Kapitel 16

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verzweifelt saß ich an der wand und versuchte die schmerzen an meinen Beinen auszublenden. Wahrscheinlich waren meine Augen total verheult, mit rändern darunter. Ich hoffte immernoch, dass alles nur ein Traum war, aber da machte ich mir nur sinnlose Hoffnung mit. Meine Eltern mussten mich doch vermissen oder nicht? Aber vielleicht dachten sie ich wäre fortgelaufen und suchten deshalb nicht nach mir. Aber selbst wenn, sie würden mich doch suchen. Eltern taten das immer! In jedem Film fand sich die Familie am Ende wieder zusammen. Der Entführer tot oder im Knast. Was ich mir davon erhoffte, war dass es in meinem Fall genauso ausgehen würde. Okay, nein! Sterben sollten sie nicht. Auch wen sie mich noch so schlimm behandelten oder behandeln werden. Abderfalls wäre ich nämlich nicht wirklich viel besser als sie auch. Oh man! Mit was ich meine zeit verschwende. Es ist ja logisch das nichts davon passieren würde. 100 Kinder verschwinden täglich und von denen kommt kaum jemand zurück.

Zu Hause hatte ich vor einiger Zeit einen Film über Natascha Kampusch gesehen. Er war zwar sehr interessant gewesen, aber auch (zumindest in meinen Augen) brutal. Hoffentlich hatten sie nicht etwas ähnliches mit mir vor. So etwas würde ich, glaube ich, nicht aushalten.

Aufeinmal knurrte mein Magen und mir viel ein, dass ich seit Tagen nichts mehr gegessen hatte. Meine Augen weiteten sich. Vielleicht würden sie mich hier auch einfach verhungern lassen. Das war so mit unter der schlimmste tot den ich mir vorstellen konnte. Dazu sitzen und langsam zu Grunde zu gehen. Angekettet wie ein Hund. Ohne jemanden zum reden. Alleine! Alleine! Alleine! murmelte ich die ganze Zeit vor mich hin. Ich darf jetzt nicht durchdrehen! Aber dass war nun mal nicht so einfach wen man in dieser Lage ist.

Tage später, zumindest hatte ich das Gefühl, ging auf einmal die Tür auf und jemand betrat das Zimmer.

Mittlerweile hatten sich meine Augen an das abgedunkelte Licht im Raum gewöhnt und als die Person näher trat, erkannte ich das es Jason war. Hinter ihm ab der Tür stand Dave. Was wollten sie hier? Sie sollten gehen! Ich musste furchtbar aussehen und ausserdem roch ich wahrscheinlich auch nicht gerade nach Rosen. Sie näherten sich mir, doch wie ein Tier an der Kette, fing meine eigene Stimme an sich selbstständig zu machen. Sie fauchte!

Das bedeutete ich fauchte! entsetzt und mit weit aufgerissen Augen starrte ich sie an. Mein Anblick musste ziemlich verstörend sein. Dave flüsterte Jason irgendwas zu. Dann kam Jason auf mich zu.

Er beugte sich runter und löste langsam meine Ketten. Verwirrt sah ich ihn an. War das ein Trick um mein Vertrauen zu erschleichen? Dan reichte er mir die Hand. Er erwartete doch nicht wirklich das ich darauf einging? Oder? Er seufzte, dan packte er mich am Kragen, zog mich hoch und warf mich über seine Schulter. Ich hatte keine Kraft um mich zu wehren also ließ ich es geschehen. Ein paar Sekunden später klappten dan auch meine Augen zu und für ein paar Minuten konnte ich doch tatsächlich schlafen.

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