Kapitel 79

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Mein Herz pochte mir bis zum Hals. Oh Gott. Ich...konnte das nicht. Schwer schluckte ich nochmal. Dann stieß ich die Wörter endlich heraus.

"Jason...Ich" huh. Einmal tief durch atmen. Er wird das verstehen. Gott, das würde so peinlich werden.

"Ich...ich muss mal." Ich konnte es ihm nicht sagen. Außerdem passte diese Situation ebenso wenig.

Während ich darüber nachgrübelte starrte Jason mich an. Ich konnte nicht genau definieren was er gerade dachte oder wie er mich anblickte, aber lustig fand er das ganze mit Sicherheit nicht. Eher wirkte er sauer. Aber wer konnte ihm das verdenken. Er hatte sicherlich damit gerechnet das ich etwas anderes sagte. Was ich ja auch vorgehabt hatte....

Aus den Augenwinkeln betrachtete ich sein Gesicht weiterhin. Während er seine entglittenen Gesichtszüge wieder richtete, musste ich mir ein grinsen darüber verkneifen. Es sah schon recht amüsant aus wie sehr er sich bemühte. Entschlossen räusperte ich mich erneut. "Kannst du mir helfen? Ich habe das Gefühl ich spüre meine Beine nicht richtig spüren. Ich möchte nicht hinfallen. Außerdem weiß ich nicht wo da..." bevor ich richtig ausgesprochen hatte sprang er aus dem Bett auf und hob mich kurz darauf hoch.

Ich hatte das Gefühl das er schmollte. Er war offenbar wirklich ziemlich sauer, denn den ganzen Weg zum Bad, vom Bad zurück und wieder zurück ins Bett, sprach er kein einziges Wort mit mir.

"Könnte ich vielleicht was anderes zum anziehen bekommen?" ich roch ja schon selbst das die Klamotten nicht mehr besonders frisch waren. Stumm nickte er, ohne mich anzusehen (was für eine beleidigte Leberwurst) und wandte sich den großen altmodischen Schrank zu. Aus ihm heraus holte er ein paar frische Sachen und warf sie mir zu. "Danke." murmelte ich.

"Hast du auch..." ich wurde rot und fuchtelte mit den Händen."frische Unter..." bevor ich meinen Satz auch nur ansatzweise vervollständigen konnte, flogen mir auch schon diese ins Gesicht. Seufzend dankte ich und betrachtete diese. Wenigstens war es dieses mal keine Reizunterwäsche sondern einigermaßen normale Wäsche. Er hatte wohl Mitleid wegen meiner Verletzung. Die Klamotten die er mir zum anziehen zugeworfen hatte, waren ebenso normal. Vielleicht etwas veraltete, aber praktisch für meine Verletzung. Es war ein schlichter Schwarzer längerer Rock und ein etwas weiteres weißes Top.

Prüfend wendete ich diese in meinen Händen. Zu Jason gewandt murmelte ich nur ein leises "Könntest du dich umdrehen...bitte?". Und zu meiner Verwunderung tat er es sofort ohne zu murren mit einem etwas genervten "Jaja. Was nicht noch alles."

Während ich mich auszog musste ich feststellen das ich nicht nur diese eine Verletzung an meinem Oberschenkel hatte, sondern auch noch zahlreiche weitere. Sie waren zwar kleiner, aber überall auf meinem Körper zu sehen. Sie juckten nur ein bisschen als ich den Stoff darüber zog. Sie wirkten auch eher wie kleinere Kratzer die mir auch hätte eine Katze zuführen können.

Anders war es bei meiner Verletzung an meinem Bein. Ich konnte es kaum anheben. Ausziehen war kein Problem, aber anziehen! Mir schossen wie von alleine die Tränen in die Augen als ich versuchte mein Bein etwas anzuheben um in den Rock hinein zu steigen.

Mir entfuhr ein heftiges zischen und ich ließ das Bein schnell sinken. Ich versuchte es anders. Mit den Füßen trat ich vorsichtig in den auf dem Boden liegenden Rock. Wenn ich nicht aufrecht in ihn hineinsteigen konnte, dann vielleicht indem ich ihn von unten hoch zog.

Doch als ich mich bückte, um den Rock hoch zuziehen, durchzog mich ebenfalls ein stechender Schmerz. Dieses mal jedoch war es die Rückseite meines Oberschenkels. Erschrocken keuchte ich auf und ließ mich wieder langsam auf das Bett zurück sinken, doch das war ebenfalls keine so besonders gute Idee, jetzt wo ich den schmerzen hinten wahrgenommen hatte.

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