Obwohl es bereits mitten in der Nacht ist, reden meine Mutter und ich noch eine Weile. Wir weinen, machen uns Sorgen um meinen Vater und wir trösten uns gegenseitig. Meine Mutter weiss nicht wo er ist aber sie geht davon aus, dass Voldemort's Leute ihn erwischt haben. Sie muss noch einiges organisieren und Verwandte informieren. Danach gehen wir zu Freunden in Sicherheit. Wo das sein soll, weiss ich nicht genau aber ich vertraue ihr.
Als ich in der Küche zufällig in unsere Glassammlung schaue, fällt mir auf, dass meine Mutter in letzter Zeit schon einige Flaschen Wein getrunken haben muss. Wenn das so weitergeht, wird es kein gutes Ende nehmen.
Irgendwann sind wir so müde, dass wir uns doch ins Bett schleppen. Ich liege auf der vertrauten Matratze Zuhause in meinem Zimmer. Mein Körper ist erschöpft aber mein Geist dreht sich noch wie wild im Kreis. Ich will ihn einfach vergessen! Die Gedanken an ihn machen mich langsam krank. Es ist aussichtslos! So funktioniert das nicht. Vielleicht sollte ich es mit Konfrontationstherapie probieren? Bei dem Gedanken überkommt mich ein müdes Lächeln.
Ich habe seit seinem Verschwinden probiert, im Traum Kontakt mit ihm aufzunehmen. Seine Okklumentik-Fähigkeiten haben sich enorm verbessert und er hat mich komplett blockiert. Es ist mir nicht ein einziges Mal gelungen, obwohl ich alle möglichen Techniken probiert habe. Warum sollte es jetzt auf einmal funktionieren? Was kann ich noch tun?
Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Ein Geistesblitz! Das einzige, was ich noch nie probiert habe, ist... den Ring anzubehalten. Das könnte funktionieren! Wie konnte ich nur so dumm sein?! Ich gehe zu meinem halb ausgepackten Rucksack und hole den Ring aus der kleinen Box raus. Ich streife ihn mir über den Finger und lege mich zurück in mein Himmelbett. „Bitte, ...stoss mich nicht weg. Es muss... funktionieren." Flüstere ich vor mich hin, während ich langsam in den Schlaf sinke.
Ich komme zur Besinnung und spüre weichen Rasen unter mir. Die warme orange-gelbe Abendsonne blendet mir ins Gesicht. Ich stehe vorsichtig auf. Natürlich bin ich barfuss. Es hat also geklappt! Dann sehe ich weiter an mir hoch. Ich trage einen königsblauen Bikini mit dezenten Rüschen. Als ich mich weiter umsehe, erkenne ich den grossen Garten der Malfoy Manor. Ein prächtiger Schlossgarten mit einem grosszügigen Pool.
Als ich den langen Gartenpool genauer betrachte, sehe ich ihn. Es ist wirklich Draco. Er entspannt auf einem Liegestuhl. Wie kann er nach allem, was passiert war einfach nur in der Sonne liegen?! Wut überkommt mich, bis mir bewusst wird, dass das hier nur ein Traum von ihm ist. Jede Seele hat Sehnsüchte und muss träumen, um sich zu erholen. Ich atme tief durch und gehe vorsichtig auf ihn zu. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen. Es ist nur ein Traum. Nur ein Traum...
Ich mache mich auf eine krasse Reaktion gefasst, wenn er mich entdeckt. Wohlmöglich würde er mich einfach aus seinem Traum rauswerfen. Damit muss ich rechnen. Ich komme ihm näher und stehe jetzt vor dem Liegestuhl. Er öffnet langsam seine schönen, blauen Augen. Er kneift sie wieder zusammen und blinzelt, als auch ihn die Sonne blendet. Seine Haare sind noch leicht feucht und gewellt. Er muss zuvor schwimmen gewesen sein. Er trägt eine längere Badehose, die ihm bis oberhalb der Knie geht. Seine helle Haut schimmert und die vereinzelten Schatten heben seine Muskulatur hervor.
Ich warte auf die unangenehme Konfrontation aber... es passiert nichts. Stattdessen hebt Draco seinen Arm und winkt mich zu sich. Ich verstehe nicht ganz, was das soll aber ich bin froh, dass er mich bis jetzt nicht angeschrien hat oder Ähnliches. Ich setze mich vorsichtig an das Ende des Liegestuhls, neben seine Beine. Er betrachtet mich mit friedlicher Miene. „Ich glaube, ohne das hier, ...würde ich meinen Verstand verlieren." Höre ich ihn in melancholischem Ton und im Selbstgespräch sagen. Er setzt sich auf und lehnt sich zu mir hin. Ich beobachte was passiert und versuche nachzuvollziehen, warum er so ruhig bleibt. Warum er sich freut mich zu sehen, ohne ein Gefühl der Reue oder eines schlechten Gewissens. Er legt seine Hand sanft an meine Wange. Ich zucke etwas zusammen. Er streichelt mir mit seinen Fingern übers Gesicht und sieht mir tief in die Augen. Mist, das fühlt sich zu echt an. Ich muss mich wieder und wieder daran erinnern, dass das hier ein Traum ist.
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𝔻𝕒𝕣𝕜 𝕄𝕒𝕘𝕚𝕔
Fanfiction♡ Wie in einer Art Parallel-Universum lernt der Junge mit den weiss-blonden Haaren seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Er erkennt, dass er eine Wahl hat und verändert so den Verlauf der Geschichte. Dabei deckt er die verborgenen Geheimnisse sei...