Am nächsten Morgen essen wir gemeinsam Frühstück. Er packt seine Sachen zusammen und das Abschiednehmen steht an.
„Ich schätze, wir sehen uns im neuen Jahr?" Gibt Draco etwas zu cool und gelassen von sich, in Anbetracht der gestrigen Umstände. „Ja, klar." Gebe ich ihm mit einem Lächeln zurück. Er drückt mich nochmals fest an sich und fährt mit seinen Fingern durch meine Haare. Ich hebe schon ganz automatisch meinen Kopf an und schliesse meine Augen. Dann spüre ich Draco's Lippen auf meinen. Sein Kuss zeigt mir eindeutig, dass er nicht gehen will. Wir lösen uns langsam voneinander.
Er steigt in den Kamin, den ich am Morgen noch geputzt habe. Der Schutzzauber ist vorrübergehend aufgehoben. Ich reiche ihm das Glas mit dem Flohpulver. In der einen Hand hält er die schwere Ledertasche und mit der anderen nimmt er sich von dem Flohpulver. Er wirft mir noch einen letzten, melancholischen Blick zu. Ich trete ein paar Schritte vom Kamin zurück. „Malfoy Manor!" Ruft er deutlich aus und schon ist er im aufsteigenden Rauch verschwunden. Ich bin wieder alleine.
Ich belege das Grundstück erneut mit dem Schutzzauber, räume das Haus auf und hoffe darauf, dass meine Eltern keinen Verdacht schöpfen werden. Am frühen Abend kehrt zuerst meine Mutter zurück. Ich helfe ihr mit dem Auspacken und ich übernehme das Abendessen. Mein Vater kommt später dazu. Er wirkt erschöpft. Wir essen zusammen. Meine Eltern gehen an dem Abend früh schlafen. Ich sitze noch auf meinem Bett und schreibe in mein Traumtagebuch. Es sind noch ein paar Tage bis Neujahr. In dieser Zeit habe ich mir fest vorgenommen das Manuskript von Snape zu bearbeiten. Ich spüre die Gefahr, so als ob sie schon in unserem Garten stehen würde. Ich muss vorbereitet sein.
Jeweils am Tag lese ich mich in die Materie ein und abends übe ich die verschiedenen Techniken. Ein paarmal begegnete ich dabei Harry oder Hannah im Traum. Auch sie scheinen zu üben oder ich treffe sie einfach während ihrem regulären Schlafrhythmus an. Diese Traum-Legilimentik ist unglaublich praktisch. Ich notiere hauptsächlich meine Beobachtungen und die erzielten Fortschritte in meinem kleinen Tagebuch. Mein Lerneifer und Wissensdurst wachsen.
Die Silvester-Feier verläuft ruhig und gemütlich. Mein Vater kann zum Glück Zuhause sein und mit uns feiern. Ein neues Jahr beginnt. Ich hoffe, dass alles gut wird.
Es ist der 3. Januar. Heute kehre ich zurück nach Hogwarts. Ich verabschiede mich von meiner Mutter. Mein Vater begleitet mich direkt zum Bahnhof, auf seinem Weg zur Arbeit.
Ich verabschiede mich von meinem Vater und gehe mit all meinen Sachen durch die Mauer zum Gleis 9¾. Ich bin etwas früh dran. Der Hogwartsexpress fährt gerade erst ein und wird noch von einigen Elfen gereinigt. Ich steige danach in den Zug und verstaue meinen Koffer. Es ist wunderbar. So ruhig und so viel Platz. Ich schreite ganz gemächlich durch den schmalen Gang und bewege mich zum Abteil, indem ich das vorige Mal mit Cho, Cedric, Padma und Luna gesessen habe. Ich nehme das Buch, welches ich gerade am Lesen bin, aus meinem Rucksack und gedenke mich noch weiter darin zu vertiefen, bis die anderen eingetroffen sind.
Nach einer Weile höre ich Schritte. Die Tür meines Abteils wird abrupt aufgerissen. Ich bemühe mich gerade noch den einen Satz zu Ende zu lesen. Jemand steht vor mir. Der Duft, der mir entgegenströmt, sagt schon alles. Ich schaue von meinem Buch auf. „Draco, was soll das? Geh in dein Abteil." Weise ich ihn genervt dazu an. „Oh nein, diesmal nicht." Kontert er mit unberechenbarem Klang in der Stimme. Ich kenne dieses Verhalten. Diesen Blick.
Er steht selbstbewusst vor mir und schaut auf mich herab. Flink nimmt er mir das Buch aus den Händen, noch bevor ich reagieren kann. „Draco, lass die Spielchen, bitte!" Er nimmt jetzt auch meine Tasche und die Jacke und verschwindet aus dem Abteil. „Hey, gib das zurück!" Rufe ich ihm verärgert hinterher. Natürlich reagiert er nicht. Ich gehe ihm in zackigen Schritten nach. Ich bin angepisst.
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𝔻𝕒𝕣𝕜 𝕄𝕒𝕘𝕚𝕔
Fanfiction♡ Wie in einer Art Parallel-Universum lernt der Junge mit den weiss-blonden Haaren seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Er erkennt, dass er eine Wahl hat und verändert so den Verlauf der Geschichte. Dabei deckt er die verborgenen Geheimnisse sei...