Draco hält mich fest in seinen Armen. Sein Duft strömt mir in die Nase. Wir stehen schon eine Zeitlang so da. Er streichelt mir mit seiner Hand über den Kopf und meine Haare. Es ist still zwischen uns. Ich spüre, dass Draco noch mehr Sorgen quälen aber er ist noch nicht bereit mit mir darüber zu reden.
Ich gehe unter die Dusche in seinem privaten Badezimmer und versuche meine eigenen Sorgen von mir abzuspülen. Der Horkrux wurde zerstört und ich bin nun im Besitz des Diadems. Ich muss es Harry, Ron, Hermine und Neville erzählen! Cho, Padma und Luna müssen es auch erfahren. Ich überlege, wie ich das mit Draco erklären soll. Er ist sozusagen unser Feind. Ich bringe es nicht übers Herz, ihn als das anzusehen. Als ich aus der Dusche gehe und mich abtrockne, höre ich ein Geräusch aus dem Schlafzimmer kommen. Ich gehe rüber und sehe, wie er auf dem Boden gegen das Bettgestell lehnt. Er zittert und ich sehe, wie ihm ein paar Tränen über seine hohen Wangenknochen laufen.
Ich knie mich vor ihn hin. „Was beschäftigt dich?" Frage ich sanft. Er sieht mir mit angespanntem Gesicht entgegen. Ich sehe die Angst in seinen grossen, blauen Augen. Er schämt sich, dass ich ihn so sehen muss. Ich hingegen bin unglaublich froh darüber, dass er sich nicht mehr vor mir verschliesst. „Voldemort erleidet jedes Mal starke Schmerzen, wenn ein weiterer Horkrux zerstört wird..." Erzählt er mir mit schwacher Stimme. „Er weiss es. Ich habe versagt. Er wird mich töten!" Seine Worte machen mich nervös. „Wir müssen einen Weg finden, dass dir nichts passiert!" Rede ich aufgeregt auf ihn ein, während ich meine Hände um sein Gesicht lege.
Er wendet seinen Blick ab, nimmt meine Hände weg von seinem Gesicht und umschliesst sie fest mit seinen. Ich denke nach. „Voldemort und seine Anhänger kommen aber nicht hier nach Hogwarts oder?" Draco schüttelt den Kopf. „Nein, Hogwarts ist zu gut bewacht. Sie müssen auch nicht extra dafür herkommen. Es gibt andere Wege, mich zu beseitigen... Mein Vater wird Voldemort dieses Mal nicht mehr dazu überreden können, mich zu verschonen..."
Es kommt mir eine Idee. Keine Ahnung, ob das hilfreich sein könnte aber ich muss es probieren. Ich stehe auf und gehe zum Nachttisch. Dann nehme ich das Diadem in meine Hand und gehe zurück zu Draco. Ich setze mich vor ihn auf den Teppich am Boden. Er reibt sich gerade noch die letzte Träne weg und tut so, als wäre ihm nur etwas ins Auge geflogen. „Darf ich etwas ausprobieren?" Frage ich ihn mit erwartungsvollem Blick. „Ja, klar. Was du willst." Antwortet er mir mit resignierender Stimme. Ich setze mir daraufhin das Diadem auf den Kopf. Dann berühre ich seine Schultern. Es ist wie ein Blitzschlag, welcher durch unsere Körper schiesst. „Was tust du da?!" Fragt er mich angestrengt. „Ich weiss nicht. Ich will einfach nicht, dass dir etwas passiert." Entgegne ich mit geschlossenen Augen. Meine Pupillen bewegen sich schnell unter meinen geschlossenen Augenliedern. Die Erinnerungen und Gedanken von Draco ziehen wie Schnellzüge an mir vorbei. Dann schaffe ich es die verschiedenen Bereiche seines Lebens zu erkennen und zu unterscheiden.
„M-Mina... mein Schädel tut echt weh." Bringt Draco die Worte verkrampft heraus. Ich ziehe mich aus seinen Gedanken zurück und öffne meine Augen. „Mit dem Ding auf dem Kopf, kannst ja mit Leichtigkeit durch meinen Geist navigieren." Stellt Draco zynisch fest. Ich nicke im zögerlich zu, während ich das gerade selber anfange zu verstehen.
Dann entdecke ich den Ring an seinem Finger. „Du trägst ihn wieder." Bemerke ich überrascht. Er nickt. „Ich habe damit gewisse Gedanken vor Voldemort geheim halten können." Antwortet er mit abwesendem Ausdruck. „Behalte ihn bitte an. Ich nehme meinen auch nicht mehr vom Finger. So bleiben wir verbunden, falls etwas ist." Erkläre ich ihm in fürsorglichem Ton.
Wir haben den morgendlichen Unterricht ausgelassen. Es ist schon Mittagszeit und wir begeben uns, wie gewöhnlich mit zeitlichem Abstand, in die Grosse Halle zum Essen.
Ich setze mich ans Ende des Ravenclaw-Tisches zu Cho, Luna und Padma. „Wo warst du die ganze Nacht und heute Morgen?!" Fragt Cho mich wütend. Ich will gerade den Mund aufmachen und bevor ich etwas sagen kann, setzen sich Harry, Ron, Hermine und Neville zu uns an den Tisch. „Wo warst du?!" Fragt auch Harry mich aufgebracht. „Wir waren krank vor Sorge um dich! Niemand hat gewusst wo du warst!" Spricht Hermine in vorwurfsvollem Ton zu mir. „T-tut mir Leid..." Ist alles was ich mit beschämtem Ausdruck dazu sagen kann. Dann hole ich tief Luft. Ich nehme meine Schultasche unter der Bank hervor und ziehe vorsichtig aus einem Stück Stoff das Diadem hervor, so dass es die anderen Schüler weitervorne nicht sehen können.
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𝔻𝕒𝕣𝕜 𝕄𝕒𝕘𝕚𝕔
Fanfiction♡ Wie in einer Art Parallel-Universum lernt der Junge mit den weiss-blonden Haaren seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Er erkennt, dass er eine Wahl hat und verändert so den Verlauf der Geschichte. Dabei deckt er die verborgenen Geheimnisse sei...