Kapitel 44 - Versammlung des Ordens

77 7 12
                                    

In den nächsten Tagen verschickt meine Mutter Eulenpost und mit den muggelstämmigen Freunden telefoniert sie. Ich helfe ihr einen aufwändigen Schutzzauber, zur Tarnung unseres Hauses, zu beschwören. Die Anwendung dauert drei Tage und drei Nächte. Es gibt viele Aufzeichnungen meines Vaters in unserem Haus und auch einige wertvolle Erinnerungen. Darum schützen wir diesen Ort so gut wir können, während unserer baldigen Abwesenheit.

Heute ist der 8. Juli und wir reisen ab zu den besagten Freunden meiner Mutter. Wir nehmen die Bahn durch London, um keine magischen Spuren zu hinterlassen. Die ganze Fahrt über denke ich an meinen armen Vater. Ich hoffe es geht ihm gut. Dann kommen wir irgendwo auf der anderen Seite der Stadt an und steigen aus. Wir gehen ein Stück zu Fuss. Es ist warm, doch der Himmel ist dunkel. Ein kleines Sommergewitter kündigt sich an und ein paar einzelne Regentropfen fallen mir aufs Gesicht.

Meine Mutter sieht sich vorsichtig um und wir biegen in ein altes Aussenquartier ab. Die Häuser sind hauptsächlich aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Meine Gedanken schweifen dahin, als wir nebeneinander hergehen. Heute ist Draco's Geburtstag. Es ist nicht nur irgendeiner, sondern sein 17. Geburtstag. Er verliert die Spur. Hannah ist an ihrem 17. Schreckliches wiederfahren. Würde das bei ihm auch so sein? Diese Frage beschäftigt mich noch eine Weile. Ich hoffe, dass es ihm gut geht.

Wir biegen in eine Strasse ab und ich lese ‚Grimmauldplatz' auf dem Strassenschild. Zwischen dem 11. und dem 13. Haus bleibt meine Mutter stehen. Sie spricht einen Zauber und die beiden Häuser bewegen sich auseinander. Ich staune nicht schlecht, als dazwischen ein weiteres Haus mit der Nummer 12 auftaucht.

Wir klopfen an die Tür und treten ein. Das alte Backsteinhaus ist sehr schmal und hoch gebaut. Wir betreten einen langen, dunklen Korridor. „Sayuri! Ist das schön dich zu sehen!" Höre ich eine erfreute, männliche Stimme rufen. Ein Mann, etwa im Alter meiner Mutter, mit längeren, dunkelbraunen Haaren und einem Schnurrbart, kommt auf sie zu und umarmt sie sogleich. „Ich bin froh wieder hier zu sein, Sirius!" Antwortet meine Mutter erleichtert. Er löst sich von meiner Mutter und lächelt mich an. „Du musst Mina sein! Willkommen im Hauptquartier des Widerstand-Ordens." Begrüsst er mich mit einer Herzlichkeit. Ich schüttle ihm die Hand und grüsse ihn ebenso. „Du bist Sirius... Sirius Black?" Frage ich erstaunt nach. Er nickt bejahend und geleitet uns sogleich weiter ins Innere des Hauses hinein.

Auf dem Weg höre ich weitervorne ein paar Stimmen, die mir enorm bekannt vorkommen. Als wir ins Wohnzimmer eintreten, kann ich es fast nicht glauben. Ich sehe Harry, Ron, Hermine und Neville, Hannah, Ginny, Fred und George und auch Professor Lupin, Tonks und Arthur. In einer dunklen Ecke entdecke ich Mad-Eye Moody, welcher uns skeptisch mit seinem Glasauge mustert. Molly kommt gerade aus der Küche und stellt Essen auf den Tisch. Ich hatte sie schon am Gleis getroffen, als sie Ginny, Ron, Fred und George verabschiedete. Laute des Erstaunens erfüllen den Raum, als die anderen mich und meine Mutter reinkommen sehen.

Hermine und Hannah rennen als erste auf mich zu. „Ich fasse es nicht, dass ihr auch hier seid!" Bringe ich noch etwas perplex zur Sprache. „Das Selbe wollte ich gerade zu dir sagen!" Antwortet mir Hermine fast zynisch, bevor sie mich in den Arm nimmt. „Was machst du hier?!" Fragt Hannah erstaunt. Es wird leiser im Wohnzimmer und alle hören mit. „Meine Mutter hat gesagt, dass wir uns bei ‚Freunden' in Sicherheit bringen. Wenn ich das gewusst hätte..." Erzähle ich staunend. Es ist ein witziger Zufall. Trotz der vielen unerfreulichen Dinge, die geschehen sind, müssen wir anfangen ab der Situation zu lachen. Ich begrüsse als nächstes Harry, Ron und Neville. Danach Fred, George und schliesslich die Älteren. Auf den ersten Blick herrscht eine fröhliche Stimmung, doch darunter verbirgt sich eine schwere Ungewissheit, im Hinblick auf das Kommende.

Wir sitzen am Tisch. „Wann fangen wir mit der Besprechung an?" Stellt Mad-Eye Moody ungeduldig die Frage in den Raum. „Lasst uns zuerst in Ruhe Essen! Mit leerem Magen kann man nicht denken." Hält Professor Lupin in einer Schwermütigkeit dagegen. Die Mehrheit stimmt ihm schweigend zu. Sirius erhebt mit betrübtem Ausdruck das Glas. „Auf Albus Dumbledore." Eine unangenehme, traurige Stille entsteht am Tisch. Dann erheben wir unsere Gläser und sprechen ihm nach. „Auf Albus Dumbledore!"

𝔻𝕒𝕣𝕜 𝕄𝕒𝕘𝕚𝕔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt