Kapitel 59 - Entlarvt

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Ein Paar grünlich leuchtende Schlangenaugen starren mich aus der Dunkelheit an. Dann wache ich erschrocken in meinem Bett auf. Schon wieder. Seit einigen Nächten verfolgt mich dieser Albtraum und das aus offensichtlichen Gründen.

Seit Tagen bin ich nicht mehr aus dem Zimmer gegangen und habe mich von Madam Pomfrey krankschreiben lassen. Cho, Padma und Luna weichen mir kaum noch von der Seite. Auch Cedric sieht öfters nach mir und steht mir als guter Freund bei. Sie haben das ganze Malfoy-Drama richtig satt und wir haben uns darauf geeinigt, nicht mehr über ihn zu sprechen. Eigentlich sollten wir für den bevorstehenden ersten Teil der Zaubergradprüfung lernen. Da wir aber alle der Meinung sind, dass dieses unnötige Wissen von Umbridge's Lehrplan uns sowieso nichts für unser späteres Leben bringt, lassen wir es grösstenteils sein.

Den Ring habe ich abgelegt und in meine Schublade gepackt, damit ich Abstand gewinne und zur Ruhe kommen kann. Es ist nicht so, dass ich Draco hasse. Das könnte ich nicht. Aber ich bin traurig und es macht mir Angst zu wissen, dass er nicht mehr er selbst ist. Diese impulsive Art hatte er schon von Anfang an aber das was in letzter Zeit passiert ist, befindet sich auf einem ganz anderen Level, mit dem ich nicht mehr klarkomme.

Luna betritt unser Zimmer und setzt sich zu mir aufs Bett. „Wie fühlst du dich?" Fragt sie mit ihrer verträumten Stimme. „Es geht mir ein wenig besser, danke." Gebe ich ihr mit schwerer Stimme zur Antwort. Sie weiss, dass ich lüge. „Ich habe etwas für dich." Erwidert sie mit einem kurzen Seufzer und zieht einen Brief aus ihrer Schultasche hervor. Ich schaue sie mit grossen Augen an.

„Daphne hat mir den in die Hand gedrückt und mir gesagt, ich muss dir den auf jeden Fall geben. Du weisst ja, dass die anderen nicht wollen, dass du an ihn denken musst aber das hier scheint wichtig zu sein." Erzählt sie mir mit einem zarten, melancholischen Lächeln. Sie gibt mir den Brief. „Danke vielmals, Luna." Gebe ich ihr mit emotionaler Stimme zurück, bevor ich sie umarme. Ich halte den Brief mit grünem Siegel gegen meine Brust gedrückt. Ich getraue mich kaum ihn zu öffnen.

„Du kommst doch morgen wieder mit uns zum Unterricht oder?" Fragt Luna, als sie schon an der Tür steht. „Ja, sicher!" Rufe ich ihr mit mehr Energie in der Stimme zu. Luna lächelt mir zu und geht aus der Tür.

Mein Herz klopft und ächzt. Es tut mir weh, jedes Mal, wenn ich an ihn denke. Ich atme einmal tief ein und aus und öffne dann den Umschlag. Ich entfalte das Pergament und es ist tatsächlich seine Handschrift. Meine Augen huschen konzentriert über die Zeilen:


𝓛𝓲𝓮𝓫𝓼𝓽𝓮 𝓜𝓲𝓷𝓪,

𝓦𝓪𝓼 𝓲𝓬𝓱 𝓰𝓮𝓽𝓪𝓷 𝓱𝓪𝓫𝓮 𝓲𝓼𝓽 𝓼𝓬𝓱𝓻𝓮𝓬𝓴𝓵𝓲𝓬𝓱 . 𝓔𝓼 𝓽𝓾𝓽 𝓶𝓲𝓻 𝔀𝓮𝓱, 𝓭𝓪𝓼𝓼 𝓲𝓬𝓱 𝓭𝓲𝓬𝓱 𝓿𝓮𝓻𝓵𝓮𝓽𝔃𝓽 𝓱𝓪𝓫𝓮 𝓾𝓷𝓭 𝓭𝓪𝓯ü𝓻 𝔀𝓮𝓻𝓭𝓮 𝓲𝓬𝓱 𝓶𝓲𝓻 𝓼𝓮𝓵𝓫𝓼𝓽 𝓷𝓲𝓮 𝓿𝓮𝓻𝓰𝓮𝓫𝓮𝓷 𝓴ö𝓷𝓷𝓮𝓷.

𝓘𝓬𝓱 𝓫𝓲𝓷 𝓭𝓪𝓫𝓮𝓲 𝓭𝓲𝓮𝓼𝓮 𝓢𝓮𝓲𝓽𝓮 𝓲𝓷 𝓶𝓲𝓻 𝓴𝓸𝓷𝓽𝓻𝓸𝓵𝓵𝓲𝓮𝓻𝓮𝓷 𝔃𝓾 𝓵𝓮𝓻𝓷𝓮𝓷, 𝓭𝓪𝓶𝓲𝓽 𝓲𝓬𝓱 𝓴𝓮𝓲𝓷𝓮 𝓖𝓮𝓯𝓪𝓱𝓻 𝓶𝓮𝓱𝓻 𝓯ü𝓻 𝓭𝓲𝓬𝓱 𝓾𝓷𝓭 𝓪𝓷𝓭𝓮𝓻𝓮 𝓭𝓪𝓻𝓼𝓽𝓮𝓵𝓵𝓮.

𝓦𝓮𝓷𝓷 𝓭𝓾 𝓷𝓲𝓬𝓱𝓽𝓼 𝓶𝓮𝓱𝓻 𝓶𝓲𝓽 𝓶𝓲𝓻 𝔃𝓾 𝓽𝓾𝓷 𝓱𝓪𝓫𝓮𝓷 𝔀𝓲𝓵𝓵𝓼𝓽, 𝓿𝓮𝓻𝓼𝓽𝓮𝓱𝓮 𝓲𝓬𝓱 𝓭𝓪𝓼.

𝓘𝓬𝓱 𝓱𝓸𝓯𝓯𝓮 𝓮𝓼 𝓰𝓮𝓱𝓽 𝓭𝓲𝓻 𝓫𝓪𝓵𝓭 𝓫𝓮𝓼𝓼𝓮𝓻,

𝓓𝓻𝓪𝓬𝓸

𝔻𝕒𝕣𝕜 𝕄𝕒𝕘𝕚𝕔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt