Jennifer PoV
Gleich startet das Spiel Bayern gegen den BVB. Und Leon ist deswegen den ganzen Tag schon unausstehlich. Er beschwert sich den ganzen Tag, dass er doch auch mitspielen kann.
Ja genau. Mit gebrochenem Bein kann man Fußball spielen.
"Man ey. Die sind in Dortmund und ich bin in meiner Wohnung in München.", beschwert er sich.
So geht es den ganzen Tag schon. 'Mir geht es doch gut.', 'Ich will auch da sein.', 'Ich kann doch auch spielen.', 'Ich hätte ja wenigstens mitfahren können, wenn ich auch nicht spielen darf.'
Mittlerweile nervt er mich so stark, dass ich mir ernsthaft überlegt habe zu Anna zu fahren. Allerdings will ich ihn jetzt auch so nicht alleine lassen.
Aber irgendwann platzt mir der Kragen.
"Leon es reicht jetzt! Du musst jetzt hier nicht in Selbstmitleid versinken. Das geht jedem Fußballer mal so. Das ist etwas völlig normales. Jeder war schon mal verletzt und konnte deswegen nicht spielen. Du bist nicht der Einzige. Also hör auf mich zu nerven und reiß dich verdammt nochmal zusammen!!"
"Du weißt doch gar nicht wie ich mich gerade fühle!", schnauzt er mich an.
"Da hast du recht. Aber ich kann es mir denken. Was ich aber weiß ist, dass das Gefühl nicht durch Selbstmitleid besser wird!"
"Ich habe doch gar kein Selbstmitleid."
Ist das sein ernst?
Ich gucke ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Ja genau und ich bin Ariana Grande."
"Ne bist du nicht. Du bist größer, als sie. Und ich habe kein Selbstmitleid, ich bin einfach nur sauer."
"Ja das merke ich. Aber du kannst es jetzt nun mal nicht ändern."
"Doch kann ich. Ich kann nach Dortmund fahren und mir das Spiel wenigstens dort angucken."
"Und wie willst du da hinkommen? Du kannst kein Auto fahren mit deinem Bein."
"Ich habe ja noch dich."
"Ganz bestimmt fahre ich dich jetzt nicht nach Dortmund."
"Wofür bist du dann hier?", fragt er mich provozierend.
Autsch. Der hat gesessen.
Also langsam reicht es mir hier wirklich.
"Ich kann auch gehen.", um meine Aussage zu untermauern zeige ich mit meinem Finger auf die Haustür.
"Ja geh doch."
Wie er will.
Ich gehe in den Flur und ziehe mir meine Jacke und meine Schuhe an. Ich lege meine Hand auf die Türklinke, doch bevor ich diese runterdrücken kann spüre ich eine Hand an meiner Schulter. Ich drehe mich um und sehe Leon wie er mich bittend anguckt. Seine Hand ruht immer noch auf meiner Schulter und seine andere Hand stützt er sich an seiner Krücke ab.
"Bitte geh nicht."
"Ich dachte du wolltest, dass ich gehe?"
"Es tut mir leid. Das war nicht so gemeint. Natürlich will ich nicht, dass du gehst.", er senkt seinen Blick und guckt auf den Boden.
"Ich bleibe, wenn du mir versprichst jetzt mal einen Gang runter zu schalten und dich nicht mehr aufregst."
"Versprochen.", mit seiner freien Hand nimmt er meine Hand in seine.
"Aber während des Spiels darf ich mich aber aufregen oder? Also halt nicht darüber, dass ich nicht spiele, sondern einfach über das Spiel."
"Natürlich. Das mache ich doch auch.", zwinker ich ihm zu.
"Ich liebe dich."
"Das will ich dir auch raten.", antworte ich ihm und ziehe wieder meine Jacke und meine Schuhe aus.
"Und jetzt lass uns ins Wohnzimmer gehen. Das Spiel fängt gleich an."
"Aye Aye Chefin."
...
"SO EINE SCHEIßE EY!", wütend haut Leon mit seiner Hand auf die Couch.
Geschockt sitze ich vor dem Fernseher. Bayern hat das Spiel gegen Dortmund verloren. Und zwar 4-2. Dabei war eigentlich klar, dass Bayern gewinnt. Sie hatten den besseren Kader, die besseren Voraussetzungen und die besseren Möglichkeiten.
"Mit mir hätten die das Spiel gewonnen.", beschwert sich Leon.
Männer und ihr Ego ey...
"Könnt ihr Männer eigentlich auch mal nicht nur an euer Ego denken? Vielleicht hätten sie mit dir das Spiel gewonnen, vielleicht aber auch nicht. Das kannst du nicht wissen."
"Doch ich weiß es.", schmollt Leon jetzt.
"Du bist echt manchmal wie so ein kleines Kind."
"Gar nicht war."
"Oh doch...."
"Ich hab durst."
"Ich hol dir was zu trinken.", ich stehe von der Couch auf und merke wie mir plötzlich schwarz vor Augen wird und mir extrem schlecht ist. Aber ich kann mich gerade noch so zusammenreißen, dass ich nicht umfalle.
Damit Leon nichts merkt und sich keine unnötigen Sorgen macht setze ich mein Weg in die Küche fort und trinke mir erstmal ein Glas Wasser bevor ich zu ihm zurück gehe.
Was war das denn gerade? Sonst habe ich sowas doch auch nicht...
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Auf dem Weg ins Abseits? II Leon Goretzka Fanfiction
FanfictionJennifer Schöne. Studentin, Fußballliebhaberin. Ihr Allergrößtes Hobby: Fanfictions schreiben. Was passiert, wenn gerade dieses Hobby ihr Schlüssel zum Glück ist? Kann das überhaupt passieren? Oder taucht sie aufgrund der Fanfictions in ihre eigen...