Kapitel 91

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Ariel Knight
by MusicalGirl200

Ich konnte es immer noch nicht glauben. Dary und ich hatten uns geküsst und ich hatte ihm eine zweite Chance gegeben. Keine Ahnung, wie es nun zwischen uns weitergehen würde, aber ich war bereit das Risiko einzugehen, weil ich einfach nicht ohne ihn leben konnte.

Auch wenn es dumm gewesen war sich so zu betrinken, hatte es uns wieder näher gebracht. Bei diesen Gedanken musste ich unwillkürlich lächeln. Ich verabschiedete eine Kundin, als die Tür aufging und tatsächlich Dary herein kam. Ich hatte noch zehn Minuten bis zum Feierabend.

Mit einem Lächeln ging ich auf ihn zu. Er sah wie immer gut aus, viel zu gut. „Hey, was machst du denn hier?", fragte ich ihn sanft und sah ihm verliebt in die Augen. „Ich wollte dich sehen. Ihr macht den Salon gleich zu, oder?", erkundigte Dary sich bei mir und nahm meine Hand sanft in seine.

Ich kam nicht einmal zum Antworten, als mir meine Kollegin zuvor kam. „Sie kann jetzt schon gehen. Ihr seid ein hübsches Paar. Habt einen schönen Abend zusammen", meldete sich meine Kollegin zu Wort und zwinkerte mir zu, als sie gebrauchte Handtücher nach hinten zur Waschmaschine brachte.

Ich lächelte verlegen und strich mir eine lose Strähne von meinem Zopf hinters Ohr. „Ich räume schnell meine Utensilien auf", sagte ich zu Dary und gab ihm schnell einen Wangenkuss, ehe ich nach hinten huschte und meine Schürze und meine Scheren in meinen Spind räumte. Dann zog ich meine Jacke an und hing mir meine Tasche um.

Ich kam wieder an Darys Seite und verabschiedete mich, ehe wir den Salon verließen. „Du siehst traurig aus. Ist alles in Ordnung?", fragte ich Dary dann besorgt. Ihn bedrückte was, dass sah ich ihm sofort an. Dary stieß leise die Luft aus und fuhr sich durch sein Haar. "Lilly zieht in wenigen Tagen nach New York. Mit ihrem Freund. Und unsere Bindung ist gebrochen", verriet er mir.

Ich blieb mit ihm stehen und sah ihn voller Mitgefühl an. Das Brechen einer Bindung war immer schmerzhaft und ich sah Dary deutlich den Schmerz an. „Oh Dary, das tut mir leid. Aber der Schmerz wird vergehen. Ihr seid im Guten auseinander gegangen und ich bin mir sicher ihr werdet weiter Freunde bleiben.

Ich weiß, das klingt wahrscheinlich blöd, aber die Zeit wird die Wunden heilen und ich bin immer für dich da, vergiss das nie", erklärte ich Dary sanft und legte liebevoll meine Hand an seine Wange. Dary lächelte etwas und legte seine Hand auf die meine. "Solange du bei mir bist, Ariel, solange wird es mir gut gehen. Aber ich möchte ebenso, dass es auch dir gut geht. Geht es dir denn gut? Ich habe mitbekommen, dass du viel mehr arbeitest als du solltest", erklärte er mir sanft und voller Liebe.

Ich seufzte etwas. Ja, ich wusste das ich zu viel arbeitete, aber ich brauchte das Geld zum Leben und um meinen Traum erfüllen zu können. „Mir geht es gut, Dary. Mir geht es wieder gut, seit wir das zwischen uns beiden geklärt haben. Und ja ich arbeite zu viel und es ist auch manchmal anstrengend.

Aber ich brauche das Geld. Ich muss meine Wohnung bezahlen und ich spare damit für meinen Traum. Ich muss alles nehmen, was ich kriegen kann", entgegnete ich ihm ehrlich. „Hm", machte Dary, weil er ein wenig nachdachte. Er wusste, ich wollte nie abhängig sein und mir meinen Traum selbst erfüllen können.

"Und wenn du zu mir ziehst? Ich meine sobald Lilly weg ist, wird es furchtbar einsam in meinem großen Haus sein. Du kannst auch ein eigenes Zimmer haben, wenn du das möchtest. So könntest du dir das Geld für die Miete und was sonst noch so anfällt sparen und du müsstest nicht mehr so viel arbeiten, dass es dich kaputt macht", schlug er mir vor.

Ich sah Dary mit großen Augen an. „Meinst du das ernst?", fragte ich völlig überrumpelt und Dary nickte. Ging das nicht vielleicht etwas schnell? Wir waren ja auch nicht in einer Bindung. Würden wir das überhaupt jemals sein? Ich hatte keine Ahnung.

„Ich ähm, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Das ist wirklich lieb von dir. Aber denkst du nicht, dass das nicht zu früh ist? Wir sind ja auch in keiner Bindung", fragte ich Dary etwas unsicher. „Ich möchte, dass das zwischen uns beiden funktioniert", fügte ich noch sanft hinzu.

"Ja, du hast recht. Aber ich würde dich gerne in meiner Nähe haben und deswegen auch der Vorschlag mit einem eigenen Zimmer. Aber du kannst es dir ja noch überlegen. Mein Angebot steht, Ariel. Aber du musst dich nicht sofort entscheiden", erklärte Dary mir liebevoll und streichelte sanft meine Wange.

Ich nickte und er gab mir einen Kuss auf meine Stirn und wir setzten unseren Weg fort, als plötzlich jemanden zielstrebig auf uns zukam. Dary zog mich zunächst dicht an sich, aber dann erkannte wir ihn. Es war mein alter Schulfreund Hunter.

Meine Augen wurden groß, als ich ihn sah. „Hunter? Was machst du denn hier?", fragte ich ihn ganz überrascht und wir umarmten uns kurz. „Es ist schön dich wieder zu sehen, Ariel", entgegnete er und löste sich von mir, um Dary die Hand zu schütteln. „Dary", sagte Hunter und sah dann wieder zu mir.

„Ich habe dir versprochen nochmal vorbei zu kommen, um mich zu verabschieden", fing er dann an. Traurig sah ich ihn an. „Es ist also schon soweit?" Hunter nickte, aber lächelte. „Ich bin ja nicht aus der Welt und es freut mich zu sehen, dass du in guten Händen bist. Du hast nur das Beste verdient, Ariel. Gib mir gut auf sie Acht, Dary."

"Das werde ich, natürlich. Aber darf ich fragen wo es hin geht?", fragte Dary ein wenig neugierig und Hunter erzählte, dass er nach New York gehen würde. Genau wie Lilly und Theo. Das konnte kein Zufall sein. "Du gehörst zu diesem Chase, richtig?", fragte Dary nach.

Irritiert sah ich zwischen den beiden Dämonen hin und her. Hunter nickte schließlich. „Ja, ich bin Chase' rechte Hand und wir sind sehr gute Freunde. Woher kennst du ihn?", antwortete Hunter und sah überrascht zu Dary. „Seine ehemalige Hexe Lilly geht mit nach New York", meldete ich mich dann zu Wort.

Und jetzt schien Hunter zu verstehen. „Theos Freundin, ah ich verstehe. Dann bist du der Dämon, der sie vor dem Hexenhändler beschützt hat. Das war sehr mutig und ehrenhaft von dir. Chase möchte diesem Hexenhändler das Handwerk legen und wir werden alle gut auf Lilly Acht geben, versprochen", versicherte Hunter Dary.

Das waren doch gute Neuigkeiten. So würde Lilly bestimmt sicher sein. Ich hoffte sehr, dass auch Dary das half mit seiner gelösten Bindung Frieden zu finden. Und wer weiß, vielleicht waren er und ich ja bald in einer Bindung.

Witches&Demons - Dark PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt