Meine Glieder schmerzten mindestens genauso sehr wie mein Kopf. Es kam mir vor wie der Schlimmste Kater, denn ich in meinem ganzen Leben gehabt hatte.
Richtete ich mich auf oder bewegte meinen Kopf, fing dieser an wie wild zu pochen. Ein fieses stechen suchte meine Schläfe heim und meine Augen brannten, als ich sie öffnete, wie die Hölle.
Dementsprechend schloss ich diese natürlich. Presste meine Lieder aufeinander und verdeckte mit meiner Hand meine Augen.Warum musste ich immer, wenn ich aufwachte, an einem anderen Ort aufwachen? Und dann auch noch an solch einem, an dem es wie verrückt zog. Der Boden kalt war und die Wände eklig stanken und mit grünen Zeug bedeckt waren. Wenigstens war ich dieses mal keineswegs irritiert, verwirrt oder gefesselt.Zudem war mein Bewusstsein weder vernebelt noch betäubt. Was auch schon mal recht selten war.
Mein einziges Problem war tatsächlich"nur" das ich eingesperrt, in einem Keller saß. Keller oder Kerker, dass konnte ich mir hierbei wohl nach aussuchen.
Eine weitere Positive Sache war, das sich dank Jason schon einige Erfahrungen im Themengebiet Entführung machen durfte. Und diese würde ich hier nutzen. Zuerst einmal durfte ich mich nicht aufregen, keine Panik bekommen und schon gar nicht auf mich aufmerksam machen. Denn solange ich noch alleine war konnte ich hier alles genaustens unter die Lupe nehmen, ohne das mich jemand stören konnte. Was wiederum bedeutete das ich so besser nach einer Fluchtmöglichkeit suchen konnte. Beziehungsweise planen konnte.
Was später noch wichtig werden konnte war, dass ich mir ein genaueres Bild der Person oder Personen bildete, auf die ich noch treffen würde.
Langsam atmend blickte ich mich um.Viel zu sehen war in diesem Zimmer ja nicht. Eine Bridge, Wand, Boden und ein kaputter Holzstuhl. Was sollte ich den mit dem Anfangen? Ein Fenster existierte nicht. Wäre auch eher unlogisch und unpraktisch in einem Kellerraum. Eine Wand aus Gitterstäben mit einer Eisentür versperrten mir den Weg nach draußen. Wenn ich mich hier so umsah,kam ich auf den Gedanken mich in einem alten Gemäuer zu befinden.Dem Geruch nach zu urteilen...eine Burg? Es gab ja einige die bewohnt waren, zumindest in Deutschland. Ich wusste nur nicht ob das hier genauso war. Eine alte Finca vielleicht?
Je mehr ich auf meine Umgebung einging,desto mehr vergaß ich, dass ich eigentlich wieder einmal entführt und eingesperrt worden war.
Erst als Schritte in dem kleinen Kellerflur wiederhalten, sah ich auf und erinnerte mich.
Eilig trat ich an die Gitterstäbe heran um eine bessere Sicht auf die Person zu erhaschen. Sie trug schwarz. Einen langen Mantel und Springerstiefel. Zielstrebig kam er auf mich zu und baute sich vor mir auf. Noch ein Tipp an den ich mich halten sollte, nicht einschüchtern lassen! Selbstvertrauen und Mut!
„Wer sind Sie?" fragte ich scharf.„Und was wollen Sie von mir?" mein Herz klopfte noch ungewohnt langsam. Der Schock und das Bewusstsein für diese Situation würden wohl erst später kommen. Sein Gesicht konnte ich nur kaum ausmachen.Es war schattiert und leicht gräulich. Die Augen waren eingesunken,nicht leblos, eher bedrohlich funkelnd aus Höhlen. Und das Grinsen,dass über seine Lippen huschte, als er meine Fragen vernahm, jagte mir einen leichten Schauer den Rücken herab. Es wirkte sofort Boshaft. Dazu der passende Gesichtsausdruck und voilà! Die perfekte Schauergestalt, eine der man Abends besser nicht begegnen sollte.„Das ist im Moment weniger von Bedeutung. Was wichtig ist, ist wer du bist." seine Stimme war genauso verzogen wie alles andere an ihm. Voller Zorn und Arroganz. Eine ungute Mischung. „Das sehe ich anders." konterte ich, doch meine Stimme war wie immer zu leise. Ermachte eine Handbewegung die mich zum schweigen bringen sollte, es sogar schaffte. „Du riechst nach einem gewissen Vampir." ich starrte ihn an. „Also habe ich mich gefragt, kann es sein das es heute geschieht?" er kam auf die Gitterstäbe zu, langsam wich ich zurück. So nahe brauchte ich ihm dann auch nicht kommen. „Und wie es aussieht ist es so." Er musste dieser Verrückte sein der einen Krieg gegen Jason und seine Leute führte. Genau seine Begegnung hatte ich meiden sollen. War ja klar dass genau das Gegenteil passiert war. Das war auch in allen guten Geschichten so. „Keine Ahnung was Sie meinen." versuchte ich es. Konnte ja nicht schaden.„Es ist mir egal ob du verstehst oder nicht. Solange ich genau das bekomme was ich will. Darum stelle ich dir eine Frage, bist du die Seelengefährtin von ihm ?" bevor er überhaupt zu ende sprechen konnte, antwortete ich viel zu übereilt mit einem „Nein!". Als ich es jedoch bemerkte, war es bereits zu spät. Der Unbekannte lachte nur wieder. „Sein Gestank ist überall, natürlich bist du es." Er trat noch einen Schritt heran und öffnete die Tür.„Fangen wir an." ich zuckte zusammen. Bevor ich sprechen konnte nahm er meine Hand und zerrte mich daran hinter sich her. Abwarten und Tee trinken war hier wohl doch nicht. Entweder währte ich mich jetzt, oder es konnte etwas schlimmes passieren. Naja, schlimmeres.
DU LIEST GERADE
House of Vampires
VampireEin Vampir auf der Jagd nach seiner Seelengefährtin, auf die er viele Jahrhunderte gewartet hat. Eine Begegnung die zwei Leben vollkommen verändern wird. Und ein ausmaß an Folgen das zu einer Bedrohung der ganzen Welt werden könnte. (*Figuren auf C...