In den nächsten Tagen bekommen meine Eltern Streit miteinander. Meistens schnauzen sie sich spät abends in der Küche an. Sie denken ich schlafe aber wie könnte ich das.
Heute ist wieder ein solcher Abend. Die Stimmung ist düster. Warum hören meine Ohren nur so gut? Auch wenn ich mir Kopfhörer in die Ohren stecke und laut Musik höre, bringt das nichts. Ich bin zu neugierig und höre am Ende doch alles mit.
„Warum hast du Mina einer solchen Gefahr ausgesetzt?!" Wirft meine Mutter meinem Vater vor. „Es war eine Einladung für uns alle drei. Wenn sie bei mir ist, kann ich sie am besten beschützen!" Bringt mein Vater als Gegenargument. „Über die Hälfte der Gäste bestand aus Todessern!" Zischt meine Mutter meinem Vater halbwegs flüsternd zu. „Wir gehören nicht zu deinem Ermittlerteam, Aleister!" Beendet sie strikt den Satz. „Wir haben bald genug Beweise zusammen, um die Ermittlungen abzuschliessen, Sayu. Dann wandern die alle nach Azkaban!" Versucht mein Vater sie mit weiteren Argumenten zu beschwichtigen. „Ich kann es einfach nicht glauben, dass du unsere Tochter da mitreingezogen hast?! Hätte ich davon gewusst, hätte ich es verhindert!" Kontert sie in enttäuschter, beinahe ängstlicher Stimme. Mein Vater schweigt einen Moment.
„Mina und Lucius Sohn scheinen sich zu mögen." Beginnt meine Mutter jetzt das Thema anzusprechen. Ich schleiche mich aus meinem Zimmer und lehne mich oben vorsichtig gegen das Treppengeländer. Da muss ich einfach mithören. Sie fangen an leiser zu reden und ich muss mich konzentrieren, um alles mitzubekommen.
„Wenn sich Lucius und seine Familie erst als Voldemort's Anhänger bekennt haben, gibt es kein Zurück mehr. Mina kann ihn dann nicht mehr sehen. Damit wird sie umgehen müssen. Das ist nicht zu ändern, Sayu." Meine Mutter weiss zu diesem Zeitpunkt über die Ermittlungen meines Vaters Bescheid. Nicht, dass sie es nicht schon lange geahnt hätte. Jetzt da ich es auch weiss, ergibt so manches Sinn.
Die Wut beginnt sich in mir anzustauen. Draco ist nicht so. Was konnte er dafür, in diese Familie geboren worden zu sein? Das kann sich niemand aussuchen! Die Tränen sammeln sich in meinen Augen an und meine Sicht verschwimmt.
„Ich muss in zwei Tagen nach Oxford für meine Buchbesprechung und du musst arbeiten. Wir können Mina doch nicht hier alleine lassen! Es ist zu gefährlich!" Faucht meine Mutter gestresst herum.
Die Horrorbilder tauchen in meinen Gedanken auf. Draco im Gefängnis von Azkaban?! Das kann ich mir nicht vorstellen. Er ist kein schlechter Mensch. Ich kann das nicht zulassen. Ich ziehe meine Beine näher zu meinem Oberkörper und umklammere sie mit meinen Armen. Wenn mein Vater nur wüsste, dass Draco mit Harry, Hannah und mir versucht das Unheil von Hogwarts fernzuhalten. Er ist auf unserer Seite. Das weiss ich!
Unten in der Küche hat mein Vater es mittlerweile geschafft, meine Mutter zu überzeugen. „Wir müssen den erneuten Aufstieg des Dunklen Lords stoppen! Es gibt keine andere Priorität als diese. Mina ist für den Dunklen Lord nicht interessant. Er hat keinen Grund ihr etwas zu tun. Da werde ich mich eher in Acht nehmen müssen." Erklärt mein Vater in angespanntem Ton. „Du hast ja Recht, Aleister aber ich ertrage es nicht sie leiden zu sehen. Und ich habe auch Angst um dich! Ich fühle mich so... hilflos." Fängt meine Mutter an zu schluchzen. Mein Vater tröstet sie.
Ich habe genug gehört und schleiche mich in mein Zimmer zurück. Ich sitze auf mein Bett und winke meine Eule Caramel zu mir. Während ich ihr durchs Gefieder streiche und mir die Tränen aus meinen Augenwinkeln wegwische, kommt mir eine Idee. Ich gehe zum Schreibtisch, hole Pergament und Tinte hervor und ich beginne zu schreiben:
𝐻𝑒𝓎 𝒟𝓇𝒶𝒸𝑜,
𝐼𝒸𝒽 𝓋𝑒𝓇𝓂𝒾𝓈𝓈𝑒 𝒹𝒾𝒸𝒽.
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𝔻𝕒𝕣𝕜 𝕄𝕒𝕘𝕚𝕔
Fanfiction♡ Wie in einer Art Parallel-Universum lernt der Junge mit den weiss-blonden Haaren seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Er erkennt, dass er eine Wahl hat und verändert so den Verlauf der Geschichte. Dabei deckt er die verborgenen Geheimnisse sei...