Wir rennen, so schnell unsere Beine uns tragen können. Wir versuchen ins Schloss zu kommen aber ein Dementor schneidet uns den Weg ab. Und da taucht noch einer auf. „Scheisse!" Flucht Draco vor sich hin und rennt mit mir in eine andere Richtung. Wir sprinten durch einen Gang, welcher uns weiter abseits vom Gelände führt. Das ist gar nicht gut! Wir werden immer mehr vom Schloss weggetrieben. Am Ende des steinernen Ganges taucht der nächste Dementor auf. Wir sitzen in der Falle! Sofort richtet Draco seinen Zauberstab auf ihn. „Expecto Patronum!" Ein weisser Schutzschild taucht auf und drückt den wandelenden Horror für einen Moment zur Seite gegen die Wand.
Der Patronus ist zu schwach. Wir können gerade so an ihm vorbei. Um uns beginnt die Temperatur rapide zu sinken und der Boden gefriert. Meine Lungen brennen von der kalten Luft und der Anstrengung. Wir kommen zu einem abgelegenen Schuppen und verstecken uns da. „Hast du keinen Tier-Patronus?!" Frage ich gehetzt, während wir warten, dass die Dementoren die Suche nach uns aufgeben. „Nein, habe ich nicht..." Antwortet mir Draco keuchend. Ich spüre die mitschwingende Enttäuschung in seiner Stimme. Ich lege meine Hand auf seine und schaue ihm in die Augen. „Ich auch nicht." Beichte ich ihm mit ernstem Ausdruck. Draco's Augen weiten sich und seine Pupillen zittern, während er mich ansieht.
Dann hören wir ein komisches Atmen hinter uns, so als ob jemand durch eine Gasmaske Luft holen würde. Wir drehen uns panisch um und sehen genau einen Meter über uns das verwesende Gesicht eines Dementors. Das schwarze, röhrenartige Loch, welches sein Maul darstellte, öffnet sich. Eine solch tiefe Angst und Verzweiflung habe ich noch nie in meinem Leben gespürt. Einen Moment lang fühlte sich das Leben nicht mehr lebenswert an und zu sterben scheint die angenehmere Option zu sein. Ich reisse mich mit all meinem Willen aus diesem suizidalen Gedanken heraus und strecke dem wandelenden Horror meinen Zauberstab entgegen. „Expecto Patronum!" Schreie ich so laut, wie es mir in diesem Zustand möglich ist. Auch mein Patronus hat keine Gestalt.
Ein kleiner, weisser Schutzschild legt sich über uns und der Dementor labt sich eine kurze Zeit daran. Mein Patronus wird schwächer, Draco greift nach meiner Hand und versucht mit mir erneut zu entkommen. Ich rutsche in der Hektik auf dem gefrorenen Boden aus und meine Hand wird dadurch aus seiner gerissen. Er stoppt sofort und will zu mir zurück, doch der Dementor ist schon über mir und beginnt meine Seele aus mir zu saugen.
Die Schmerzen sind unerträglich. Ich mache den Mund auf aber ich bringe kein Schreien heraus. Plötzlich höre ich eine laute, eindringliche Stimme, die über das ganze Schlossgelände hallt. Es hört sich an, wie... Dumbledore? Ich muss wohl schon halluzinieren.
„Draco Dormiens Nunquam Titillandus!" Höre ich seine enorme Stimme wiederholt ausrufen. Mein Bewusstsein verlässt mich langsam aber sicher. Ich sehe nur noch ein helles Licht, dort wo Draco steht, bevor ich in komplette Dunkelheit gehüllt werde.
...
Nur schleichend komme ich zu mir. Noch immer liege ich am selben Ort, wie zuvor. Meine Sicht ist verschwommen. Dann erkenne ich, dass der Dementor weiter weg gedrängt wurde und ein riesiger Patronus in Form einer Kreuzotter hält mit enormer Kraft dagegen. Kurz darauf wird der Dementor in die tiefen Ebenen des Waldes hinweggeschleudert. Noch völlig benommen liege ich da. „Mina, bist du okay?!" Höre ich seine Stimme, als würde sie sich immer weiter von mir entfernen. Ich drifte erneut in eine Bewusstlosigkeit ab. Es ist still. Still und... friedlich.
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𝔻𝕒𝕣𝕜 𝕄𝕒𝕘𝕚𝕔
Fanfic♡ Wie in einer Art Parallel-Universum lernt der Junge mit den weiss-blonden Haaren seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Er erkennt, dass er eine Wahl hat und verändert so den Verlauf der Geschichte. Dabei deckt er die verborgenen Geheimnisse sei...