Da sind wir nun. Draco und ich. Alleine. Ausgegrenzt. Unsere Freunde verstehen uns nicht mehr und hassen uns dafür, dass wir einander helfen. Ihm ist es offenbar mit Blaise und den anderen genauso ergangen, wie mir.
Wir sitzen in seinem fast luxuriösen Vertrauensschüler-Einzelzimmer auf dem Doppelbett und wälzen Bücher über dunkle Magie. Draco hat gemeint es gäbe höchstwahrscheinlich spezifische Formeln, um das Diadem richtig zu benutzen.
„Ein trauriger Geburtstag." Bemerkt Draco aus dem Nichts, als er aus einem seiner Bücher aufschaut. Ich lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Draussen windet und regnet es. Ich sehe durch das Fenster und beobachte den Lauf der Natur. „Ja, es ist traurig aber ich bin nicht einsam. Es gibt niemanden, bei dem ich jetzt lieber sein möchte, als bei dir. Besonders, da meine Spur seit heute Nacht weg ist." Spreche ich meine Gedanken ehrlich vor ihm aus. Er legt seinen Arm um mich. Die Tatsache, dass ich jetzt 17 bin und die Spur auch nicht mehr habe, macht ihn spürbar nervös. „Ich schwöre, ich finde einen Weg. Er wird dafür bezahlen!" Entweichen ihm die Worte in angespannter Verbitterung. Seine Augen funkeln. Dann scheint ihm eine Idee zu kommen. Er steigt impulsiv vom Bett herunter und zieht ein altes, staubiges Buch aus dem Regal. Er betrachtet den Einband beinahe ehrfürchtig.
„Mein Vater hat mir das mal gegeben, zu reinen Studienzwecken. Ich musste ihm versprechen, dass ich keinen dieser Zauber jemals anwenden würde..." Erklärt er mir mit tiefer Stimme. Ich spüre die Abgründe, welche hinter seinen Worten lauern. Mein Blick verfinstert sich, als ich realisiere, in welche Richtung das gehen wird.
„Was willst du tun?" Frage ich dann doch, von Neugierde geleitet. „Es gibt da drin einen Zauber, um unsere verborgenen Kräfte und ihre ursprüngliche Herkunft aus dem Unterbewusstsein hervorzuholen." Ich setze mich neben ihn. „Das klingt doch gar nicht so schlimm." Draco wirft mir mit hochgezogenen Augenbrauen einen seiner typischen Blicke zu. „Du weisst schon, dass solche Zauber ihr Opfer fordern, oder?" Mein enthusiastischer Ausdruck vergeht mir gleich wieder. Ich nehme ihm das Buch aus der Hand und lese den Schriftzug auf dem Einband vor: „Überlieferungen von Herpo dem Üblen."
„Spinnst du?! Das ist zu gefährlich!" Schnauze ich ihn an. „Das ist nebst Voldemort wohl der übelste Schwarzmagier, welcher je auf dieser Erde gewandelt ist. Woher hast du nur immer dieses unheimliche Zeug?!" Draco hält auf einmal meine Schultern fest und sieht mir direkt in die Augen. „Gerade das versuche ich auch zu verstehen. Irgendetwas in unserer Familiengeschichte ist merkwürdig." Erklärt er mir sachlich und ernst.
„Ich verstehe dich. Wir werden das irgendwie rausfinden aber bis dahin, stell bitte keinen Scheiss an mit diesem dunklen Wissen, okay?" Versuche ich ihn zu beschwichtigen. Draco ist etwas ernüchtert darüber, dass ich es ihm ausreden will aber er kommt zur Vernunft. „Und was schlägst du stattdessen vor?" Fragt er leicht genervt, während er mit seinen Fingern durch meine Haare fährt. „Du sollst dich ausruhen und ich werde weiterforschen, was man mit diesem Diadem alles tun kann." Rutschen mir die Worte in fürsorglich strengem Ton aus dem Mund.
„Jawohl, meine Königin." Richtet Draco die Worte mit zynisch verruchter Stimme an mich, während er mir das Diadem aufsetzt. Er greift sich mein Gesicht und zieht mich näher zu sich heran. Er presst seine Lippen auf meine und teilt einen tiefen, langen Kuss mit mir. Ich spüre erst jetzt, wie sehr ich mich nach ihm gesehnt habe. Nach seinen Berührungen. Auch er hat seine Mühe, sich wieder von mir zu lösen.
Es ist schon Abend und wir machen uns bereit in die Grosse Halle zu gehen. Wie immer brechen wir getrennt zum Essen auf. Ich schleiche als erste raus aus Draco's Zimmer. Als ich im Erdgeschoss in den Gang einbiege, welcher zur Halle führt, kreuzen sich meine Wege mit Seamus und Dean.
„Hey Mina, ist es wahr?" Spricht Seamus mich mit einer finsteren Miene an. Er will Antworten haben. Ich stelle mich dumm. „Was meinst du?" Frage ich ihn unschuldig. „Du weisst von was ich rede. Dass du dich wieder mit Malfoy abgibst und so." Dann beginnt Dean zu sprechen. „Arbeitet er nicht für... ‚Du weisst schon wer'? Und seine Eltern sind..." Ich unterbreche Dean abrupt. „Lasst mich in Ruhe damit! Ihr versteht das einfach nicht!" Werfe ich ihnen die Worte wütend an den Kopf. „Dann erkläre es uns! Wir hören zu." Redet Seamus mit aggressiv forderndem Ton weiter, während er sich vor mich stellt und mich am Vorbeigehen hindert.
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𝔻𝕒𝕣𝕜 𝕄𝕒𝕘𝕚𝕔
Fanfiction♡ Wie in einer Art Parallel-Universum lernt der Junge mit den weiss-blonden Haaren seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Er erkennt, dass er eine Wahl hat und verändert so den Verlauf der Geschichte. Dabei deckt er die verborgenen Geheimnisse sei...