Kapitel 72

7.6K 350 30
                                    

Ein wenig eingeschüchtert, folgte ich Jasons anweisungen mich auf der Decke nieder zu lassen. Der Gang hierher alleine war für mich schon unbeschreiblich schwer gewesen. Nicht das ich es schlecht gefunden hätte was er hier aufgefahren hatte, nein. Das war nähmlich so ziemlich das schönste was jemand jemals für mich getan hatte.
Ich meinte es nähmlich eher so, dass ich kaum atmen konnte vor Aufregung. Vor Vorfreude. Vor Entzücken und bewunderung. Vor Begeisterung. Das meine Füße mich hatten nicht tragen wollen, da sie vor Freude ganz weich geworden waren. Meine Atmung war flacher als der Wasserspiegel eines Bächleins im Sommer. Die Augen größer als der Mount Everist. Das klopfen meines Herzens jedoch, übertraf dies alles noch. Es schien aus meiner Brust heraus gesprungen zu sein. Nur mit Mühe und Not konnte ich es zurück halten meinem Körper vollkommen zu entfliehen. Es war wie eine Zereisprobe.

Natürlich musste mich dies alles so sehr unter druck setzten, es war ja mein erstes richtiges Date. Es war nur logisch das ich deswegen beinahe am Hyperventilieren war.
Deswegen Dankte ich Gott, dass Jason meine Hand genommen hatte um mich zu der Picknickdecke hinzuführen. Vielleicht war es für ihn selbstverständlich, jedoch war es für mich mehr als nur das dankende Gefühl eine Stütze zu haben an die ich mich hatte klammern können. Ich konnte mir gut vorstellen das ich es ohne ihn niemals auch nur in die Nähe der Decke geschafft hätte.

Als ich es dann endlich zu ihr hin geschafft, ließ ich mich schwerfällig darauf nieder.

"Wie gefällt es dir?" wollte er wissen. Abwartend sah er mich an. Was wollte er nun von mir hören? Ich meinte klar, es war wunderschön. Aber wie um alles in der Welt sollte ich meine ganzen Gefühle in Worte packen? Wie sollte ich auf diese Frage antworten ohne vielleicht etwas falsches zu sagen? Ich fand es atemberaubend, unfassbar. Konnte ich dies zu ihm sagen, oder reichte das nicht aus?

"Sky..." sein kühler Atem flog an meinem Nacken vorbei, als er um mich herum tänzelte und sich links neben mir niederließ. Ich schwieg immer noch. Brachte es einfach nicht fertig irgendwelche Worte zu sagen. Es konnte einfach gut sein das ich überrumpelt war. Mehr als das. Dabei hatte ich mir soetwas doch schon gedacht. "Hey...Alles gut?" wie immer klang seine Stimme ruhig und gefasst, aber vor allem schmeichelnd. "J..ja.."

"Über was denkst du so fieberhaft nach?" er hatte es bemerkt. Natürlich. Und bestimmt wartete er auch noch auf die Antwort seiner ersten Frage.

"Über nichts." log ich schnell. Meine wirren Gedanken musste ich erst einmal für mich alleine sortieren bis ich sie jemand anderem mitteilen konnte.

"Ich weiß das du mich anlügst, aber ich denke ich belasse es erst mal dabei. Ich frage dich dan einfach später noch mal." erleichtert blickte ich ihn an. Meinen Blick hatte ich zuvor auf meine Hände gesenkt gehabt. "Und wie findest du es jetzt?" auf meiner Lippe kauend versuchte ich zunächst einmal die Frage mit einer Gegenfrage zum erliegen zu bringen.

"Hast du...das alles alleine gemacht?" oh, welch intiligente Frage. Gut gemacht. Innerlich rollte ich meine Augen, während ich meinen Kopf gegen eine Wand aus Beton schlug. Die Antwort kannte ich doch bereits. Er würde soetwas nie jemand anderem überlassen, der es nur halb so perfekt konnte wie er. "Selbstverständlich."

"Aber wann? Ich meine... du warst die ganze Zeit mit mir unterwegs. Wir waren nicht einmal hier in der Nähe. Wann konntest du das so schnell bewerkstelligen?" wenigstens klang diese Frage besser. Und sie interiessierte mich wirklich. Wir waren doch kaum weniger als eine Minute getrennt gewesen. Gespannt wartete ich auf seine Antwort.

"Vampir." flüsterte er nur leise. Das Wort jagte mir einen kleinen Schauer den Rücken hinauf. Wann gewöhnte ich mich endlich daran ihn sprechen zu hören? "Vampir?" wiederholte ich. Er nickte und wackelte leicht mit den Augenbrauen. "Super Geschwindigkeit." Hmm. Das erklärte nichts.

House of VampiresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt