Kapitel 29

17 6 2
                                    

Ethan Franklin
by MusicalGirl200

Ich hatte noch kurz mit Theo telefoniert, der mir erzählt hatte, dass er den Held gespielt hatte und eine Hexe vor einem Gargoyle gerettet hatte. Aber dann war sie davon gestürmt. Das erinnerte mich ja fast schon an Cinderella. Wir quatschten noch ein wenig und beschlossen uns die nächsten Tage nach einer gemeinsamen Wohnung umzusehen.

Dann ging ich nach unten in die Küche zu Valentina. Jaxon würde heute erst sehr spät heim kommen, wegen der Arbeit und Evie war auf ihrem Zimmer und telefonierte. Ich fand Valentinas Cousine echt sympathisch. Und so hatten Jaxon und Valentina ja noch Gesellschaft, wenn ich auszog. Aber wichtig war, dass tatsächlich mein Verhältnis zu Jaxon besser geworden war und daran war seine Hexe nicht ganz unschuldig.

„Kann ich dir beim Essen irgendwie helfen?", bot ich Valentina dann schließlich an. Immerhin verstanden wir beide uns jetzt richtig gut. Und sie war richtig fröhlich darüber, dass Evie auch hier wohnte.

"Nicht nötig danke, aber wenn du möchtest kannst du ja schon mal den Tisch decken", meinte sie zu mir und ich nickte und suchte schon mal Teller und Besteck aus den Schränken zusammen, als es plötzlich an der Haustür klingelte.

Fragend sah ich die Hexe meines Bruders an. „Erwarten wir noch Besuch?", erkundigte ich mich bei ihr, doch Valentina schüttelte den Kopf. Also stellte ich das restliche Geschirr ab und ging zur Tür. Doch als ich sie öffnete, konnte ich nicht glauben, wer davor stand. „Leana?"

"Ethan, tut mir leid wenn ich hier einfach so aufkreuze, aber wir müssen reden, und ich gehe hier nicht wieder weg bevor du mich angehört hast", erklärte Leana mir ihr Auftauchen und da erschien plötzlich Valentina hinter mir. "Ethan, alles in Ordnung?", fragte Valentina nach. Leana war wie erstarrt und Tränen stiegen ihr in ihre Augen. Wegen Valentina? Dachte sie echt, ich hatte was mit ihr?

Das sie jetzt hier aufkreuzte, hatte ich jetzt wirklich nicht erwartet und ich war gerade wirklich überfordert. Und mir verschlug es auch einen Moment die Sprache. „Äh, ja alles gut. Valentina, das ist Leana. Leana, das ist Valentina die Hexe meines Bruders", machte ich die beiden einander bekannt.

„Wir haben Besuch?", hörte ich dann auch noch Evie's Stimme, die zu uns eilte. Sie lächelte Leana sofort an. „Und das ist Evie, Valentinas Cousine. Sollen wir in den Garten?", fragte ich dann Leana, auch wenn ich nicht wusste, was wir noch reden sollten.

"Äh ja. Der Garten klingt gut", antwortete Leana und lächelte die beiden Hexen freundlich an und folgte mir dann in die Villa, wo ich sie durch die Terrassentür in den Garten führte und wir uns auf eine Garnitur setzten.

Im ersten Moment herrschte Stille. Ich sagte nichts und Leana ebenso. Dann begann sie einfach zu sprechen. "Ich bereue wirklich zutiefst, was ich zu dir gesagt habe, Ethan. Ich hatte Angst. Große Angst.

Du weißt ja, dass ich Jura studiere, oder studiert habe. Ich wollte Anwältin werden damit ich meinen Vater aus dem Gefängnis holen kann, er sitzt dort unschuldig drin und niemand glaubt ihn, nicht mal mein Onkel. Sein eigener Bruder.

Und als ich mit dir zusammen war, habe ich bemerkt, dass ich für dich mehr empfinde als ich eigentlich sollte. Ich hatte Angst was das mit mir machen würde, dass ich mein Studium nicht schaffen würde. Das war dir gegenüber nicht fair gewesen, das weiß ich. Ich war so durcheinander. Immerhin wollten wir beide nur Spaß und... Es tut mir wirklich leid", erklärte sie mir traurig.

Sie hatte wirklich Angst gehabt, weil es ernster zwischen uns geworden war, als gedacht? Aber selbst wenn hätte das doch nie ihrem Studium geschadet. „Das mit deinem Dad tut mir leid. Aber niemals hätte ich dich davon abgehalten.

Ich wünschte mir, du wärst gleich ehrlich gewesen. Mein Bruder hätte auch gute Kontakte, vielleicht könnte er deinem Dad helfen", entgegnete ich Leana und war auch traurig darüber, dass sie wirklich gedacht hatte, ich wäre eine so große Ablenkung. So ein Arsch war ich auch wieder nicht.

Leana sah überrascht zu mir. Aber dann stiegen ihr wieder Tränen in die Augen. „Ich hatte Angst das, wenn ich mich in dich verliebe, und du dich nicht in mich, dass es zu sehr weh tut. Ich hatte Angst vor einem gebrochenen Herzen, Ethan. Du hast mich als lockeres Mädchen kennengelernt.

Jemand der so war wie du und dann hast du erkannt, dass wir doch verschieden waren. Und ich dachte wenn ich es gleich beende, würde es nicht so weh tun. Aber das war falsch. Es tut unglaublich weh", erklärte sie mir weiter und begann zu weinen.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Es lag wohl in der Familie, dass die Franklin Männer nicht gut im Gefühle ausdrücken waren. Wir handelten. Für mich war es nicht schlimm gewesen, dass wir auch unterschiedlicher Meinung waren. Das war doch normal.

Also rutschte ich näher an Leana heran und zog sie an mich, um meine Lippen auf ihre zu legen. Ich gab ihr einen sinnlichen Kuss und sah ihr dann in ihre schönen Augen. „Ich denke, dass zeigt dir, was ich für dich fühle, oder?"

Völlig überwältigt sah diese Hexe mich aus nassen Augen heraus an. Sie nickte langsam und legte ihre Hand liebevoll auf meine Wange. "Ethan", hauchte Leana leise und küsste mich erneut.

Ich war schon immer etwas impulsiv gewesen, aber diesmal war es genau das Richtige gewesen. Leana sollte sehen, dass es mir ernst war und das sie mir vertrauen konnte. Wir küssten uns noch etwas weiter, ehe ich meinte, dass wir mal rein gehen sollten.

Valentina hatte sich immerhin Mühe mit dem Essen gegeben. Also lud ich Leana spontan zum Essen ein. Natürlich hatte die Hexe von meinem Bruder kein Problem damit. Kaum zu glauben, dass sich in meinem Leben langsam alles zum Guten wendete.

Witches&Demons - Dark PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt