Witches&Demons - Dark Passion

Kapitel 78

Patrick Perry
By LuanaWhite

Hannah und ich würden nun tatsächlich Eltern werden. Ja, wir hätten besser aufpassen müssen, aber jetzt war es zu spät um sich irgendwelche Vorwürfe zu machen. Wir wollten dieses Baby. Wir wollten eine Familie gründen doch damit ich mich auf diese neue Rolle richtig einstellen konnte, musste ich erstmal damit klar kommen, was ich war und versuchen diese Kräfte in mir zu kontrollieren und zu steuern.

Ich hatte herausgefunden, dass meine Augen immer dann zu leuchten begannen, wenn meine Gefühle mit mir durchgingen. Deshalb hatte ich sicherheitshalber nun immer eine Sonnenbrille dabei. Aber ich wusste nicht, was ich noch alles als Halbengel konnte und ich wollte nun nichts mehr dem Zufall überlassen. Deshalb hatte ich mich heute mit diesem Cassian verabredet. Ich brauchte seine Hilfe, denn allein würde ich das nicht schaffen.

Ich wartet auf ihm in einen kleinen Café. Eigentlich sollte er jeden Moment hier sein. Ich war nervös, das musste ich leider zugeben. Vieles in meinen Leben veränderte sich gerade, dabei sollte ich mich auf mein Unternehmen konzentrieren. Mein Onkel versuchte mich ohnehin jedes Mal schlecht zu machen wenn wir uns sahen und er brachte mich ständig in Rage, dass war nicht gut solange ich diese Engelssache nicht im Griff hatte.

Aber dann dauerte es nicht mehr lange, und Cassian kam ebenfalls in das Café. "Hallo Patrick, es hat mich überrascht aber auch gefreut als du dich bei mir gemeldet hast. Wie geht es dir?" begrüßte er mich und nahm an dem Tisch Platz.

Es war eine Weile her, seit ich Cassian gesehen hatte. Bei unserer ersten Begegnung hatte ich gedacht er sei ein Spinner und hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank, aber dann war er plötzlich bei Colin aufgetaucht und die beiden hatten Hannah und mir die Wahrheit erzählt. Damals war ich einfach völlig überfordert gewesen und wenn ich ehrlich war, war ich es immer noch.

"Hallo Cassian. Ja, ich musste das alles erstmal verstehen. Ich weiß immer noch nicht, was das alles eigentlich zu bedeuten hat. Aber so wie es aussieht, bist du der einzige der mir dabei helfen kann." erklärte ich dem Engel den Grund dieses Treffens.

Cassian hörte mir aufmerksam zu und nickte. "Natürlich helfe ich, wo ich kann. Ich nehme an dass du mehr über deine Fähigkeiten lernen möchtest und sie kontrollieren möchtest. Als Erstes ist es dabei aber wichtig, dass du diese Seite an dir akzeptierst. So lange du das nicht tust, wirst du immer im Zwiespalt stehen und das ist gefährlich.

Du bist durch dein Wesen sehr mächtig. Nicht so mächtig wie ein vollständiger Engel, aber dennoch mächtig. Und du kannst mit deinen Kräften viel Gutes tun. Es ist auch schon von Vorteil, dass du kein Racheengel bist, wie ich. So werden dich keine Gargoyles aufsuchen. Du brauchst vor deinem Wesen wirklich keine Angst haben, auch wenn ich verstehen kann dass es viel zu verarbeiten ist." erklärte er mir ehrlich.

Ich nickte und als die Kellnerin kam unterbrachen wir unsere Unterhaltung kurz um unsere Bestellung aufzugeben. Als wir wieder allein waren, senkte ich jedoch etwas meine Stimme. Es kam mir einfach so surreal vor, dass ich mich hier mit einem Engel unterhielt.

"Was bedeutet das eigentlich, Racheengel? Und was für ein Engel bin ich dann und woher kommt das? Meine Eltern waren normale Menschen und wieso habe ich von dieser Seite in mir mein Leben lang nichts bemerkt?" fragte ich Cassian. Er war der einzige dem ich diese Fragen stellen konnte und war froh dass er bereit war, mir zu helfen.

"Racheengel sind Engel, die Gargoyles befehligen. Unsere Macht beziehen wir aus der Dunkelheit und umso mächtiger die Wesen sind, die befehligt werden, umso stärker ist die eigene Macht.

Aber bei dir, ich spüre ein helles Licht. Du bist ein Engel des Lichts und ziehst auch daher deine Kraft. Ein Krieger für Gerechtigkeit, der meinesgleichen zur Rechenschaft ziehen soll. Und wegen deiner Eltern hätte ich zwei Theorien. Entweder war eines deiner Elternteile ein Engel, nur hatten sie es vor dir geheim gehalten, oder du wurdest adoptiert.

Ein Teil deiner Eltern muss also ein Engel gewesen sein, sonst hättest du diese Kräfte nicht. Und da du nur zur Hälfte Engel bist, waren deine Kräfte bis zu einem Auslöser verborgen. Wann haben sie sich denn genau das erste Mal offenbart?" erklärte Cassian mir ruhig.

Ich musste diese Informationen erstmal sacken lassen. Das war schon ziemlich krass. Also entweder waren meine Eltern nicht wirklich meine Eltern oder sie hatten Geheimnisse gehabt. Mir fiel nur einer ein den ich danach fragen könnte aber dies kam gar nicht in Frage. Mein Onkel hasste mich und vielleicht hatte diese Geschichte hier was damit zu tun. Vielleicht weil ich gar kein echter Perry war?

"Kurz nachdem wir uns das erste Mal begegnet sind. Deine Worte... Es ist als hätte unsere Begegnung den Engel in mir erweckt." erklärte ich Cassian und war froh als die Kellnerin uns unsere Kaffee's brachte, aber gerade wäre mir irgendwie nach etwas stärkerem.

"Ich verstehe. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis er sich auch so geäußert hätte. Er ist ein Teil von dir und auch Gefühle können der Auslöser sein. Es tut mir wirklich leid, dass das so viel für dich ist. Deswegen würde ich sagen, du lässt alles erstmal sacken und wir treffen uns regelmäßig und arbeiten an deinen Fähigkeiten. Ich bin davon überzeugt, dass du sie bald kontrollieren kannst." versuchte Cassian mir Mut zu machen.

Ich fuhr mit etwas gestresst durch mein Haar. Es gab da allerdings noch eine Sache, die Cassian nicht wusste. "Es ist notwendig, dass ich die Kontrolle so schnell wie möglich lerne. Meine Freundin ist schwanger, und wenn das Baby wie ich ist... Ich möchte einfach ein guter Vater sein und damit ich meinen Kind alles beibringen kann, muss ich alles über mein Wesen wissen, Cassian." erklärte ich dem Engel.

Meine eigenen Gefühle und was ich von all dem hielt oder woher meine Kräfte wirklich kamen spielte im Moment keine Rolle. Sondern nur meine Familie, Hannah und unser ungeborenes Kind. Ich war nun mal was ich war, ein Halbengel. Und dies war nunmal die Wahrheit, auch wenn es verrückt war. Aber ich war bereit mich dieser Wahrheit zu stellen, um ein guter Vater zu werden.