Kapitel 92

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Ich hatte so einen Verdacht. Er war klein, doch je mehr ich darüber nachdachte, umso logischer wurde es.
Sobald wir im Haus ankommen würden, würde ich mir zwei Listen anlegen.
Eine um Daves Fähigkeit herauszufinden. Eine weitere um mir die aller hier anwesenden zu notieren.
Doch bevor ich dafür Zeit finden würde, hatte mir eine gewisse Person noch etwas zu zeigen.
Etwas das wie ich hoffte großartig sein würde. Das an die Sache mit dem Picknick im Wald heran reichte.
Doch ich dachte mir schon das es dies nicht erreichen konnte.
Vor allem deswegen weil er mich wieder ins Haus führte.
Etwas niedergeschlagen blickte ich ihn an. Ich hätte nie gedacht das mich soetwas enttäuschen könnte. Nicht nach alledem.

"Kommst du?" Mein Blick folgte seiner Stimme bis er den dazugehörigen Körper gefunden hatte. "Mmh." Schlurfend zog ich ein Bein nach dem anderen die Treppe hinauf. 
Oben angelangt liefen wir, er voraus, den Flur zu unserem Zimmer entlang. (Sollte diese Verabredung, oder was auch immer es war oder wie auch immer man dies nannte, schief gehen, würde er dort die nächsten paar Wochen nicht mehr hinkommen müssen.)

"Also dann." Er öffnete die Tür mit einer fließenden Bewegung. Ich streckte den Kopf hinein. Alles war wie immer. Bis auf die Ausnahme das mir mal wieder jemand Kleidung rausgelegt hatte. "Du kannst duschen und dann dies anziehen. Lass dir ruhig Zeit." Und schon war er wieder weg.

"Du hast Bitte vergessen." Murmelte ich noch leise, dann besah ich mir die Kleidung genauer.

Was sollte ich bitte damit anfangen?

Nachdenklich betrachtete ich den vermutlich zu großen dunkel blauen Kapuzen Pullover, die Jeans, ein paar Kuschelsocken sowie ein paar Handschuhe. Nicht zu vergessen die XXL Regenjacke mit Mütze und Schal. Zur Krönung noch Gummistiefel. 
Wo wollte er bitte hin? Ich schielte auf einen Wecker auf dem Nachttisch. Es war kurz nach 22:00 Uhr. Was konnte man um die Uhrzeit noch draußen machen? Es durfte mich ja immer noch niemand sehen. 

Prüfend ging ich zum Fenster. Es war bereits dunkel draußen. Nur die lichter im haus erhellten die nähere Umgebung.
So auch mein Zimmer, welches in orangenes Licht getaucht war.

Noch eine weile sah ich in die schwärze hinein. Dann riss ich mich los und suchte nach Papier.
Doch im Zimmer fand ich nur einen alten Füller und in einer der unteren Schubladen, versteckt unter einem Berg seiner Klamotten, ein Buch.

Um genauer zu sein ein Tagebuch.
Ein grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Da sucht man nach etwas schreibbaren und fand etwas viel besseres. Da blieb nur noch die Frage:

Sollte ich es wagen?

Immerhin war es ein Eingriff in seine Privatsphäre. Bei mir schnüffelte er allerdings auch andauernd herum, da hatte er es nicht anders verdient das es ihm mal jemand heimzahlte.

Ich musste mich beeilen. Nicht das er gleich zurück kam.
Schnell schlug ich die erste Seite auf um zu lesen.

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