Chapter 86

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Jennifer PoV

Die letzten Wochen waren echt schwer für mich. Mir ging/geht es ehrlich gesagt echt scheiße. Wenn ich nicht gerade gearbeitet habe, habe ich mir eigentlich nur die Augen ausgeweint. Und wenn ich bei der Arbeit bin, bin ich nur im Büro. Ich habe nicht mit ihnen gegessen, ich habe ihnen nicht beim Training zugeguckt und war generell nicht mehr wirklich bei ihnen, wenn es nicht sein musste. Mark und Anna machen sich echt Sorgen um mich. Sie tauchen mindestens zwei Mal am Tag bei mir auf.

Meine Gedanken werden durch ein Klopfen unterbrochen.

"Herein!"

Als ich sehe wer den Raum betritt wird meine Stimmung gleich viel schlechter.

"Was kann ich für Sie tun Herr Goretzka?", frage ich ihn monoton ohne ihn dabei anzusehen.

Ich sehe im Augenwinkel, dass sich Leon vor meinen Schreibtisch stellt und mir einen Strauß Blumen hin hält.

"Ich weiß, dass du sauer auf mich bist und ich kann es dir auch nicht verübeln. Es tut mir leid."

"Schön. Ist sonst noch etwas? Wenn nicht würde ich hier gerne in Ruhe weiter arbeiten."

So einfach mache ich es ihm bestimmt nicht.

Geknickt lässt er den Blumenstrauß wieder sinken.

"Es tut mir leid. Ich hätte dir von vorne rein zuhören sollen und dir glauben sollen."

"Die Erkenntnis kommt ein bisschen zu spät. Findest du nicht?"

"Können wir das bitte einfach vergessen."

"Du hast mit mir Schluss gemacht.", erinnere ich ihn.

"Und das war ein großer Fehler."

"Auch diese Erkenntnis kommt ein bisschen zu spät."

"Wie oft muss ich dir sagen, dass es mir leid tut?"

"Du kannst damit aufhören, es verändert eh nichts an der Situation."

"Jennifer...", er läuft um meinen Schreibtisch rum.

"Wag es ja nicht näher zu kommen.", sage ich mit zusammengepressten Zähnen. Nachdem ich das gesagt habe, bleibt er ruckartig stehen.

"Jennifer. Ich würde das Ganze gerne rückgängig machen, aber ich habe keine Zeitmaschine. Wenn ich zurück spulen könnte, würde ich dir bis zum Ende zuhören und nicht voreilig irgendwelche Schlüsse ziehen."

"Du checkst es nicht oder?", ruckartig stehe ich von meinem Schreibtischstuhl auf, sodass er zwei Meter nach hinten rollt.

"Was?", fragt er mich verwirrt.

"ES GEHT MIR VERDAMMT NOCHMAL NICHT DARUM, DASS DU MIR ZUHÖREN SOLLST. ES GEHT DARUM, DASS DU UNSERE BEZIEHUNG NACH EINEM KLEINEN STREIT EINFACH SO WEGWIRFST! Wie soll das denn mal werden, wenn wir einen größeren Streit haben? Bringst du mich dann um? Und um ehrlich zu sein war das noch nicht einmal ein Streit. Das war nur eine Diskussion. ABER DU WIRFST 1 1/2 JAHRE UNSERER BEZIEHUNG EINFACH SO WEG!", ich werfe die Mappen, die ich gerade in der Hand habe mit einem Knall auf den Tisch und verschwinde schnell den Raum Richtung Toiletten. Denn mittlerweile fließen bei mir die Tränen und das soll Leon auf keinen Fall sehen.

"Jennifer warte.", als ich höre, dass Leon mir folgt werde ich noch schneller und sperre mich ein, sobald ich bei den Toiletten angekommen bin ein. Kraftlos lasse ich mich an der Tür hinuntergleiten.

"Jennifer bitte mach die Tür auf. Wir müssen reden.", Leon hämmert verzweifelt gegen die Tür.

"LASS MICH. GEH WEG."

"Nein, ich gehe nicht weg. Erst, wenn wir richtig geredet haben."

"HABEN WIR GERADE SCHON."

"Bitte Jennifer. Ich mache alles wieder gut."

"WENN DU NICHT IN DEN NÄCHSTEN 10 SEKUNDEN VERSCHWINDEST REDE ICH NIE WIEDER MIT DIR!"

Ich höre wie sich Schritte entfernen und kurze Zeit später höre ich die Tür zuknallen. Allerdings höre ich kurze Zeit später wieder ein Klopfen an der Tür.

Der kann es auch echt nicht sein lassen oder!?!

"Leon, ich habe gesagt, dass du verschwinden sollst!"

"Jennifer ich bin es. Joshua. Bitte mach die Tür auf."

Was möchte er denn jetzt?

Ich stehe langsam auf und schließe die Tür auf. Im nächsten Moment geht die Tür auf und Joshua stürmt rein.

"Jennifer.", er kommt auf mich zu und umarmt mich. Jetzt muss ich nur noch mehr weinen.

"Heyy pssscht. Alles ist gut.", versucht er mich zu beruhigen.

"Nein ist es nicht."

"Leon hat mir alles erzählt."

"Schön für ihn. Und was bringt mir das?"

"Es zeigt dir, dass er sich Sorgen um dich macht."

"Inwiefern?"

"Naja er war bei mir und hat mir wie gesagt alles erzählt. Auch den riesigen Fehler, den er gemacht hat. Und bis Leon einen Fehler zugibt dauert es erstmal eine Weile. Aber ihm war es wichtig, dass jetzt jemand bei dir ist und so hat er dein Wohlbefinden über sein Ego gestellt."

"Das wäre auch noch schöner. Aber ich brauche keinen Babysitter. Es ist alles gut."

"Das sehe ich."

"Und ich sag dir eins du brauchst mir jetzt nicht kommen mit 'Das war ein riesen Fehler von Leon. Aber du musst ihm unbedingt verzeihen. Im tut das alles so leid.' Dann kannst du gleich wieder gehen."

"Das hatte ich nicht vor. Ich weiß was für ne scheiße Leon gebaut hat und wie du dich gerade fühlst. Ich würde es ihm auch nicht so leicht machen."

"Was mach ich denn jetzt? Er wird heute die ganze Zeit versuchen mit mir zu reden. Und spätestens wenn wir Feierabend machen kann er mich abfangen..."

"Mach dir darüber keine Sorgen. Ich gehe nach dem Training mit ihm zu mir nach Hause. Dann kannst du auch zu euch um noch Klamotten oder so zu holen. Also falls du noch welche brauchst. Ich halte dir den Rücken frei."

"Ich weiß nicht was ich sagen soll...Danke Josh...Ich weiß warum Leon dich als besten Freund hat."

Auf dem Weg ins Abseits? II Leon Goretzka FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt