Jennifer PoV
Eine halbe Stunde später sind wir bei Leon's Wohnung angekommen. Ich habe mir Zuhause noch einen kleinen Koffer gepackt. Kleidung, Schminke, Shampoo, Spülung und so weiter. Immerhin weiß ich nicht wie lange ich hier bleibe. Wahrscheinlich werden die Handwerker auch am ersten und zweiten Weihnachtstag nicht zur Verfügung stehen.
Wir betreten die Wohnung und ich bringe als aller erstes mein Koffer ins Gästezimmer. Die Sachen in den Kleiderschrank einzuräumen lohnt sich ja nicht wirklich. Ich bin ja nur ein paar Tage da....
"Hier.", Leon steht plötzlich hinter mir und hält mir ein Badetuch und ein Handtuch hin.
"Ich habe gedacht, dass du bestimmt erst einmal duschen möchtest um dich ein bisschen aufzuwärmen."
"Klingt gut. Danke Leon.", ich nehme ihm die Tücher aus der Hand und gehe duschen.
Als ich fertig mit duschen bin bemerke ich, dass ich meine Anziehsachen vergessen habe.
So ein Mist.
Was soll ich denn jetzt machen? Mein Koffer ist auf der anderen Seite der Wohnung. Und die Klamotten, die ich gerade anhatte gehen ja mal gar nicht zu Weihnachten. Die sind viel zu schlabberig...Mir bleibt nichts anderes übrig, als Leon um Hilfe zu fragen. Ich wickel mir mein Handtuch um und öffne die Tür ein bisschen.
"LEON?"
"JA?", kurze Zeit später steht er vor mir. Ich mache die Tür ein bisschen zu, damit er nichts außer meinen Kopf sieht. Auch wenn ich ein Handtuch umhabe ist mir das gerade sehr unangenehm.
"Kannst du mir eventuell meine schwarze Jeans und meine rote Bluse aus meinem Koffer holen. Ich weiß nicht wie ich das geschafft habe, aber ich habe keine Klamotten mitgenommen."
"Klar kann ich machen, aber wieso willst du ne Jeans und eine Bluse anziehen?"
"Was denn sonst?"
"Keine Ahnung. Jogginghose und Hoodie oder so."
"Aber es ist Weihnachten. Ich habe gedacht, dass du Weihnachten bestimmt nicht in Joggingklamotten feierst."
"Richtig, mache ich auch eigentlich nicht. Also zumindest nicht, wenn meine Familie da ist. Aber das wäre doch Quatsch, wenn wir jetzt beide schick angezogen wären."
"Stimmt auch wieder."
Er verschwindet und kommt kurze Zeit später mit meiner schwarzen Jogginghose und meinem grauen Hoodie zurück.
"Danke dir."
"Kein Problem."
Ich muss zugeben ich bin echt froh mich nicht in meine Jeans quetschen zu müssen. Es gibt nichts ekeligeres, als nach dem Duschen in eine enge Jeans zu müssen.
Aber Leon macht mir gerade irgendwie Sorgen. Wieso ist er so freundlich zu mir? Er müsste doch sauer und enttäuscht sein. Aber nein, er nimmt mich hier auf und ist einfach super nett. Nachher ist er so ein Serienmörder. Die sind doch auch immer nett bevor sie jemanden töten...
Als ich ins Wohnzimmer komme sehe ich, dass Leon schon auf der Couch sitzt.
"Hier ist es schön warm.", stelle ich fest.
"Das ist eigentlich Standard. Es sei denn es ist eine Heizung kaputt, wie bei dir."
"Witzig...Sag mal Leon, warum feierst du eigentlich alleine Weihnachten?"
"Damit ich Leute wie dich hier aufnehmen kann, die meine Hilfe brauchen."
"Haha wie lustig. Ich lache später darüber."
"Also ich fand's witzig. Normaler Weise war ich immer mit meiner Exfreundin an Heiligabend zusammen. Also solange wir halt noch zusammen waren. Letztes Jahr habe ich mit Josh und Lina gefeiert, aber die sind jetzt im Urlaub. Und meine Eltern sehe ich immer am zweiten Weihnachtstag. Ich wollte denen nicht ihre Zweisamkeit an Heiligabend nehmen."
"Okay das verstehe ich...", ich setze mich zu ihm mit einem gewissen Sicherheitsabstand auf die Couch."
"Was machen wir jetzt?"
"Wie wäre es mit reden?"
"Klingt gut...", nachdem ich das gesagt habe, entsteht ein Schweigen. Ich bin die erste, die es bricht. Ich drehe mich mit meinem Oberkörper zu Leon und gucke ihn an.
"Leon...ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Keine Entschuldigung auf der Welt macht das gut, was ich getan habe. Das weiß ich. Aber ich möchte es trotzdem versuchen. Es tut mir leid. So, so doll leid. Mein Verhalten war völlig falsch. Es war unreif, unfair, total daneben...nenn es wie du möchtest. Ich war nur in dem Moment total überfordert, verstehst du? Eine Regel, die ich immer für mich festgemacht habe war, dass ich nur mit Personen schlafe, mit denen ich zusammen bin. Also erst Beziehung, dann Sex und nicht anders rum...Oh Gott das hört sich gerade total bescheuert an oder? Naja wie auch immer es war mir einfach so peinlich...ich hätte im Erdboden versinken können. Es war halt einfach für mich in dem Moment die richtige Entscheidung. Im Nachhinein weiß ich, dass das die falsche Entscheidung war. Und dann musste ich erstmal damit klar kommen. Irgendwann wollte ich dann mit dir sprechen, aber ich habe es immer vor mir hergeschoben. Und irgendwann war es dann zu spät. Und das schlimmste dabei ist, dass ich die ganze Zeit nur an mich gedacht habe und nicht einmal daran, wie du dich fühlst. Du musst dich richtig schlimm gefühlt haben...und das wegen mir...das tut mir so leid...Ich hoffe einfach, dass du mir das irgendwie verzeihen kannst."
DU LIEST GERADE
Auf dem Weg ins Abseits? II Leon Goretzka Fanfiction
FanfictionJennifer Schöne. Studentin, Fußballliebhaberin. Ihr Allergrößtes Hobby: Fanfictions schreiben. Was passiert, wenn gerade dieses Hobby ihr Schlüssel zum Glück ist? Kann das überhaupt passieren? Oder taucht sie aufgrund der Fanfictions in ihre eigen...