Kapitel 8 - Eine schwere Zeit

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Ich komme langsam zu mir. Was ist eigentlich passiert? Dann erkenne ich den Raum wieder, indem ich mich befinde. Es ist der Krankenflügel. Meine zerfetzte Schuluniform liegt neben meinem Bett auf einem Holzstuhl. Draussen ist der Herbst eingekehrt. Das Gras ist gelblich-braun gefärbt und die Bäume der Wälder schon teils gelb und orange. „Wie geht es dir, Liebes?" Fragt mich Madam Pomfrey, welche gerade den Gang entlang zu mir gelaufen kommt. „Ich weiss nicht genau. Schmerzen habe ich keine, glaube ich..." Bemerke ich, während ich meine Arme und meinen Bauch abtaste.

Ich schaue im langen Raum umher, um zu sehen ob sonst noch jemand da ist. „Deine Freunde haben dich besucht aber du warst noch bewusstlos." Informiert sie mich und setzt sich zu mir ans Bett. Ich richte mich zum Sitzen auf. Neben meinem Bett steht ein kleiner Tisch mit Gute-Besserungs-Karten und ein paar ausgefallenen Süssigkeiten von Cho, Cedric, Luna und Padma. Ein kleiner Topf mit Blumen steht ebenfalls da. „Wie lange... war ich denn bewusstlos?" Frage ich zögerlich. Madam Pomfrey macht eine kurze Pause und sagt dann: „Vier Tage, meine Liebe." Ich blicke sie geschockt an und weiss nicht was sagen. „Wo ist Draco Malfoy?" Frage ich sie gleich daraufhin aufgeschreckt, als mir sein letzter Zustand auf dem Duell-Podest wieder in Gedanken aufblitzt. „Er wurde gestern am Morgen von hier entlassen." Sagt sie. „Er hat nur ein paar Kratzer abbekommen." Erklärt sie mir mit beruhigender Stimme. Eine merkwürdige Erleichterung überkommt mich. Ich nehme die Blumen vom Tisch. Es sind sogenannte Blausterne. Eine Blume mit vielen, feinen Blüten und von violett-bläulicher Farbe. Sie gefallen mir sehr gut. „Von wem sind die? Es steht kein Name dabei." Frage ich sie ruhig aber neugierig. Madam Pomfrey lächelt und steht langsam auf. „Von wem sie sind, darf ich dir leider nicht sagen aber ich gebe dir einen Hinweis." Ihre Geheimnistuerei macht mich noch neugieriger und ich höre ihr aufmerksam zu. Sie fährt fort: „Frage die Blumen und du wirst die Antwort wissen." Sagt sie nur. Ich bin etwas verwirrt aber nehme das mal so zur Kenntnis.

Madam Pomfrey's Ausdruck trübt sich. Sie spricht mit Mitgefühl in der Stimme: „Ich muss dich noch darüber in Kenntnis setzen meine Liebe, dass die Ereignisse vor vier Tagen grosse Unruhen ausgelöst haben. Deshalb ist es wichtig, dass du dich Morgen um 9 Uhr bei Professor Dumbledore im Büro meldest." Ich nicke schweigend. Es ist mir bewusst, dass dieses eskalierte Duell schwere Konsequenzen nach sich ziehen wird. Wie konnte ich nur so dumm sein. Ich hoffe fest, dass ich nicht von der Schule geschmissen werde. Das würde ich mir nie verzeihen können.

Ein paar Stunden später am Abend, darf ich in mein Zimmer zu den anderen zurück. Zuvor verspeise ich noch mein Abendessen im Krankenflügel. Auf dem Weg vom Krankenflügel zurück zum Ravenclaw Gemeinschaftsraum bemerke ich die vielen, finsteren Blicke auf mir und an jedem Ecken wird gelästert. Ich weiss nicht genau über was geredet wird aber ich kann es mir in etwa denken. Es war eine brenzlige Situation und wir haben alle in Gefahr gebracht. Viele haben einen Schock von diesem mörderischen Duell davongetragen. Einige in den vorderen Reihen wurden verletzt. Und das alles nur, weil Draco und ich nicht unser Ego beiseiteschieben konnten. Ich bin enttäuscht von mir und ich habe absolutes Verständnis, wenn man mich dafür hasst. Mit gesenktem Blick und beschämter Haltung laufe ich durch die Gänge.

Ich habe es endlich zum Zimmer geschafft. Sehr vorsichtig und zögerlich öffne ich die Türe. Cho, Padma und Luna sind alle da. Sie sitzen auf Luna's Bett und sind gerade in einer Diskussion, wie es scheint. Natürlich herrscht sofortige Stille, als ich das Zimmer betrete. Ich stehe einen Moment nur da und schaue die anderen an. Es kommen mir automatisch Tränen und ich fange an loszuheulen. Ich schluchze: „Es tut mir leid... es tut mir so leid. Ich wollte das nicht... ehrlich!" Sie kommen auf mich zugelaufen und dann fällt mir Cho um den Hals und drückt mich ganz fest. „Ich weiss Mina, wir alle wissen es. Es ist okay... es ist wirklich okay." Tröstet sie mich. „Es sind leider viele Gerüchte im Umlauf, die überhaupt nicht stimmen und es werden täglich mehr..." Spricht Padma besorgt aus. Auch sie drückt mich kurz und bietet mir ein Taschentuch an. „Ich muss wissen, was über mich erzählt wird." Sage ich immer noch weinerlich.

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