𝔻𝕒𝕣𝕜 𝕄𝕒𝕘𝕚𝕔

Kapitel 23 - Der Ball

Die Woche geht wie gewohnt zu Ende und eine Woche darauf sind die Prüfungen. Cho hat unglaublich gute Ergebnisse erzielt. Auch Padma hat gut abgeschnitten. Bei Luna sind die Ergebnisse durchmischt. Ich bin nicht enorm stolz auf meine Noten aber mit all dem was vorgefallen ist, bin ich recht zufrieden. Mein Zeugnis ist durchschnittlich aber genügend. Das ist die Hauptsache.

Es ist der Tag vom Ball und alle sind ganz aufgeregt. Cho, Padma, Luna und ich sitzen im Zimmer und reden über unsere Outfits und die Frisuren. Cho geht an ihren Schrank und holt ein hellblaues Samtkleid mit chinesischem Kragen hervor. Es ist bestickt mit Perlen und Pailletten, welche ein filigranes Blumenmuster bilden. Wir alle starren mit Bewunderung auf das Kleid. „Es ist vor drei Tagen mit allen Änderungen geliefert worden. Ich bin so glücklich darüber!" Erzählt sie uns mit glänzenden Augen. „Ich bin mir sicher, dass Cedric nicht die Finger von dir lassen wird!" Bemerkt Padma lachend. Cho läuft rot an und wir können nicht mehr aufhören zu lachen.

Der ganze Prüfungsdruck ist weg und die Ferien stehen vor der Tür. Unsere Koffer sind grösstenteils gepackt, bis auf die Sachen, die wir heute noch brauchen. Morgen nach dem Ball werden wir endlich nach Hause fahren, um die Weihnachtsferien mit der Familie geniessen zu können. Ein grosses Gefühl des Glücks überkommt mich. Endlich wieder Zuhause sein. Alle werden zu ihren Familien zurückkehren. Sogar Harry geht zu seinem Patenonkel Sirius und auch zu den Weasley's über Weihnachten. Ich bin froh für ihn, dass er so viele liebe Menschen um sich hat.

Bisher habe ich noch niemandem davon erzählt, dass Draco und ich zusammen zum Ball gehen. Ich musste es ihm versprechen und ich habe mein Wort gehalten. Natürlich haben mich immer wieder Leute gefragt, ob ich mit ihm hingehe. Ich habe dann immer mit ‚Nein' geantwortet, um möglichst bald von dem Thema wegzukommen. Wenn ich über die aktuelle Lage der Gerüchteküche korrekt informiert bin, würde ich sagen, dass kaum noch jemand damit rechnet, uns am Ball zusammen zu sehen. Cho, Padma und Luna konnte ich es natürlich nicht verheimlichen. Für sie Drei war es klar. Sie bewahren das Geheimnis sehr gut. Ich bin sonst kein schadenfroher Mensch aber ich freue mich heute einfach darauf, die Bombe platzen zu lassen. All diejenigen, die darauf gewettet haben, dass er mich nicht fragt oder dass er mich sogar abservieren würde, konnten sich auf etwas gefasst machen.

Es gibt ein Gedränge im Bad, weil wir uns duschen, schminken und frisieren müssen. Das Badezimmer sieht jetzt schon aus, als hätte eine Granate eingeschlagen, dabei sind wir noch gar nicht fertig. Padma ist seit den letzten Tagen so hibbelig, dass es fast nicht mehr auszuhalten ist. Sie redet nur noch von Harry und seinem süssen Lachen und seiner Frisur und so weiter. Luna scheint es nicht zu stören, dass sie kein Date mit einem Jungen hat. Sie freut sich mit uns allen Spass zu haben, abzutanzen und auch auf die Casino-Spiele, welche Teil des diesjährigen Mottos sind.

Ich bin die Letzte, die aus der Dusche steigt. Die anderen sind schon ihre Haare mit Zaubersprüchen am stylen. Es ist ein Lärm, weil alle durcheinander reden und lachen. Luna flechtet sich Zöpfe mit farbigen, schimmernden Bändern darin. Padma und Cho beginnen sich zu schminken. Ich trockne mir meinen Körper und die Haare schnell mit einem Zauberspruch, creme mich ein und lege mir einen Bademantel um. Ich habe mein Kleid seit einer Weile im Schrank hängen. Dieses Kleid habe ich früher schon ein paarmal im Schaufenster einer bekannten Boutique gesehen, als ich mit meiner Mutter in London einkaufen war. Seit dann wollte ich es schon haben. Meine Mutter hat es vor ein paar Wochen dort zusammen mit den Schuhen geholt und mir zugesendet. Ich habe mich dazu entschlossen die meisten meiner Haare in zarten Wellen über die Schultern fallen zu lassen. Einige Seitensträhnen nehme ich oben zusammen und forme hinten eine kleine Rose daraus. Das kreiert mehr Volumen. Ich nehme Ohrstecker aus meinem Schmuckkästchen. Sie sind aus gelbem Gold und auch in der Form von kleinen Rosen. Die goldene, feine Halskette, die ich von meinen Eltern bekommen habe, behalte ich an. Ich nehme den Ring, den Draco mir geschenkt hat in die Hand und erinnere mich an seine Worte: „Wirst du ihn tragen für mich?" Erklingt seine tiefe, fordernde Stimme in meinem Kopf. Ich streife ihn mir langsam über meinen linken Ringfinger. Ich gehöre ihm, so viel habe ich verstanden. Der Gedanke hat etwas Unheimliches und ich versuche ihn gleich wieder abzuschütteln.