausführungen.
Alles wäre nie aufgefallen hätten diese Jugendlichen keinen Brand gelegt. Diese fünf Siebzehnjährigen hatten in ihrem Übermut mir alles verdorben.
Natürlich hatte ich keinem der fünf dies durchgehen lassen. Zwei Stunden nach dem Brand hatte ich sie bereits in meinem Netzt.
Gefleht hatten sie. Gejammert, doch keinem von ihnen konnte ich diesen groben Fehler verzeihen.

Meine Kehle fing an zu brennen. Ich wusste was sie wollte. In mir brannte der Durst auf eine suspekte Art und Weise.
Ich legte die Schaufel ab, verdeckte das frische Grab mit Zweigen und Blättern und machte mich auf den Weg meiner Kehle Flüssigkeit zuzuführen.

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