Kapitel 19

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Jaxon Franklin
by MusicalGirl200

Ich kam gerade von einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause. Die Termine hatten heute gar nicht mehr aufhören wollen. Jetzt war ich froh zu Hause etwas zu entspannen. Deshalb suchte ich auch als erstes meine süße Hexe, welche ich in der Küche zusammen mit Ethan, meinem jüngeren Bruder fand.

Ich war überrascht die beiden zu sehen und sie schienen sich auch zu verstehen. Lächelnd begrüßte ich die beiden und bekam sogar von Ethan ein kleines Lächeln, ehe ich Valentina einen Kuss auf die Wange gab. „Na, alles gut bei euch beiden?", fragte ich nach und holte mir ein Glas Wasser.

Ethan nickte. „Ja, alles gut. Aber Valentina bekommt Besuch von ihrer Cousine", meinte mein Bruder schmunzelnd. Cousine? Mit hochgezogener Braue sah ich zu meiner Hexe.

Valentina lächelte mich an und nickte. „Ja, sie heißt Evie. Sie war lange auf Reisen und kommt morgen in Chicago an. Ich wollte dich auch noch fragen, ob sie erstmal hier wohnen dürfte. Aber wenn dir das unangenehm ist finden wir schon was anderes", fragte mich meine Hexe.

Ich schüttelte den Kopf. Natürlich ging das für mich in Ordnung. Mein zu Hause war auch Valentinas zu Hause. Außerdem kannte ich noch niemanden aus ihrer Familie. „Natürlich kann sie hier wohnen. Das hier ist immerhin auch dein zu Hause", erklärte ich Valentina lächelnd.

„Na gut. Ich verabschiede mich für heute. Ich telefoniere noch etwas mit Theo", verabschiedete sich Ethan und ging. Fragend sah ich Valentina an. So zahm kannte ich meinen kleinen Bruder nicht. „Was hast du mit Ethan angestellt, dass er so zahm ist?", fragte ich Valentina etwas grinsend.

Valentina winkte Ethan etwas hinterher und lächelte mich an, während sie einen Schluck von ihrem Tee machte. "Gar nichts. Ich war einfach für ihn da und habe ihm zugehört. Er macht gerade einiges durch, Jaxon", erklärte sie mir.

Wieder sah ich Valentina erstaunt an. Ethan machte einiges durch? „Was ist denn passiert?", fragte ich meine Hexe sofort und setzte mich zu ihr an den Tisch, wo sie mir eine Kleinigkeit zum Essen zauberte. Sie war wirklich rührend. Ethan sagte mir nie, wenn etwas nicht stimmte, nicht mehr. Wie kam es, dass er sich nun Valentina anvertraute?

Meine Hexe seufzte leise aus. „Ich habe ihn erwischt wie er gepackt hat. Er wollte wieder gehen, weil er denkt, dass alle froh wären, wenn er nicht hier wäre. Ich habe versucht ihm zu erklären, dass das nicht so ist. Das wir ihn gerne hier haben, egal was auch los ist. Das wir eine Familie sind.

Zum Teil steckt da eine Hexe dahinter, die ihm wohl sehr weh getan hat, und zum anderen denkt er, er wäre für dich bloß eine Belastung. Ich habe versucht ihm zu überzeugen, dass es nicht so ist und er möchte dem ganzen hier noch mal eine Chance geben", erklärte Valentina mir leise.

Ethan hatte wirklich einfach abhauen wollen? Ich sah ihn doch nicht als Belastung. Ich wollte einfach nur, dass er etwas aus seinem Leben machte und nicht ständig nur Blödsinn. Und ich hatte gar nichts von einer Hexe gewusst. Es war traurig, dass wir uns so entfremdet hatten.

