Kapitel 5

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Ace Coleman
By LuanaWhite

Ich konnte weder essen noch schlafen. Ich schaffte es nicht einmal mehr zur Arbeit ins Autoshaus zu gehen. Seit Naomi gegangen war, ohne mir auch nur ansatzweise einen Hinweis zu hinterlassen wohin sie verschwunden war, war ich am Ende.

Josh und Valentina wollten mir nicht sagen wo meine geliebte Hexe war und es tat mir auch so leid was ich zu ihr gesagt hatte. Ich wünschte ich könnte es rückgängig machen, aber das konnte ich nicht. Wenn ich doch nur mit ihr reden könnte. Es fühlte sich an als ob man mir das Herz heraus gerissen hätte und ich war auch noch selber Schuld.

Ich saß auf der Couch in der kleinen Wohnung, aber ohne Naomi wirkte sie viel zu groß. Ich starrte leer vor mir her als es an der Tür klingelte. Ich wollte niemanden sehen, aber wer immer es war gab nicht auf und klingelte immer und immer wieder. Ich seufzte tief aus und schlurfte zur Tür. Doch als ich sie öffnete, stand Phoebe davor.

Ich wollte sie nicht sehen. Wegen ihr hatten Naomi und ich uns so heftig gestritten wie noch niemals zuvor und so wie es mir nun ging, konnte ich ihr auch nicht mehr helfen. Alles war unwichtig geworden. Ich wollte nur meine Naomi zurück, alles andere war mir egal.

"Verschwinde hier, Phoebe. Ich kann nicht mehr. Bitte geh." bat ich sie und wollte sie Tür wieder schließen, doch sie drängte sich einfach in die Wohnung. Was sollte das?

"Ace, ich werde nicht gehen, wo es dir so schlecht geht. Du warst für mich da und jetzt will ich dir ebenso eine Freundin sein, hörst du?" versuchte sie mir mitfühlend zu erklären, aber ich schüttelte bitter meinen Kopf und schob Phoebe wieder zur Tür. Sah sie denn nicht was hier los war? Nur weil Phoebe so aufdringlich gewesen war, war es dazu gekommen. Ich hätte es niemals so weit kommen lassen dürfen. Ich hatte alles falsch gemacht.

"Nein Phoebe. Das geht nicht. Ich hätte das nicht zulassen dürfen. Ich verstehe dass es schlimm war was du erlebt hast, aber meine Bindung zu Naomi besteht nach wie vor. Ich möchte sie wieder zurück aber das geht nicht wenn du hier bist. Tut mir leid." erklärte ich der Hexe und hoffte sie verstand es, aber diese Hoffnung schwand als sie sich wieder zu mir umdrehte.

"Aber Ace, siehst du denn nicht, dass dir diese Naomi nicht gut tut? Sie hat dich völlig zerstört und verweichlicht. Du hast etwas besseres verdient, Ace. Du bist doch so viel besser als sie." sagte Phoebe und trat dann näher an mich und wollte mich wirklich küssen!?

Was sollte dass hier werden? Ich glaubte ich spinne und ich schubste Phoebe von mir. Hatte sie den Verstand verloren? Hatte Naomi recht gehabt? War das alles von ihr geplant gewesen? Ich glaubte das einfach nicht und ich wurde so wütend, dass meine Augen pechschwarz wurden.

"Was soll das, Phoebe? Und wage es dich niemals wieder so von Naomi zu sprechen! Langsam glaube ich sie hatte wirklich recht gehabt. Verschwinde und lass dich hier nie wieder blicken! Die einzige die ich je wollte und immer haben möchte, ist Naomi. Weil ich sie liebe!" fuhr ich Phoebe außer mir an, aber sie ließ das anscheinend völlig kalt.

"Deine Eltern hatten echt recht, als sie mir von dir erzählt haben. Diese Naomi hat dich verändert und das nicht zum Positiven. Aber hey, immerhin bist du sie jetzt los. Deine Eltern werden zufrieden sein, dass sie sie los sind. Du solltest froh darüber sein, die Klette los zu sein. Mach's gut, Ace." sagte Phoebe und teleportierte sich weg.

Meine Eltern? Ich konnte das einfach nicht glauben. Hatten sie Phoebe auf mich angesetzt? Ich raufte mir verzweifelt meine Haare und begann meine Gefühle aus mir heraus zu schreien. Wie hatten sie mir das nur antun können? Wie konnten sie nur behaupten sie würden mich lieben? Sowas tat man niemanden an den man liebte.

Aber jetzt, da ich die Wahrheit erfahren hatte, musste ich etwas unternehmen. Ich konnte nicht darauf warten dass Naomi von selbst zu mir zurück kommen würde. Deshalb holte ich mein Telefon und wählte Valentina's Nummer.

"Ace. Hey." begrüßte sie mich als sie den Anruf entgegen nahm.

"Hallo Valentina. Hör zu. Ich weiß du sollst mir nicht sagen wo Naomi ist, aber ich... Sie hatte recht, Valentina. Phoebe war von meinen Eltern auf uns angesetzt worden. Ich muss das wieder in Ordnung bringen. Bitte hilf mir." flehte ich sie an und Tränen stiegen mir hoch.

Ich hörte die Hexe tief aufseufzen. Überlegte sie? Wenn sie mir nicht half, dann gab es nur noch Josh und er würde mich vermutlich eher umbringen als mir zu helfen.

"Es tut mir leid, Ace. Aber das kann ich nicht. Naomi ist meine beste Freundin und ich habe ihr versprochen es dir nicht zu sagen. Sie braucht jetzt einfach Zeit für sich. Aber ich versuche sie zu überreden dass sie dich mal anruft, okay? Aber ich kann nichts versprechen." antwortete sie mir und eine Träne rollte meine Wange runter.

Ich nickte, auch wenn Valentina das nicht sehen konnte. "Okay, danke." verabschiedete ich mich von ihr und wir legten auf. Aber ich konnte nicht weiter länger in dieser Wohnung herum sitzen. Auch wenn es waghalsig war, entschloss ich mich zu Naomi's Bruder zu fahren. Er würde mich anschreien, mich verfluchen und mich vielleicht sogar schlagen, aber das hatte ich vermutlich auch verdient. Weil ich so blind und naiv gewesen war, weil ich Phoebe nicht durchschaut hatte und ich nicht auf meine Naomi gehört hatte. Ohne sie machte mein Leben doch keinen Sinn mehr...

Witches&Demons - Dark PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt