Kapitel 76

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Ich spürte die langsam schwindende schwärze auf meinem Herzen wie einen kalten Hauch von Erlösung in meiner Seele.
Während ich hier lag schien die zeit vorüber gekrochen. Mein zeitgefühl war verschwunden wie das Licht am Ende des Tunnels an dem ich mich zu befinden schien.
Die schwärze um mich herum schien wie ein Schleier, den man mit absicht über meine Augen gelegt hatte damit ich nicht sah was sich um mich herum ereignete. Es war als Blicke man in einen langen endlosen Tunnel, der weder Rückweg noch Ausweg bot. Weder Start noch Ziel. Gefangen in einer unendlichen schleife.
Alleine.
Ohne Hilfe die einen dort heraus führen konnte.
Ich musste mich alleine befreien. Nur wenn ich das schaffen  würde, konnte ich ihn wiedersehen. Sehen was mit uns geschehen war.
In welchem Zustand unsere Körper sich nun befanden.

Langsam keimte in mir der Verdacht auf das sich nur noch mein Geist in meiner Gewalt befand. Meinen Körper konnte ich nämlich weder spüren noch wahrnehmen. Allein der Gedanke das ich vielleicht bereits nicht mehr wirklich in der Welt existierte auf der er wandelte, brachte mich dazu zu verzweifeln.
Schwebte ich zwischen den Welten? Gefangen zwischen den lebenden und toten in einer Art Starre? Oder war lag mein Körper in einem Koma? Konnte ich ihn deswegen nicht spüren?

Wie lange mein vernebelter Geist benötigte um diese Tatsache, zumindest schien es mir so, festzustellen wusste ich nicht. Aber vermutlich war es eine Ewigkeit. Und noch einmal eine halbe Ewigkeit schien es zu dauern bis ich auf die Idee kamm mich aus dieser starre zu befreien.
Mit mühe zwang ich meinen Geist oder meine Seele oder was auch immer noch in mir war und sich bewegen konnte, dazu sich aufzubäumen. Widerstand zu leisten gegen dieses schwarze schwere nichts das verhinderte das ich aufstehen und umher wandern konnte.

Meine innere Gestalt, die sich ganz warm und seltsam weich anfühlte, fing an sich nach anfänglichen Schwierigkeiten von meinem Körper zu lösen und in ihm umher zu wandern. Es war ein seltsames Gefühl das man nicht zu beschreiben vermag. Warm dort wo es auftauchte und kalt an den Stellen die es verließ.

Mühsam und schleppend langsam kämpfte sich mein Geist, angespornt von dem Gedanken an ihn, durch die schwärze. Es zog sich dahin wie Kaugummi der zwischen Schuh und Straße klebte. Dennoch schien meine Entschlossenheit Wirkung zu zeigen. Wenn man sie auch nur schwach bemerken konnte. Von außen betrachtet vielleicht überhaupt nicht.
Statt des schwarzen endlosen Tunnels, sah ich Farben. Verschiedene grüntöne, brauntöne und blautöne. Mit ungeahnter Schnelligkeit schien ich mich darauf zu zubewegen.
Etwas in meinem inneren streckte sich danach aus. Es war wie ein großer Lichtblick voll Hoffnung auf Besserung meines Zustandes.
Mit aller Kraft und Willensstärke griff ich dannach und hielt mich fest.

Mit einem Ruck der durch meinen ganzen Körper zu gehen schien, riss es mich aus der Dunkelheit empor ins Licht.

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