Etwas verloren gähnte ich, wurde aber sogleich durch das mir vertraute umfeld am atmen gehindert. Eine staubige alte Matte, Mauerboden und Wände. Die große schwere sperrige Eichentür am anderen Ende des Raumes. Sogar das sperliche Licht das durch kleine Löcher, im Holz vor den Fenstern, hindurch flimmerte jagte mir tausende schauer über den Rücken. Abwechselnd wurde mir warm und kalt. Schweißtropfen rannen Eimerweiße über mein Gesicht, ebenso die salzigen Tränen die sich vor sekunden noch in meinen Augen befunden hatten. Den eigen Geschmack der langsam meine Kehle hinauf kroch nicht zu vergessen.
Nur drei Wimpernschläge lang hatte es gedauert um mir bewusst zu werden wo ich mich befand.
Sein Haus, seine Regeln.
Und ich hatte gegen eine Verstoßen. Es konnte nur dieses Zimmer sein.
Diese Kammer.
Im halbdunkel tastete ich zittrig meine Gelenke an Händen und Füßen ab. Nichts! Erleichtert das er mir wenigstens die Eisenketten ersparrt hatte. Ein zufall trieb mir die letzten gut gemeinten Worte meines Vaters ins Gedächtniss; Kontrolle über Körper und Geist ist manchmal mehr wert als Geld. Damals hätte jeder das für schwachsinnigen Irsin gehalten. Allen vorweg ich. Schließlich hatte er, mein Vater, gerade das nie gehabt:Kontrolle! Es war lachhaft soetwas aus dem Mund eines alkohol abhängigen Mannes zu hören, der nichts anderes oder besseres konnte, als die Hand gegen seine Frau, meine Mom, zu erheben. Immer und immer wieder. Jahre lang! Bis sie sich traute zur Polizei zu gehen. Darauf hin war er schneller hinter Gittern als er gedacht hätte. Der tasächliche letzte Satz den er uns zu geschrien hatte, während ein dutzend Beamten ihn daran hinderten sich auf uns zu stürzen, hatte gelautet: Wenn ich hier raus komme, und das werde ich, dan seid ihr dran. Du bist sogut wie tot. Such deinem Balg schonmal eine neue Mammi. Den wenn ich mit dir fertig bin, wird es nichts mehr geben was jemals nach dir ausgesehen haben könnte.
Schief grinsend erinnerte sich mein vernebelter Geist daran, dass er immernoch saß. Und das für die nächsten 35 jahre seines beschissenen Lebens.
Dennoch hatte er mit diesem einen Satz recht gehabt. Zumindest konnte ich ihn jetzt gut gebrauchen. Kontrolle über Körper und Geist. Das war es was ich mir nun zu nutzen machen musste. Kontrolle! Das Wort hing auf meiner Zunge fest, wie eine lestige Klette an einer stoff jacke.
Solange ich dieses Wort hatte, an das ich mich festkrallen konnte, würde ich hier unten, bei ihm oben, egal wo, überleben. Keine Träne hatte mein Kopf mehr übrig, die meine Augen ab jetzt vergießen wollten. Es war als schiebe sich ein Riegel davor.
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House of Vampires
VampireEin Vampir auf der Jagd nach seiner Seelengefährtin, auf die er viele Jahrhunderte gewartet hat. Eine Begegnung die zwei Leben vollkommen verändern wird. Und ein ausmaß an Folgen das zu einer Bedrohung der ganzen Welt werden könnte. (*Figuren auf C...