Kapitel 33

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Schweißgebadet wachte ich mitten in der Nacht auf. Ich hatte ziemlich schlecht geträumt. Eine ganze Weile saß ich Im Bett und versuchte wieder einzuschlafen. Aber es klappte nicht. Ich musste die ganze Zeit an meine Familie denken, ich vermisste sie ganz furchtbar. Ich wollte gar nicht wissen wie es meinen Eltern dabei ging. Oder meinen Freunden. Ich spürte wie sich eine Träne aus meinen Augen löste und meine Wange entlang kullerte je länger ich darüber nachdachte.

Ob sie immernoch nach mir suchten? Vielleicht hatten sie aber auch schon aufgegeben. Nein dass glaube ich nicht. Ich brauchte ganz dringend einen Laptop oder Fernseher um mich zu informieren was da draußen in der Welt abging.

Da ich sowieso nicht mehr einschlafen konnte, beschloss ich mich im Haus etwas umzusehen. Barfuß und in schlafsachen schlich ich mich aus dem Zimmer. Die Tür hatten sie offen gelasse, falls mir wieder schlecht werden würden.

So leise wie möglich öffnete ich die unterschiedlichsten Türen, fand aber nirgends das was ich brauchte. Wütend kam ich schließlich in einer großen Küche an. Eigentlich wollte ich mich wieder umdrehen und gehen als ich ein Handy entdeckte das am ladekabel hing. Leise nahm ich es und sah das es keinen Code hatte. Leichtsinnig! Mal sehen ob die hier WLAN haben. Ich entsperte und schaltete das WLAN an. Innerlich machte ich einen Freudentanz als das WLAN Zeichen oben aufblinkte. Wie von selbst tippten meine Finger die Wörter ein über die ich die ganze Zeit nachdenken musste. Ich fand einen Artikel, den ich schnell überflog.

Als er zuende war, atmete ich erstmal aus. In den Bericht war ich noch am Leben und galt lediglich als vermisst. Die Polizei suchte noch nach mir und offenbar hatten sie auch einen Verdacht. Der Artikel war ziemlich knapp und half mir definitiv nicht weiter. Nach einigen Minuten suchen, fand ich einen anderen, aufschlussreicheren Text. Als ich ihn anklickte erkannte ich das Bild des Lkw Fahrers. Darunter war ein kurzes Interview aufgeschrieben. Der Fahrer erzählte das er ein junges Mädchen, also mich, auf einer Straße entdeckt hätte. Verdreckt, verweint und verzweifelt. Und als er mich dan habe mitnehmen wollen, hätte mich jemand zurück gezogen. Er selbst wäre von dieser Person bedroht worden, deswegen hatte er auch fliehen müssen. Eine Phantom Zeichnung gab es allerdings nicht. Das wunderte mich. Immerhin hatte er ihn doch genau gesehen.

Mehr war noch nicht zu finden, egal wie sehr ich suchte. Wen ich doch nur irgendwie zeigen könnte wo ich war. Ich Idiot! Wie Schuppen viel es mir von den Augen. Ich hielt hier doch ein verdammtes handy in der Hand!

Schnell wählte ich unsere Nummer. Komm schon nimm ab. Nimm ab, verdammt!

"Hallo?" ich erstarrte. Die Stimme meiner Mutter klang angeschlagen. Kleine Freudentränen lösten sich unterdessen aus meinen Augen.

"Mama!" meine Stimme war rau und kratzig.

"Oh mein Gott! Sky... Sky bist du das?" ich konnte einfach nicht aufhören vor Freunde zu weinen.

"Schatz wo bist du? Sag mir wo du bist. Wir holen dich zurück. Sky?"

"Ich..." von hinten riss mir jemand das Handy aus der Hand. Erschrocken drehte ich mich um. Aber da ist niemand mehr. Nein! Nein, nein, nein! Mom! Weinend sinke ich in mich zusammen. Wenigstens wissen Sie jetzt das ich lebe. Aber ob das soviel besser ist?

Mit verschwomener Sicht schaue ich mich um. An der Wand gegenüber von mir steht eine Person. Sie hält das Handy in der Hand, rote Augen blitzen auf und sehen zu mir. Ohne etwas zu sagen packt er mich und bringt mich in das zimmer zurück.

"Jeder Fluchtversuch ist zwecklos." sagt er kalt während ich versuche mich zu befreien. Irgendwoher kenne ich diese stimme. Im Zimmer brennt Licht, als mich aufs Bett wirft erkenne ich ihn. Das Herz sinkt mir in die Hose während Vladimir mich totbringend mustert.

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