Kapitel 53

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"Du fährst in die falsche Richtung!" Genervt deutete ich auf die Straßenschilder. Männer und Orientierungssinn. Das passte so gut zusammen, wie nutella und salami oder Fische und Wüste.

"Ich weiß."  Machte er nur.

"UND??? Drehst du jetzt um? Davorne ist schon die nächste Ausfahrt." Als er das hörte gab er Gas und donnerte extra schnell an ihr vorbei.

"Ein 'Nein' hätte es auch getan." Schweigend nickte er.

"Wo fährst du überhaupt hin?" Er schwieg. Warum antwortet er mir den jetzt nicht mehr? Ist er jetzt beleidigt oder was? Ich grinste einwenig vor mich hin. Dan stellte ich mir vor er würde in einer Ecke hocken und weinen weil ihm von einem Mädchen darauf hin gewiesen worden war das er falsch fuhr. Von meinem Vater wusste ich das er das überhaupt nicht leiden konnte. Vor allem wenn Mom recht gehabt hatte. Was sie übrigens immer  hatte. Als es ihm dan irgendwann gereicht hatte, war er in einen Elektronik markt um die ecke gefahren und hatte sich dort ein Navi gekauft. Grinsend musste ich daran denken wie es genau an dem Tag den Geist aufgegeben hatte als wir in Urlaub fahren wollten. Wir waren in irgendeinem Kaff rausgekommen, von dem noch nicht mal was auf den Karten stand, die Mom vorsorglich mitgenommen hatte. Aus Not heraus hatten wir dan in einem herunter gekommen Hotel übernachtet.
Ich seufzte resigniert und konzentrierte mich wieder auf die Straße. Und ihn.

"Was machst du denn jetzt?" Als keine Antwort kam, nervte ich weiter.

"Hier sind 130 und nicht 150kmh erlaubt. Da ist eine Baustelle, 30 nicht 60kmh. Du musst blinken wen du überholst.  Nicht Einmal min drei mal. Du machst alles falsch. Jetzt sind wieder 130kmh erlaubt, gib doch mal Gas. Der Opa überholt uns ja gleich." So ähnlich verliefen die nächsten 20min und ich wusste das ihn das wahnsinnig machte. Aber selbst schuld.
Endlich fuhr er ab, "im 3gang bei 50-60kmh maximal in die Kurve!"

"Jaaahhh. Klappe jetzt!" Richtung Ottingen. Wo zum Teufel das auch war. Mitten vor einer erneuten Autobahnauffahrt hielt er auf Einmal an.

"Bist du irre?" Schrie ich ihn enstzt an und riss sofort meinen Kopf nach hinten um die anderen wagen die gleich kommen könnten zu warnen. Weiß selber nicht wie ich mir das forstellte, denn bis sie mich sahen war es eh zu spät.

"Beruhig dich." Murmelte er und tätschelte dabei mein Knie.

"Die Strecke hier ist gesperrt. Hast du das Schild nicht gesehen? Wir sind hier ganz alleine. Also steig aus."

"WAS?" Ich musste erst mal die Situation bewerten und verstehen bevor ich mich an den zweiten Teil, mit dem aussteigen, ranmachte. Doch bis ich begriffen hatte war es bereits zu spät. Jason stieg aus und beugte sich auf der anderen Seite seltsam nach unten ins Auto hinein. Dort  hievte er mich unsanft hinaus und warf mich auf der anderen Seite in den Sitz hinein. Geschockt starrte ich das Lenkrad an und machte erstmal nichts mehr. Er schloss die Tür und stieg ebenfalls ein.

"Was ist? Das hast du dir doch gewünscht." Das konnte er doch unmöglich ernst meinen.

"Machst du Witze?" Wie stellte er sich das vor? Das war das erste Auto in meinem Leben an dem ich am Steuer saß und aufgefordert wurde zu fahren!

"Nein." wie konnte er dabei nur so sachlich bleiben.

"Da es noch einige Jahre dauern wird bis ich dich wieder der Öffentlichkeit zu gänglich machen kann, solltest du wenigstens einmal gefahren sein bis dahin." Komplizierte kann man  sich auch nicht mehr ausdrücken. Aber das war ich ja schon von ihm gewohnt.

"Und wie stellst du dir das jetzt vor? Ich hab keine Ahnung was ich jetzt machen soll." Den teil mit dem, nicht in die Öffentlichkeit lassen, würde ich später noch ausreichend mit ihm 'diskutieren'. Wobei diskutieren bei mir anschreien bedeutete.

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