Kapitel 25 - Das Dinner

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Es ist der 24. Dezember. Wir machen uns fertig für das Dinner in der Malfoy Manor. Ich bin offensichtlich nervös. Ich werde Draco heute wiedersehen und das ausserhalb der Schule. Privat! Oh, Merlin, wie das klingt.

Es ist ein schickes Dinner und deshalb werfen wir uns in Schale. Ich ziehe mir ein schwarzes, langes Cocktailkleid mit dünnen Trägern an. Dazu kombiniere ich ein flauschiges, kurzes Jäckchen mit langen Ärmeln in Türkis. Ich trage schwarze Pumps mit Riemchen und einem leichten Absatz.

Meine Haare bleiben offen. Ich klippe mir nur auf der linken Seite meiner Haare eine Spange mit Perlen rein. Ich trage dazu passend Perlenohrringe. Dann steh ich einen Moment nachdenklich vor meinem Schmuckkästchen. Ich schaue den Ring an, den mir Draco geschenkt hat. Der schwarze Obsidian passt natürlich perfekt zu meinem Kleid und dem ganzen verdammten Rest. Ich drehe den Ring in meinen Fingern herum, im Wissen, dass ich ihn schlussendlich sowieso anziehen werde.

Meinen Zauberstab verstecke ich an einem Strumpfband unter meinem Kleid, nur für alle Fälle. Den Trick habe ich von meiner Mutter übernommen. Ich nehme meine schwarze Samthandtasche und gehe raus auf den Gang. Meine Mutter kommt mir gerade entgegen. Sie trägt ein beiges Kleid mit zartem Blumenmuster und darüber einen weissen Pelzmantel. Ihre Haare sind hochgesteckt und an ihren Ohren hängen grosse Diamantohrringe. Mit ihrem blutroten Lippenstift wirkt sie wie eine erhabene Yakuza-Lady. „Bist du bereit?" Fragt sie mich angespannt. „Ja, wir können los." Entgegne ich etwas kühl. Wir zwei steigen die Treppe hinunter. Im Erdgeschoss beim Kamin wartet schon mein Vater ungeduldig auf uns. Er trägt einen schwarzen Anzug und er hat sogar seine Haare mit Gel frisiert. Das tut er sonst nie. Wir checken die Uhrzeit und überprüfen, ob wir alles dabei haben. „Zauberstäbe?" Fragt mein Vater kontrollierend. „Ja, natürlich habe ich den. Wie immer." Antworte ich leicht genervt. Was ist nur mit meinem Vater los? Sieht er irgendetwas kommen, was wir nicht sehen können? Es ist nur ein Weihnachtsdinner oder? Auf jeden Fall liegt eine komische Spannung in der Luft.

Wir betreten unseren Kamin. Mein Vater nimmt das Flohpulver in die Hand und auf 1, 2, 3 rufen wir: „Malfoy Manor!" Wir werden hineingezogen in den Rauch und nach einem kurzen Gefühl des Schwindels, stehen wir im grossen, verzierten Kamin, im Eingangsbereich des Malfoy Anwesens. Ich sehe mich um und es wirkt viel grösser als in seinem Traum. Es ist quasi ein Palast! Es läuft royale, klassische Musik. Diese steht im Kontrast zur dunklen Aura des Anwesens. In der Eingangshalle steht ein grosser Weihnachtsbaum mit vielen Kerzen und daneben sind schon ein paar andere Gäste miteinander ins Gespräch vertieft. Nachdem wir aus dem Kamin treten, treffen noch weitere Gäste nach uns ein. Die meisten von ihnen sind in schwarz oder dunkelblau gekleidet. Das dachte ich mir schon. Meine Mutter sticht richtig aus der Masse heraus. Warum habe ich das Gefühl, dass dies ein absichtlicher Schachzug von ihr war. Seit sie mit meinem Vater zusammen ist, musste sie immer wieder aufs Neue ihren Wert unter Beweis stellen, da sie keine Slytherin ist. Sie hat sich das Ansehen in dieser Gesellschaft hart erarbeiten müssen. Lucius und Narcissa betreten gerade mit ein paar anderen Gästen die Eingangshalle. Sie haben gefüllte Champagner-Gläser in der Hand.

Draco steht oben im ersten Stock. Er lässt seine Arme auf dem Geländer neben der doppelten Wendeltreppe ruhen und überschaut die Szene. Er entdeckt mich und geht die Stufen nach unten. Er stellt sich hinter Narcissa und Lucius, welche gerade meine Eltern begrüssen. „Schön, konntet ihr es einrichten!" Spricht Lucius mit einem dunklen Lächeln. „Das würden wir uns doch nicht entgehen lassen!" Antwortet mein Vater mit einer naiv-freundlichen Art und überreicht Lucius einen seltenen, brasilianischen Wein. Irgendetwas stimmt nicht. Ist es gute Miene zum bösen Spiel? Auch ich begrüsse Lucius und Narcissa förmlich. Wir bekommen von den Hauselfen Champagner angeboten und wir nehmen aus Höflichkeit je ein Glas vom Tablett. Ich nehme einen Schluck und stelle fest, dass es derselbe Champagner ist, den wir im Astronomie-Turm getrunken haben an meinem 16. Geburtstag. Die Erwachsenen begeben sich zur Lounge und führen ihre Gespräche.

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