Die Woche darauf sitzen wir in jedem Unterricht zusammen und niemand kommt unserer Zweisamkeit in die Quere. Wir geben uns gegenseitig Halt und uns ist egal was andere von uns denken. Ich muss in seiner Nähe sein, damit der mentale Schutz optimal funktioniert. Das ist alles was zählt. Das Diadem trage ich immer mit mir in der Schultasche herum.
Es ist ein ruhiger Samstagnachmittag. Draco und ich sitzen in der Bibliothek und versuchen den verpassten Stoff nachzuholen. Unsere beiden Eulen kommen daher geflattert. Ich nehme den Zettel aus dem Schnabel von Caramel und lese ihn still durch:
𝕸𝖘. 𝕮𝖗𝖔𝖜𝖑𝖊𝖞,
𝕭𝖎𝖙𝖙𝖊 𝖐𝖔𝖒𝖒𝖊𝖓 𝕾𝖎𝖊 𝖍𝖊𝖚𝖙𝖊 𝖚𝖒 16 𝖀𝖍𝖗 𝖎𝖓 𝖒𝖊𝖎𝖓 𝕭ü𝖗𝖔.
𝕰𝖘 𝖌𝖎𝖇𝖙 𝖊𝖎𝖓𝖎𝖌𝖊𝖘 𝖟𝖚 𝖇𝖊𝖘𝖕𝖗𝖊𝖈𝖍𝖊𝖓.
𝕯𝖎𝖗𝖊𝖐𝖙𝖔𝖗𝖎𝖓 𝕸. 𝕸𝖈𝕲𝖔𝖓𝖆𝖌𝖆𝖑𝖑
Als ich zu Ende gelesen habe, drehe ich mich zu Draco um. Mit einer Selbstverständlichkeit bin ich davon ausgegangen, dass er die gleiche Nachricht von Professor McGonagall bekommen hatte wie ich. Als ich aber seinen traurigen, angespannten Blick sehe und das er einen ganz anderen Brief in den Händen hält, überkommt mich eine schleichende Angst.
„Es ist ein Brief von meiner Mutter..." Beginnt er den Satz mit schwerer Stimme. „Was schreibt sie?" Frage ich vorsichtig nach. Seine Augen wirken ausdruckslos. „ Man hat meine Eltern glauben lassen, ...ich sei tot. Irgendwie haben sie doch davon erfahren, dass ich noch lebe..."
„Voldemort will verhindern, dass meine Eltern versuchen mir zu helfen. Er befürchtet, dass sie sich gegen ihn stellen werden." Erklärt er mir mit einem angewiderten Unterton. „Sie stehen unter Druck. Solange sie aber so tun, als würden sie ihm glauben, dass ich tot bin, sind sie ausser Lebensgefahr." Spricht er mit unterdrückter Aggression zu Ende. Ich kann spüren, wie sehr ihn das verletzt.
Sein Gesicht verkrampft sich und ich sehe die Wut in seinen Augen brennen. „Ich komme heute mit in McGonagall's Büro!" Informiert er mich geradeheraus und festentschlossen. Ich nicke und halte mich an seinem Arm fest, im Versuch ihn zu trösten.
Es ist kurz vor 16 Uhr Nachmittags und wir sind auf dem Weg zu Dumbledore's ehemaligem Büro. Wir halten den geforderten Abstand zueinander, um die Wachen des Ministeriums nicht zu verärgern. Dann werden wir kurz vor dem Eingang von einer Wache aufgehalten. Ein grosser, schlanker Mann in seinen 40ern steht vor uns. Er hat einen Bart und beäugt uns mit grimmigem Blick. „Haben Sie eine Genehmigung?" Fragt er direkt und forsch. Ich halte ihm die Nachricht von Professor McGonagall hin. Er wirft einen kurzen Blick darüber und lässt uns dann wortkarg passieren.
Wir stehen vor der Tür des Büros. Ich betrete den runden Raum zuerst. Harry, Ron und Hermine sind schon da und werfen mir einen strengen Blick zu. Auch Professor McGonagall dreht sich mir entgegen. „Kommen Sie her zu uns." Bittet sie mich freundlich herein. Ich zögere. „Es gibt da noch etwas..." beginne ich den Satz angespannt zu formulieren, als Draco bereits den Raum betritt und neben mir stehen bleibt.
Harry's strenger Blick verwandelt sich rasch in Wut. „Was macht er hier?!" Will er sofort wissen. „Rede mit mir direkt, wenn du was zu sagen hast, Potter!" Zischt Draco ihm impulsiv entgegen.
„Meine Herren, sie beruhigen sich jetzt sofort, sonst werde ich sie dazu bringen!" Ruft Professor McGonagall streng dazwischen.
Draco und Harry starren sich noch wie zwei wütende Stiere mit aufgerissenen Nüstern in die Augen aber sie sagen nichts mehr.
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𝔻𝕒𝕣𝕜 𝕄𝕒𝕘𝕚𝕔
Fanfiction♡ Wie in einer Art Parallel-Universum lernt der Junge mit den weiss-blonden Haaren seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Er erkennt, dass er eine Wahl hat und verändert so den Verlauf der Geschichte. Dabei deckt er die verborgenen Geheimnisse sei...