Die Uhr zeigt 21:46 an und ich bin bereit. Naja, so bereit, wie man eben für so etwas sein kann. Ich hoffe, dass Snape uns nicht zu sehr foltern wird. Ich schlucke einmal leer. „Wir werden hier auf dich warten. Wenn etwas sein sollte, dann sind wir noch wach, okay?" Versichert mir Cho mit gespannter Miene. Ich nicke ihr zu. Dann verabschiede ich mich von ihr und den beiden anderen und laufe aus der Türe. „Lumos!" Flüstere ich und die Spitze meines Zauberstabes beginnt zu leuchten.
Unterwegs begegne ich Harry. „Hey, ...und bist du bereit?" Fragt er mich nervös. „Nicht wirklich, um ehrlich zu sein." Gebe ich entmutigt zurück. Wir laufen die Gänge entlang Richtung Verlies. Plötzlich sehen wir ein Licht am Ende des Ganges. Es ist Filch! Er kommt geradewegs auf uns zu und leuchtet uns mit seiner alten Laterne ins Gesicht. Wir stehen beide völlig erstarrt da. „Ach, ihr seid es..." Grummelt er vor sich hin und geht dann, ohne weiteren Kommentar, an uns vorbei. Mrs. Norris schleicht um meine Beine herum und verschwindet dann im Dunkeln. Harry und ich atmen aus, als die Anspannung von uns abfällt. „Snape muss ihn darüber informiert haben." Spricht Harry zu mir. „Ja, ...ja, das wird es wohl sein." Stimme ich ihm noch etwas aufgewühlt zu.
Wir gehen weiter und steigen die Treppe für die Verlies-Ebene hinunter. Wir begegnen Draco im kalten, dunklen Gang. Er hat den kürzesten Weg, weil die Slytherin's auch alle auf derselben Ebene hausen. Er nickt uns verhalten zu und macht eine Gestik mit der Hand, um anzudeuten, dass wir ihm folgen sollen. Hannah taucht auf der anderen Seite des gepflasterten Ganges auf und stösst zu unserer kleinen, nächtlichen Ausreisser-Gruppe dazu.
Wir stehen vor dem Büro von Snape. Wir sehen durch den kleinen Schlitz in der Tür, dass Licht brennt. Gerade holt Draco mit seiner Hand aus, um an die Türe zu klopfen. Da geht sie schon mit einer irren Geschwindigkeit auf und Snape schaut uns mit seinem trüben Blick entgegen. Eine Gruselshow durch und durch. „Treten sie ein." Sagt er und bewegt sich zackig zurück ins Büro. Wir treten ein. Es ist ein dunkler, unheimlicher Raum. An der Decke hängt ein mittelalterlicher Kronleuchter, in dem ein paar Kerzen brennen. Auf seinem Arbeitstisch stapeln sich alte Bücher und Manuskripte. Hinten auf den unzähligen Regalen stehen hunderte kleine Fläschchen, Ampullen und Töpfe in allen Grössen, Farben und Formen. Jedes einzelne von ihnen ist sauber beschriftet. Auf der anderen Seite des Raumes stehen hohe Regale dicht an dicht. Sie sind gefüllt mit unzähligen Enzyklopädien und Sachbüchern. In der Mitte des Raumes stehen fünf alte, gepolsterte Stühle.
Snape deutet mit seiner Hand an, dass wir auf den Stühlen Platz nehmen sollen. Er selber bleibt vor seinem Schreibtisch stehen. „Sie Vier sind heute hier, weil Professor Dumbledore mich darum gebeten hat sie zu unterweisen. Was wir hier üben, ist schwarze Magie und bleibt streng geheim! Habe ich mich klar ausgedrückt?!" Warnt uns Snape mit unheilvollem Ton. Wir alle sitzen blass auf unseren Stühlen und nicken ihm zu.
Er fährt fort. „Die Legilimentik wird von ihnen lediglich dazu angewendet, um Informationen über den Verbleib des Dunklen Lords, seiner Gefolgsleute oder sonstige Informationen nützlicher Art zu beschaffen." Wir hören ihm konzentriert zu. „Das Wichtigste jedoch ist für sie alle die Okklumentik. Sie entscheidet darüber, ob sie den mentalen Angriff eines Todessers überleben oder ob er ihren Geist zertrümmert und in eine leere Hülle verwandelt!" Zischt er uns mit Nachdruck in der Stimme an, während er sich uns bedrohlich nähert. „Wir beginnen zu allererst mit einer simplen Übung. Ich versuche in ihren Geist einzubrechen und sie versuchen zu widerstehen. So bekommen sie alle ein Gespür dafür, was man bei einem solchen Angriff durchlebt." Beendet Snape den Satz abrupt.
Zum Üben richten wir die Stühle neu aus. Jetzt stehen sich zwei Stühle in der Mitte des Raumes direkt gegenüber. Die übrigen drei Stühle stehen auf der Seite in einer Reihe. Snape denkt nach, wen er für die erste Übung des Abends zuerst aufrufen soll. „Potter, Sie zuerst." Entweichen Snape die Worte eiskalt. Wir werfen Harry einen ängstlichen Blick zu. Harry schluckt einmal leer und bewegt sich langsam zum einen Stuhl in der Mitte. Er setzt sich. Snape schreitet zum anderen Stuhl und setzt sich ebenfalls. „Konzentrieren Sie sich, Potter." Fordert er ihn monoton dazu auf. Dann schliesst Snape seine Augen und streckt seinen Zauberstab auf Harry aus. „Legilimens!" Ertönt seine kräftige, tiefe Stimme. Draco, Hannah und ich richten unsere Köpfe von Snape zu Harry, welcher schmerzhaft beginnt sein Gesicht zu verziehen. Er keucht und man sieht ihm seine Qualen an. Wir anderen drei können bei dem Anblick fast nicht mehr hinsehen. „Strengen Sie sich mehr an!" Redet Snape jetzt fordernd auf Harry ein.
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𝔻𝕒𝕣𝕜 𝕄𝕒𝕘𝕚𝕔
Fanfic♡ Wie in einer Art Parallel-Universum lernt der Junge mit den weiss-blonden Haaren seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Er erkennt, dass er eine Wahl hat und verändert so den Verlauf der Geschichte. Dabei deckt er die verborgenen Geheimnisse sei...