Ich erwache mit verkrampftem Nacken. Ich liege noch auf der Couch im Slytherin Gemeinschaftsraum. Draco neben mir schläft tief und fest. Sein Gesicht ist wie das eines Engels, wenn er so daliegt. Draussen beginnt es schon zu dämmern. Ich muss mich beeilen. Schnell ziehe ich mir meine Schuhe wieder an und schleiche mich zurück zu meinem Schlafsaal. Dort angekommen, nehme ich eine Dusche. Ich laufe, in meinen Bademantel gehüllt, zur Kommode und hole leise meine frischen Sachen heraus. Sogleich klingelt der Wecker von Cho und alle werden langsam wach. „Wo warst du denn?" Murmelt Cho noch halb schlaftrunken vor sich her. „Tut mir leid, ich wollte den verpassten Stoff nachholen und bin in der Bibliothek eingeschlafen." Rede ich mich ganz locker heraus. Meine Fähigkeit zu lügen, wurde echt besser in letzter Zeit. Ich hatte auch genügend Gelegenheiten zum Üben, leider. „Heute ist der letzte Tag, nicht?" Fragt mich Luna und blickt mir mit ihrem melancholischen Lächeln entgegen. „Ja, richtig. Heute Abend sind die zwei Wochen fertig und ich darf ab Montag wieder mit euch in den Unterricht." Verkünde ich mit einem zufriedenen Lächeln. Ich freue mich so sehr darauf, wieder ganz normal in die Schule gehen zu können.
Wir machen uns für den Tag fertig. Ich muss in die gleiche Richtung, wie die anderen. Als wir so durch die Korridore laufen, sehen wir die Unruhe unter den anderen Schülern. Es wird getratscht und gemunkelt. Was ist da los? Ich hoffe fest, dass es nicht wieder mit Draco und mir zu tun hat. Cho geht zu Dean rüber. „Morgen Dean, weisst du was hier los ist?" Er nickt und beginnt zu erzählen. „Hey Cho. Ja, ...Pansy hatte offenbar einen Zusammenbruch gestern. Sie war bei Madam Pomfrey zur Untersuchung und sie scheint psychische Probleme zu haben." Cho zieht eine Augenbraue hoch und hakt weiter nach. „Und was heisst das jetzt genau?" Dean zieht die Schultern ahnungslos nach oben. „Sie wird wohl eine Weile nach Hause gehen. Vorher wurde sie gerade abgeholt, habe ich gehört. Keine Ahnung was genau los ist." Cho, Luna, Padma und ich werfen uns einen fragenden Blick zu.
Da kommt Parvati vorbei mit Hermine, Ron und Harry. Parvati geht zu ihrer Schwester Padma und die beiden besprechen irgendein anderes Thema. Ich gehe zu Hermine, Ron und Harry. „Hey, ich habe viel Neues, dass ihr erfahren müsst." Sage ich leise. Der Unterricht fängt bald an und Hermine ist schon leicht hektisch. „Sehr gut, wir haben auch ein paar Sachen in Erfahrung gebracht. Hast du morgen am Samstag Zeit? Wir können nach Hogsmeade und in Ruhe alles besprechen." Ich nicke zustimmend. „Um zehn Uhr vor dem Haupteingang?" Schlage ich vor. Hermine, Ron und Harry nicken mir zu. Die anderen gehen zum Unterricht und ich biege ab in Richtung Astronomie-Turm. Dort haben wir heute Dienst.
Weitervorne steht Draco schon lässig gegen eine Mauer gelehnt und wartet auf mich. Er spielt mit seinen Metallringen, die obersten Knöpfe seines weissen Hemds sind offen und sein helles Haar leuchtet in der Morgensonne. Es fühlt sich immer noch so surreal an. Ich betrachte ihn verträumt, während ich langsam auf ihn zugehe. Er spürt meine Präsenz, dreht seinen Kopf langsam zur Seite und stösst sich von der Wand ab. Ist er noch grösser geworden seit gestern? Ich versuche mich wieder im Hier und Jetzt zu sammeln. „Bereit für den letzten Tag der Erniedrigung?" Fragt er mich mit sarkastischem Ton in der Stimme. „Ja, ich kann es kaum erwarten!" Antworte ich sarkastisch und mit einem Grinsen. Draco und ich werfen noch einen Blick zurück, um zu überprüfen, ob uns jemand beobachtet. Niemand ist zusehen. Er nimmt meine Hand in seine und wir gehen nach oben auf den Turm.
Ein Stock unter der Aussichtsplattform gibt es ein Zimmer voller alter Bücher und Instrumente, zur Überwachung des Himmels und der Sterne. Professor Sinistra kontrolliert unsere Anwesenheit und trägt uns auf, die Bücher auszuräumen und alles abzustauben. Die Spinnweben und der Dreck am Boden müssen ebenfalls entfernt werden.
Sie wirft mir einen leicht enttäuschten Blick zu, bevor sie uns das Zimmer überlässt. Professor Sinistra hat bestimmt so viel Gutes von meiner Mutter über mich gehört. Meine jüngsten Taten beweisen ihr jedoch das absolute Gegenteil. Das bin nicht ich. Ich erkenne mich nicht wieder. „Mina, alles okay?" Fragt mich Draco und reisst mich so aus meinen Karussellgedanken heraus. „Ehm, ja, lass uns anfangen hier." Antworte ich ihm noch leicht abwesend. Ich gehe zum Regal und fange an, die staubigen Bücher rauszuholen. Draco steht plötzlich sehr nahe hinter mir und nimmt die Bücher von der obersten Ablage, an die ich nicht heranreichen mag. Ich drehe mich um, mit dem Rücken zum Regal. „Was wird das?" Frage ich grinsend. Sein Blick kühlt ab. Er wirft die Bücher in seinen Händen nebendran auf einen Tisch. Er greift nach meiner Taille und zieht mich zu sich heran. „Was immer du willst." Flüstert er mir in rauer Stimme zu. Mein Körper beginnt zu pulsieren. Sein Blick fixiert meinen. Seine Augen sind plötzlich so voller Leben. Er umschliesst meine Handgelenke und führt mich durchs Zimmer.
DU LIEST GERADE
𝔻𝕒𝕣𝕜 𝕄𝕒𝕘𝕚𝕔
Fanfiction♡ Wie in einer Art Parallel-Universum lernt der Junge mit den weiss-blonden Haaren seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Er erkennt, dass er eine Wahl hat und verändert so den Verlauf der Geschichte. Dabei deckt er die verborgenen Geheimnisse sei...