„Ich sah ihn nie als Belastung. Ich wollte einfach nur, dass er aus seinem Leben etwas macht, etwas sinnvolles und nicht ständig sich in Ärger verstrickt. Unsere Eltern hätten das auch gewollt. Aber wenn ich ihm das sage, rede ich immer nur gegen eine Wand", entgegnete ich Valentina und sah bitter in mein Glas voll Wasser.

Valentina sah mich voller Mitgefühl an und legte tröstend ihre Hand an meinen Arm. „Ethan ist jetzt erwachsen, Jaxon. Auch wenn er Blödsinn macht, ist das seine Sache. Fehler sind da, um daraus zu lernen. Du bist nicht mehr für ihn verantwortlich.

Du musst lernen los zu lassen und ihm seinen eigenen Weg finden zu lassen. Das einzige was du tun kannst ist für ihn da zu sein, wenn er dich braucht. Um ihn einen Rat zu geben", erklärte sie sanft und gab mir einen Kuss auf die Wange.

Ich seufzte. Ich machte mir nun mal Sorgen und ich wollte, dass es ihm gut ging. Er war doch meine einzige Familie. Wir waren alles, was von der Familie Franklin noch übrig war. Ich wünschte nur Ethan würde endlich sehen, dass ich alles nur gut gemeint hatte.

„So, jetzt erzähl mir aber mal von deiner Cousine Evie. Versteht ihr euch gut?", fragte ich Valentina und schenkte mir einen Bourbon ein. Valentina lächelte leicht. Ja, vielleicht wollte ich gerade etwas ablenken. Über meine Gefühle zu sprechen, war nicht so mein Ding.

"Ja, im Prinzip schon. Naja, nachdem ich meine Eltern verloren hatte, wollte sie das ich zu ihr und ihren Eltern ziehe, aber ich hatte mich entschieden bei Naomi zu bleiben was sie sehr gekränkt hatte. Aber das haben wir inzwischen hinter uns gelassen, das hoffe ich zumindest", erklärte mir meine Hexe.

Ich legte meine Hand auf Valentinas und drückte sie leicht. „Bestimmt, sonst hätte sie dir doch nicht gleich voller Freude geschrieben. Ich bin schon gespannt jemanden aus deiner Familie kennen zu lernen. Wie geht es eigentlich deiner Freundin Naomi?", erkundigte ich mich bei Valentina dann.

Ich wusste, dass sie sich Sorgen um ihre Freundin gemacht hatte, wo Naomi und Ace einen großen Streit gehabt hatten. Mich interessierte das Leben meiner Hexe und das sollte sie auch wissen.

Valentina lächelte. Das war doch ein gutes Zeichen, oder? „Es geht ihr wieder gut. Ace hat sie tatsächlich gefunden und sie haben miteinander gesprochen und sich versöhnt. Heute sollten sie auch wieder in Chicago ankommen. Sie werden bestimmt tolle Eltern werden", erzählte meine Hexe mir und dabei schien ihr ein Gedanke zu kommen.

"Sag mal, willst du eigentlich auch irgendwann Kinder haben? Darüber haben wir noch nie geredet. Ich meine ich weiß, dass Thema hat noch Zeit, aber darüber sprechen ist ja nicht falsch", meinte sie etwas verlegen zu mir.

Meine Augen wurden groß. Naomi und Ace wurden Eltern? Davon hatte meine Hexe ja noch nie etwas erwähnt. Das waren ja große Neuigkeiten. Jedoch hätte ich nicht gedacht, dass sie das Thema jetzt bei uns ansprechen wollte.

Ich dachte etwas nach. Darüber hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht. „Also naja, ich habe ehrlich gesagt noch nie darüber nachgedacht. Ich weiß nicht, ob ich ein guter Vater wäre, immerhin habe ich bei Ethan auch versagt", antworte ich ihr ehrlich und senkte beschämt meinen Kopf. Valentina wäre die perfekte Mutter, aber bei mir als Vater war ich mir dabei nicht so sicher.

Witches&Demons - Dark PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt