Kapitel 89

11 5 2
                                    

Fleur Cooke
by MusicalGirl200

Seit einiger Zeit war ich nun wieder zu Hause. Doch immer noch quälten mich Albträume und auch ab und zu Panikattacken wegen all dem, was mir bei Deralia und Amelia passiert war. Aber ich wollte Dad damit nicht noch mehr Sorgen machen. Deshalb wusste er nichts von den Panikattacken.

Heute hatte ich wieder einen Albtraum gehabt und Dad hatte mich beruhigen müssen und war so lange bei mir geblieben, bis ich nochmal eingeschlafen war. Verschlafen schlürfte ich nun zu ihm in die Küche und setzte mich hin. Die meisten Sachen waren sowieso schon wieder eingepackt, weil es bald nach New York ging. „Guten Morgen Daddy", begrüßte ich Dad.

Dad lächelte mir zu und nahm einen großen Schluck seines Kaffee's. „Guten Morgen, Kleines. Hast du noch einigermaßen schlafen können?", erkundigte er sich bei mir und stand auf, um mir einen Teller mit Rührei, Speck und Toast zu holen, die er scheinbar vorhin gemacht hatte und stellte mir das Frühstück zusammen mit einem Glas Orangensaft hin, ehe er sich selbst wieder setzte.

Dad verwöhnte mich ja richtig. Das war lieb von ihm. Aber ich fühlte mich schrecklich ihm immer noch so viel Kummer zu bereiten. Das wollte ich nicht. Er sollte sich nicht ständig um mich sorgen. Immerhin war ich ja schon ein großes Mädchen.

„Ja, ein bisschen. Ich wollte dich nicht wecken", entgegnete ich und nahm meine Gabel, während ich auf den Teller sah. Ich wollte diese Albträume nicht länger haben. Aber ich wusste nicht, was ich dagegen tun konnte.

"Schon okay", entgegnete Dad mir und biss etwas von seinem Speck ab, während er mich beobachtete. Er atmete tief durch. "Erzähl es mir. Ich weiß, dass das, was du erlebt hast schrecklich war, Fleur. Aber wenn du nicht darüber redest, wird es dich dein Leben lang verfolgen und das wollen wir beide nicht.

Und wenn du mit mir nicht reden möchtest, ist das okay, aber mit irgendwem musst du darüber sprechen", erklärte er mir liebevoll. Ich schluckte und stocherte etwas in meinem Essen. Bilder von meiner Gefangenschaft tauchten vor meinem inneren Auge auf, doch ich schüttelte sie schnell ab. Ich konnte darüber nicht sprechen. Ich wollte es einfach nur vergessen und hinter mir lassen.

„Ich kann einfach nicht darüber sprechen, ich will es einfach nur vergessen und möchte Zeit mit den besten Dad auf der Welt genießen", entgegnete ich meinem Dad. Ein kleines Lächeln huschte Dad über die Lippen, aber so schnell es gekommen war, war es auch wieder weg.

"Okay. Und was willst du heute mit dem besten Dad auf der Welt machen? Sollen wir vielleicht ein wenig einkaufen gehen?", fragte Dad mich und meine Augen begannen zu strahlen. Was dies betraf, war ich schon immer ein typisches Mädchen gewesen.

Ich war noch nicht ganz bei Kräften aber etwas shoppen würde auf jeden Fall gehen. „Klar gerne. Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht. Dann kann ich dir auch gleich eine neue Lederjacke andrehen. Deine Jetzige ist nicht mehr so ganz naja fit", antwortete ich und lachte leicht als Dad amüsiert den Kopf schüttelte.

Nach dem Frühstück ging ich duschen und zog mich an. Natürlich machte ich bei allem langsam, damit ich mich nicht überanstrengte. Wenn wir in New York waren, hatte ich immerhin auch Großes vor. Ich wollte unbedingt aufs College. Aber das würde ich mit Dad besprechen, wenn wir erstmal dort waren. „Ok, wir können los", meinte ich dann zu Dad.

Inzwischen war auch Hunter angekommen, dem Dad bestimmt geschrieben hatte. So wie ich Dad kannte, sollte er als Verstärkung mit in die Stadt, sollten irgendwelche Probleme auftauchen. „Okay, dann mal los", meinte mein Dad zu uns beiden als sein Handy klingelte. Es war die Immobilienmaklerin aus New York. Da musste er ran gehen, nicht das es irgendwelche Probleme gab.

Ich wartete zusammen mit Hunter ganz geduldig, bis Dad fertig mit dem Telefonieren war. Dabei grinste Hunter mich an. „Was?", fragte ich ihn lachend. Ich kannte Hunter schon ewig. Er war ja auch mein Babysitter gewesen. Er war richtig cool und ich fragte mich wie Hexen nur so blind sein konnten und ihn sich nicht schnappten.

„Nichts. Ich freue mich nur, dass du wieder voller Elan bist und das du wieder hier bist", antwortete er mir und ich musste ihn einfach umarmen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich bin auch froh." „Ja. Schicken sie mir einfach die Unterlagen, ich kümmere mich am Abend darum. Auf Wiederhören", erklärte Dad genervt und legte auf, aber begann zu schmunzeln als er Hunter und mich sah. Hunter war wie ein großer Bruder für mich und das fanden wir schön.

Wir gingen gemeinsam zum Auto, wo Dad hinter dem Steuer Platz nahm, Hunter am Beifahrersitz und ich auf der Rückbank. "Ich habe übrigens tolle Neuigkeiten. Kayden wird auch nach New York kommen", erzählte Dad dann und sah über den Rückspiegel zu mir.

Ich verzog etwas skeptisch das Gesicht. Ja, Kayden war kein übler Kerl, aber er nahm seine Aufgaben immer viel zu ernst und ich bekam ein ungutes Gefühl, warum er mit kam. „Aha. Naja, er nimmt seine Aufgaben manchmal zu ernst und sollte etwas lockerer werden", entgegnete ich meinem Dad.

Hunter drehte sich in seinem Sitz zu mir um. „Kayden ist schwer in Ordnung und er ist nur zwei Jahre älter als du. So hast du auch schon mal einen Freund in New York", meinte Hunter und ich zuckte mit den Schultern. „Mal sehen", entgegnete ich und sah etwas aus dem Fenster. Ich hoffte sehr, dass in New York ein neues Leben für mich begann. Dabei sollte es egal sein, dass ich ein Halbengel war. Ich wollte einfach nur Fleur sein, ein ganz gewöhnliches Mädchen.

Witches&Demons - Dark PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt