Ich sitze mit Padma, Cho und Luna beim Frühstück. Harry, Ron und Hermine gesellen sich heute ausnahmsweise zu uns an den Tisch. Es kommen immer wieder Schüler an uns vorbei, um zu fragen, was passiert ist. Wir dürfen natürlich nicht alle Informationen preisgeben aber wir versuchen Klarheit zu schaffen, soweit das möglich ist.
Mein Blick wandert zu Draco an den Slytherin-Tisch. Er sieht gar nicht gut aus. Vorhin hat er mich ignoriert aber vielleicht nicht mit Absicht. Ich muss nachher unbedingt mit ihm reden. Plötzlich wirft er wütend sein Besteck auf den Tisch. Ich zucke zusammen. Er verlässt in zügigen Schritten die Halle. Da muss noch etwas anderes vorgefallen sein. Er schottet sich wieder komplett ab. Seine Freunde aus Slytherin schauen sich ebenso ratlos an.
Kurz darauf kommt Neville in die Halle gestürmt. „Sie ist wach! E-es geht ihr gut." Verkündet er nervös. Einige Hufflepuff's, Harry, Ron, Hermine und ich stehen vom Tisch auf und begleiten Neville sofort in den Krankenflügel.
Hannah sitzt im Bett. Sie ist wach und munter. Sie packt gerade Süssigkeiten aus, die auf ihrer kleinen Nachtkommode zu Haufe stehen. Sie ist ein beliebtes, selbstbewusstes Hufflepuff-Mädchen. Das ist nicht schwer zu erkennen. Als wir in einer grossen Gruppe das lange Zimmer betreten, breitet sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus.
„Madam Pomfrey hat angeordnet, ich soll mich heute schonen. Morgen kann ich dann mit euch in den Unterricht!" Erzählt sie in erleichtertem Ton. Ich bin froh, geht es ihr schon so viel besser. Dann fällt mein Blick auf die Uhr. „Leute, wir kommen zu spät zu Kräuterkunde!"
Alle aus meiner Klasse rennen runter ins Erdgeschoss und aus dem Schloss raus. Wir schaffen es gerade noch pünktlich ins dritte Gewächshaus. Hermine und Neville setzen sich ganz nach vorne. Sie sind beide Klassenbeste in dem Fach. Harry und Ron setzen sich an den hintersten Tisch und versuchen möglichst nicht aufzufallen. Das Fach langweilt sie.
Eher mittig gelegen, sitzt Draco ganz alleine. Da er in letzter Zeit so schlecht gelaunt ist, hat niemand den Mut aufgebracht sich neben ihn zu setzen. Nicht einmal Blaise oder Daphne. Ich versuche mein Glück und gehe zu ihm hin. Ich packe meine Bücher und Schreibsachen aus. Er stützt sein Kinn auf seiner Hand ab und sieht mir schweigend zu.
Der Unterricht beginnt und Professor Sprout erklärt uns die kommende Gruppenarbeit. Wir sollen die Unterscheidungsmerkmale von giftigen und konsumierbaren Wasserpflanzen auflisten. Dann sollen wir eine Wasser-Heilpflanze aussuchen und ein Referat darüber schreiben. Ich notiere mir alles, was wir an Informationen brauchen. Ich wage einen kurzen Blick zu Draco rüber und sehe, dass er überhaupt nicht aufgepasst hat. „Hey, Draco...?" Flüstere ich ihm behutsam zu. Sein abwesender Ausdruck löst sich auf, während er seine Aufmerksamkeit weg vom Fenster und auf mich richtet. „Du hast schlecht geschlafen, nicht?" Während ich meine Vermutung ausspreche, bestätigt mir seine Reaktion, dass ich genau ins Schwarze getroffen habe. Er rollt seine Augen. „Eigentlich hab ich eher überhaupt nicht geschlafen." Gibt er abgelöscht als Antwort zurück.
Er verschliesst sich vor mir. Es fühlt sich schrecklich an. Was ist nur passiert seit gestern Abend? Wir arbeiten leise vor uns hin und notieren die verschiedenen Pflanzen und ihre Eigenschaften auf den Arbeitsblättern. Eine Traurigkeit macht sich nach einer Weile bei mir bemerkbar. Ich versuche das Gefühl zu ignorieren. Ich muss stark bleiben. Ich rede mir ein, dass es nur eine seiner Phasen ist und hoffe darauf, dass es ihm bald besser geht.
Ungefähr eine Woche vergeht und er ist noch immer so distanziert. Cho und die anderen versuchen mich aufzuheitern aber es gelingt ihnen nicht. Mein Alltag fühlt sich leer an ohne Draco. Auch ganz am Anfang, als wir uns gehasst haben, hat er mir diesen Nervenkitzel gebracht. Später kam seine verrückte Leidenschaft hinzu, die wie Feuer in mir brannte und mich lebendig fühlen lies.
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𝔻𝕒𝕣𝕜 𝕄𝕒𝕘𝕚𝕔
Fanfiction♡ Wie in einer Art Parallel-Universum lernt der Junge mit den weiss-blonden Haaren seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Er erkennt, dass er eine Wahl hat und verändert so den Verlauf der Geschichte. Dabei deckt er die verborgenen Geheimnisse sei...