Chapter 92

949 34 4
                                    

Jennifer PoV

Eine Woche später

"Jennifer, Guten Morgen.", werde ich von Herbert aufgehalten, als ich gerade in mein Büro gehen wollte.

"Guten Morgen Herr Hainer."

"Wie oft noch Jennifer. Ich bin Herbert.", tadelt er mich.

"Tut mir leid. Ich vergesse es immer wieder. Es ist einfach Gewohnheit."

"Das spricht für dich, dass das siezen für dich Gewohnheit ist. Das zeugt von guter Erziehung."

"Danke?", es ist mehr eine Frage, als eine Aussage.

"Wie geht's Leon?"

"Nicht so gut. Er leidet....er ist die letzten Tage nicht so gut drauf, weil er nichts machen darf. Ich habe ihn auch schon zweimal erwischt, wie er in seinen Fitnessraum gehen wollte. Aber ich habe ihm klar gemacht, dass es nur noch schlimmer wird, wenn er heimlich trainiert. Immerhin kann es sein, dass er das Training dann übertreibt und sein Oberschenkel nicht so schnell heilen kann."

"Ja das klingt ganz nach unserem Leon. Will immer trainieren."

"Genau. Aber manchmal ist weniger einfach mehr."

"Was würdest du davon halten, wenn du die Zeit, wo Leon nur Zuhause ist und nicht hier trainiert bei ihm wärst? So als mentale Stütze."

"Ich soll mindestens drei Wochen Urlaub nehmen? Das kann ich mir nicht erlauben. Ich habe nur noch eine Woche übrig."

"Kein Urlaub. Homeoffice. Alles das was du hier machst, kannst du auch theoretisch Zuhause. Dann ist Leon nicht so alleine."

"Ist das Ihr...tut mir leid dein ernst?", frage ich ihn überrascht.

"Ja natürlich. Das ist doch überhaupt kein Problem. Ich weiß ja, dass du die Arbeit zu Hause nicht schleifen lässt, sondern dich genauso, wenn nicht sogar noch mehr reinhängst. Du kannst ja einmal in der Woche für ne Stunde oder so hier hin kommen um mal nach dem rechten zu gucken."

"Das ist echt super. Ich weiß schon, warum ich hier bleiben möchte und nicht wechseln wollte."

"Danke Jennifer. Wir schätzen es auch immer noch sehr, dass du dich für uns entschieden hast. Und jetzt hol dir deine Sachen, die du benötigst und dann hau ab."

Ich hole mir alle wichtigen Unterlagen und mein Tablet aus meinem Büro und mache mich dann auf den Weg nach Hause.

"SCHAAATZ BIN WIEDER ZUHAUSE!", rufe ich durch die Wohnung, als ich die Tür geöffnet habe. Nicht mal 10 Sekunden später kommt Leon mit seinen Krücken angehümpelt.

"Was machst du denn schon wieder hier?", fragt er mich erfreut und gibt mir zur Begrüßung einen Kuss.

"Herbert hat mich nach Hause geschickt. Ich soll dir Gesellschaft leisten. Und das bis zu wieder fit bist und an der Säbener trainieren kannst."

"Das heißt ich habe dich die nächsten Wochen jeden Tag jetzt für mich?"

"Naja, ich muss trotzdem arbeiten, aber das kann ich halt auch hier machen. Aber strenggenommen hast du mich jeden Tag für dich, ja."

Also glücklicher gefällt Leon mir ja eindeutig besser, als traurig.

"Das heißt aber auch, dass du jetzt nicht mehr heimlich in den Fitnessraum gehen kannst. Das würde ich merken."

"Du bist ja nicht immer da. Einkaufen und so..."

"Das kannst du auch mit gebrochenen Bein."

"Ich dachte ich soll es schonen."

"Ja genau schonen und nicht Nichts machen."

"Ach man."

"Sei nicht traurig kleiner Leon. Ich muss ja trotzdem mit zum Einkaufen gehen. Schließlich kannst du ja nicht alleine dort hin fahren."

"Ich.Bin.Nicht.Klein."

"Jetzt weißt du mal wie ich mich immer fühle, wenn du das zu mir sagst. Ich bin nämlich auch nicht klein. Und ganz ehrlich, wenn du neben Niklas stehst siehst du echt aus wie ein Zwerg."

"Jeder sieht neben Niklas aus wie ein Zwerg."

"Inklusive dir."

"Du bist ganz schön frech. Ich weiß gar nicht, ob ich dich die nächsten Wochen 24/7 bei mir haben will.", sagt Leon lachend.

"Hallo?!?!"

"Nein jetzt mal im ernst. Ich bin echt froh, dass du jetzt hier bist. Ich weiß nicht was ich ohne dich machen würde.", er stellt seine Krücken an die Wand und legt seine Hände auf meine Hüfte. Anschließend schiebt Leon seine Hände unter mein Shirt und streicht mir sanft über meine Haut. Auf dieser bildet sich natürlich sofort eine Gänsehaut, die Leon auch nicht entgeht, denn er muss schmunzeln. Irgendwann kneift er in meine Hüfte.

"Ey, mein Speck. Nicht anfassen."

Er guckt mich mit hochgezogenen Augenbrauchen an.

"Ist das dein ernst? Du hast ja auch so viel Speck."

"Im Gegensatz zu dir."

"Das ist mir doch scheiß egal.", nachdem er das gesagt hat, zieht er mich zu sich, sodass kein Blatt mehr zwischen uns passt und küsst mich leidenschaftlich.

Auf dem Weg ins Abseits? II Leon Goretzka FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt