Kapitel 100/1

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Für den Moment in dem man denkt man würde Leben,
Oder dem Leben etwas bedeuten.
(Copyright)

4 Tage später saßen wir gerade beim Essen als plötzlich alles was Vampir war aufsprang. Jasons Blick zu Renata schoss und ihrer zu Vladimir. "Ist es soweit?" Die Anspannung in ihren Körpern war zum greifen nahe. Warum es mir genauso erging wusste ich nicht. Nur das ein seltsam ungewohntes ziehen in meiner Magengegend etwas ungutes ankündigte.
Dieses Gefühl wurde schlimmer als eine ungewohnt hohe Anzahl an Wachen das Zimmer betrat und Stellung bezogen. Statt den gewöhnlichen Textilien trugen sie dünnen glänzenden Stahl. Dieser schützte die Arme bis vor zu den Handgelenken, außerdem ihre Brust bis hinauf zu Hals und Kinn. Der Stahl am Hals schien noch um einiges fester, dicker, zu sein als der restliche. Um die Hüften waren Schwerter geschnallt die dünner als ein Blatt Papier zu sein schienen.
Ohne es zu merken wich ich einen Schritt zurück. Mein Herz klopfte schneller, jeder der umstehenden konnte meine Angst wahrnehmen. Eingeschüchtert klammerte ich mich neben Jason der schützend an meiner Seite Platz genommen hatte. "Was...ist denn los?" Das meine Stimme leicht erzitterte konnte ich nicht verhindern. "Sie sind da." Wer? Wer war da? Doch mir blieb keine Zeit nachzufragen. Ein Kreis bildete sich um die gesamte Familie, einschließlich um mich. Die Einheitlichen Bewegungen hinterließen einen seltsamen Klang in meinem Ohr. Noch während ich über diesen Klang philosophierte bewegte sich der Kreis in Richtung Tür.

"Hey..." eine sanfte Stimme ließ mich aufblicken. "Dir passiert nichts." Seine Hand verstärkte den Druck um meine leicht, sodass ich seine Anwesenheit und nicht die der bevorstehenden Gefahr wahrnahm. Hatte er meinen Blick deuten können? Meinen fragenden, Hilfesuchenden Blick? Selbst wen nicht, so war ihm klar was gerade in diesem Moment in meinem Kopf vor sich ging.
Meine Knie wurden ganz weich und der Druck sich nach vorne, in einem überaus engen Kreis fort zu bewegen, half der Stabilität derer nicht. Doch bevor ich Einknicken konnte, hob er mich. Drückte meinen Körper gegen seinen.
Da die Gruppe nun von niemandem mehr ausgebremst werden konnte, legten sie an Geschwindigkeit noch einmal zu.

In einem Raum, weit entfernt von allen Zimmern die ich bis jetzt zu Gesicht bekommen hatte, stoppten sie ihre Bewegungen. Der Raum war fensterlos, bestückt mit einigen Möbeln. In einer Ecke befanden sich Bildschirme auf denen sämtliche Außenseiten des Gebäudes zu sehen waren. Eine schwere Tür schütze den Raum. Während alle Wachen, bis auf zwei, den Raum wieder verließen, keimte in mir die Erkenntnis auf. Ein Panik raum? In einem Vampir Haus? Ihr wollt mich wohl verarschen?! "Was ist hier los?" meine Stimme durchschnitt das Stimmengewirr wie ein Messer eine Salami. 

Bei all der Aufregung hatte ich ganz vergessen das ich immer noch getragen wurde. "Du erinnerst dich an das was dir Diego erzählte?" mein Blick flog nach oben, in meinen Blickwinkel trat sein, welches er jedoch senkte um mir in die Augen sehen zu können, während er auf eine Antwort wartete. "Ja, aber was hat das hiermit zu tun?" 

"Sie kommen. Diese Arme aus Bastarden. Sie kommen um uns zu vernichten." Sein Blick war wie aus gefrorenem Eis und dennoch glühte in ihnen ein unausweichlicher Zorn. Das Lodern einer Flamme, eingeschlossen in einem eisernen Gefängnis. 

"Was?" überrascht blickte ich in die Runde. Alle Gesichter waren verzerrt. Eingefroren in jeglicher Bewegung. Die Körper in eine Position gerichtet, die eine Art Anspannung verriet. Die Hände zu Fäusten geballt oder die Waffen umklammert standen Sie da und warteten ab.  Ohne es zu wollen Klopfte mein Herz immer stärker und schneller gegen meinen Brustkorb. "Wie kann das sein?" meine Stimme war so verzweifelt wie mein Geist sich fühlte. Warum hatten Jason und die anderen solchen Respekt vor dem was geschah oder geschehen könnte? Sie waren Vampire. Sie sollten mit Kampfeslust vorne her stürmen und diese kleine Truppe zu Fall bringen. Immerhin sagte er mir immer das sie mehr macht als gewöhnliche Vampire besaßen. Das sie der Adel waren, die Führungsposition. Wo also war ihre Armee die sie verteidigte?

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