Wie so oft, zu Beginn eines eingeleiteten Traumes, finde ich mich auf dem harten Boden wieder. Mühselig richte ich mich auf und versuche mich zu orientieren. Draco liegt ungefähr zwei Meter entfernt von mir. Ich staune jedoch nicht schlecht, als ich weitervorne Hannah und noch ein Stück weiter auch Harry entdecke. Ich konnte sie beide auf einen Schlag hierherbringen, obwohl sie wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal geschlafen hatten. Noch nie war ich dazu in der Lage, eine solche Traum-Welt selber zu kreieren.
Voller Faszination blicke ich mich um. Wir befinden uns in einem langen Gang, erbaut aus dunklem Stein. Hunderte von Treppen führen von dort aus in alle Himmelsrichtungen. Die Stufen führen ins Nirgendwo und nichts von dieser abstrusen Architektur ergibt irgendeinen Sinn. Dieses merkwürdige Bauwerk unterliegt eindeutig nicht den gängigen Gesetzen der Physik.
Draussen scheint noch der rote Vollmond und färbt den Himmel wie ein gewaltiges Inferno. Es sind meine persönlichen Eindrücke vom Blutmond, welche sich mir hier offenbaren. Nun können Hannah und Harry ebenfalls an dem Spektakel teilhaben.
Ich gehe auf die anderen zwei zu und helfe ihnen aufzustehen. Draco folgt gleich hinter mir. Er hat noch immer diesen aufgeschreckten Blick im Gesicht. Als nächstes reden Draco, Harry und Hannah aufgeregt auf mich ein, so dass ich keines ihrer Worte richtig verstehen kann. Es herrscht ein Durcheinander. Mit einer Handgestik deute ich an, dass sie mich sprechen lassen sollen. Ich kann mir denken, welche Fragen ihnen auf der Zunge brennen.
„Mir geht es gut. Mein Nervensystem ist nur etwas strapaziert worden." Entgegne ich Draco beschwichtigend. Sein Ausdruck besänftigt sich leicht. Dann drehe ich mich zu den anderen beiden um. „Ja, ich habe uns an diesen Ort gebracht und ich habe extrem wichtige Infos, die ich mit euch teilen muss!" Ihre Augen weiten sich und ich habe spätestens jetzt ihre volle Aufmerksamkeit erlangt.
„Erzähl uns alles, was du erfahren hast!" Fordert Harry mich in drängendem Tonfall dazu auf. Ich nicke ihm zu und atme einmal kräftig durch, um mich zu sammeln. Wir vier stehen in einem Kreis. Ich erzähle vom Angriff der Todesser und wie Draco sie allesamt erledigt hatte. Ich erzähle von unserer Rettung und dem Dorf, indem ausschliesslich Frauen leben. Des Weiteren berichte ich vom Blutmond, dem Ritual und was ich gesehen habe.
Die Szene, in der ich Lucius an Voldemort's Seite wahrnehmen konnte, lasse ich aus. Wie Draco darauf reagieren würde, will ich mir überhaupt nicht ausmalen. Das kann ich ihm gerade jetzt, so unangekündigt, nicht antun.
„Das ist der Wahnsinn! Und du bist echt in deinem Geist über die Szenen geflogen?!" Erkundigt sich Hannah fassungslos bei mir. „Ja und das Wichtigste kommt noch... Ich habe eine Glaskugel gesehen. Sie ist irgendwo im Untergrund des Ministeriums versteckt."
„Was für eine Kugel ist das?" Fragt Harry nach. Seine Augen sind dabei ganz fixiert auf mich. „Es ist eine Prophezeiung. Sie ist für uns vier bestimmt." Gebe ich ihm angespannt zur Antwort.
„Das Ministerium war früher schon gut bewacht aber seit dem Machtwechsel ist es beinahe unmöglich dort hineinzukommen, glaubt mir." Analysiert Draco die Situation zweiflerisch.
„Wir überlegen uns einen Plan, sobald wir uns heil in der Realität wiedergetroffen haben." Schlägt Hannah vor. Draco, Harry und mir leuchtet das ein und wir stimmen ihr ohne Einwände zu.
„Gut, das wäre geklärt. Dann gibt es jetzt nur Eines zu tun. Wir müssen so schnell wie möglich zurück nach London und uns im Hauptquartier des Ordens treffen." Fährt Harry energisch fort.
„Es ist zu gefährlich. Sie werden uns aufspüren und das Hauptquartier enttarnen!" Ruft Draco warnend dazwischen. „Mein Dunkles Mal hat uns schon zu oft in Lebensgefahr gebracht." Erklärt er uns die Situation mit enttäuschtem Ton. Harry nickt ihm seriös zu. Er ist sich der Risiken bewusst. Auch Ginny, Ron, Hermine und er wurden zu oft von Todessern heimgesucht und gejagt.
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𝔻𝕒𝕣𝕜 𝕄𝕒𝕘𝕚𝕔
Fanfic♡ Wie in einer Art Parallel-Universum lernt der Junge mit den weiss-blonden Haaren seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Er erkennt, dass er eine Wahl hat und verändert so den Verlauf der Geschichte. Dabei deckt er die verborgenen Geheimnisse sei...