Kapitel 7 - Das Duell

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Zwei Wochen sind inzwischen vergangen und ‚das Problem' zwischen mir und Draco ist nicht gelöst, aber sagen wir, es ist auf Eis gelegt.

Ich erwache am Morgen, etwas vor Cho's Wecker. Schlangenaugen. Ein menschliches Gesicht mit Schlangenaugen. Das ist alles woran ich mich noch erinnern kann. Den Rest des Traumes habe ich komplett vergessen. Immerhin habe ich nicht geschwitzt. Es will mir einfach nicht mehr einfallen und da ertönt auch schon der Wecker. Und wie programmiert, wende ich mich wieder meinem Alltag zu.

Heute Nachmittag findet das erste Probetraining für die Duellier-Teams aller vier Häuser statt. Ich bin nervös während ich mich für den Tag fertig mache. Nach dem Frühstück begeben wir uns zum Unterricht am Waldrand, in der Nähe von Hagrid's Hütte. Die pflege magischer Geschöpfe steht am Morgen nämlich auf dem Programm. Wir lernen mehr über Kniesel heute. Hagrid hat uns fünf Stück von diesen Tierwesen mitgebracht. Sie sind so niedlich und wir dürfen sie auch auf dem Schoss haben und streicheln. Ich bekomme einen kleinen, getigerten Kniesel mit weiss-grauem Fell von Hagrid in die Hand gedrückt. Er guckt mich mit seinen kleinen Knopfaugen an und mein Herz wird gleich weich. „Wie könnte man einem Süssen, wie dir nur etwas verwehren." Spreche ich sanft zu ihm, während ich ihm über sein Köpfchen streichle. Dieses Tierchen schafft es tatsächlich mich von meinen Sorgen abzulenken. Und dann sehe ich Draco weiter vorne mit einem schwarzen Kniesel im Arm. Er hält den Kleinen ganz vorsichtig und streichelt seinen Rücken. Ich glaube fasst, bei ihm ein Lächeln gesehen zu haben.

Warum passierte das immer?! Jedes Mal, wenn ich ihn mehr hasse, als je zuvor, sehe ich wieder eine andere Seite, die mich davon abhält ihn zu hassen. Es ist so irritierend. Langsam würde mich mal echt das Horoskop von dem interessieren. Draco muss wahnsinnige Spannungsfelder in seiner Sternenkonstellation haben.

Hagrid erzählt uns noch einiges über die Pflege von Knieseln und was sie mögen und wir machen uns Notizen. Zumindest die meisten von uns. Danach gehe ich mit Hermine zusammen ins Freifach ‚alte Runen'. Die andern teilen sich ebenfalls auf und gehen zu ihren Wahlfächern.

„Du wirkst recht müde." Stellt Hermine fest. „Ja, ich schlafe in letzter Zeit nicht so gut." Antworte ich kurz. „Hast du Albträume? Du musst nicht... darüber sprechen, wenn du nicht willst." Teilt mir Hermine sanft mit.

Ich nicke. „Es ist eigentlich immer wieder derselbe... Albtraum." Antworte ich zögerlich. Hermine rückt näher zu mir ran. Sie scheint sehr interessiert zu sein und ich brauche ehrlich gesagt gerade jemanden, der mir wirklich zuhört. „Ich träume immer von einer grossen Schlange. Oder manchmal auch von einem menschlichen Gesicht mit Schlangenaugen." Sage ich überlegt. Ganz offensichtlich lasse ich den Teil mit Draco weg. Hermine's Augen weiten sich, während ich erzähle. „Wie ist das möglich? Ihr beide habt..." Flüstert sie vor sich hin. Dabei legt sie ihre Stirn in Falten und scheint über irgendetwas intensiv nachzudenken. „Du musst dich später mit Harry treffen, Mina!" Sagt sie dann etwas aufgeregt und besorgt. „Ich glaube etwas wird passieren." Sie fährt fort: „Etwas Schlimmes, ...hier in Hogwarts. Es gibt so viele Zeichen." Vertraut sie mir flüsternd an. Eigentlich sitzen wir im Unterricht für alte Runen aber wir schenken dem laufenden Unterricht kaum Beachtung. Wir haben die folgenden Kapitel sowieso schon durchgelesen und verpassen darum wahrscheinlich nicht viel.

Nach dem Mittagessen sehe ich Hermine schon vorne am Eingang der Grossen Halle ungeduldig auf mich warten. Ich entschuldige mich kurz für einen Moment von den anderen am Ravenclaw-Tisch. Sie bringt mich nach draussen zum Innenhof. Auf einer Mauer unter einer grossen, gotischen Steinverzierung sitzen Harry und Ron in ein Gespräch vertieft. Als sie mich und Hermine kommen sehen, werden sie still. „Leute, ihr müsst das unbedingt hören!" Spricht Hermine zu den beiden und blickt dann erwartungsvoll zu mir. Ich erzähle Harry und Ron von meinem Traum. Ron hebt seine Augenbrauen an und schaut zu Harry rüber.

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