Kapitel 73

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Hunter Decker
by MusicalGirl200

Fleur begann es langsam besser zu gehen, was Chase und mich sehr beruhigte. Ich kannte Fleur immerhin seit klein auf und war sogar ihr Babysitter gewesen. Sie war Familie. Dennoch wollte Chase mit der Gang fort von hier und neu anfangen. New York war dabei sein Ziel.

Da Ethan und Theo auch bei der Rettung von Fleur so tapfer mitgeholfen hatten und Ethan sogar sein Leben riskiert hatte, um Chase zu retten, hatte unser Anführer ihnen angeboten mitzukommen und wieder Teil der Gang zu werden. Die beiden hatten noch etwas Zeit sich Gedanken zu machen, aber ewig würde das Angebot nicht stehen.

Ich war gerade auf dem Weg, um eine alte Freundin zu überraschen. Durch Ariel's Mutter hatte ich erfahren, dass sie wieder in der Stadt war und in einem Friseursalon arbeitete. Wir beide kannten uns seit der High School, aber hatten uns länger nicht mehr gesehen, als ich zu Chase rechter Hand geworden war.

Es war schon recht spät, als ich bei dem Salon ankam. Ariel's Mutter hatte mir verraten, dass Ariel viele Doppelschichten machte, um sich den Traum eines eigenen Salons zu erfüllen. Ich hatte diese Hexe schon immer dafür bewundert, dass sie ihr Ziel nie aus den Augen verloren hatte und ich würde mich für sie freuen, wenn ihr Traum wahr wurde.

Ihr Mutter hatte mir auch erzählt, dass sie noch in keiner Bindung war und sie machte sich Sorgen um ihre Tochter, vor allem weil ein Dämon ihr scheinbar das Herz gebrochen hatte. Das tat mir wirklich leid. Ariel war so eine gute Seele und sie brauchte einen Dämon, der sie beschützte.

Deshalb hatte ich etwas nachgedacht. Ich suchte schon lange nach einer richtigen Hexe für mich. Doch bis jetzt hatte ich sie noch nicht gefunden, darum war mir die Idee gekommen Ariel zu fragen, ob sie mit mir eine Bindung eingehen wollte. Wir waren immerhin gute Freunde und war das nicht eine gute Voraussetzung für eine Bindung?

Ich würde sie beschützen und wer weiß, vielleicht würden sich auch mit der Zeit Gefühle entwickeln. Dann sah ich sie auch schon, wie sie als Letzte den Salon verließ und absperrte. Grinsend ging ich auf sie zu. „Hallo Ariel", begrüßte ich sie und mit großen Augen sah sie zu mir, ehe sie leicht lächelte.

„Hunter? Du meine Güte, was machst du denn hier?", entgegnete sie überrascht und ließ sich von mir umarmen. Es war schön zu sehen, dass sie sich freute mich zu sehen. „Ich bin mit Chase hier und deine Mutter hat mir Bescheid gegeben, dass du auch wieder zurück bist. Wie geht es dir?", erkundigte ich mich gleich.

Ariel strich sich eine Strähne hinters Ohr und wirkte verlegen. „Gut, gut", meinte sie aber ich sah sie eingehend an. „Ariel, ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass das nicht stimmt." Sie seufzte aus. „Ja, also ich bin etwas erschöpft von meinem Job. Ich arbeite fast jeden Tag Doppelschichten und spare jeden Cent und Dary, der Dämon in den ich mich verliebt habe, hat mich aufgesucht.

Unser Auseinandergehen war mit viel Herzschmerz verbunden und jetzt hat er sich entschuldigt und mir seine Liebe gestanden. Aber ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin so verwirrt", erzählte Ariel mir ehrlich und atmete tief durch. Mitfühlend sah ich sie an. „Das tut mir leid, Ariel, wirklich", entgegnete ich ihr.

Doch plötzlich kam ein Typ auf uns zu und Ariel bekam große Augen. Sie schien ihn zu kennen und ich fühlte, dass er auch ein Dämon war. „Dary? Was führt dich hierher?", fragte meine gute Freundin ganz überrascht. Ah, das war also der berüchtigte Dary. „Ich war in der Gegend. Aber ich wollte euch nicht stören, was auch immer ihr vor habt", erklärte der Dämon leicht gekränkt und wandte sich wieder ans Gehen. Er nahm das hier wohl gerade völlig falsch auf.

Ich sah Ariel an, dass sie die Situation gerade überforderte. „Nein, warte Dary. Das ist Hunter, ein alter Schulfreund. Wir sind uns gerade zufällig begegnet, weil er gerade in der Stadt ist. Hunter, das ist Dary", stellte sie uns einander vor. Täuschte ich mich, oder wirkte dieser Dary irgendwie eifersüchtig auf mich?

Ja, ich hatte vorgehabt Ariel um eine Bindung zu fragen, aber jetzt wo ich sah, wie sie Dary ansah, wurde mir klar, dass das wohl keine gute Idee war. Also streckte ich ihm freundlich meine Hand entgegen. Ich war immerhin sehr umgänglich. „Freut mich dich kennen zu lernen, Dary", entgegnete ich freundlich.

Ich hoffte einfach nur, dass er Ariel nicht weh tat oder eher wieder weh tat. Sie war ein herzensguter Mensch und hatte nur das Beste verdient. Dary ergriff schließlich meine Hand und schüttelte sie. "Freut mich ebenso", sagte er neutral und wandte sich an Ariel. "Es tut mir wirklich leid, hier einfach so aufzutauchen. Das war nicht geplant. Aber es wäre schön wenn wir reden könnten, Ariel", bat er die Hexe sanft.

Ich musterte die beiden abwechselnd. Es war nicht zu übersehen, was die beiden füreinander fühlten. Aber ich konnte auch Ariel's Skepsis verstehen. Damit war für mich die Entscheidung gefallen, was ich zu tun hatte. „Redet ihr beiden nur. Ich muss sowieso wieder los. Ariel, es war wirklich schön, dass wir uns nach all der Zeit wieder gesehen haben.

Ich wünsche dir wirklich nur das Beste und das dein Traum bald in Erfüllung geht", sagte ich leicht lächelnd zu meiner Freundin. Sie erwiderte es leicht. „Danke Hunter, es war auch schön dich wieder zu sehen. Aber wieso klingt das schon wieder so nach Abschied?", erkundigte sie sich. „Ich denke, ich werde demnächst nach New York gehen", gab ich dann ehrlich zu.

Die Augen der Hexe wurden groß und die von Dary ebenso. „New York? Du meldest dich aber bei mir nochmal, bevor du gehst!" Ich lachte leicht und nickte, ehe ich Ariel kurz umarmte. „Mach ich, versprochen." Dann ging ich nochmal auf Dary zu und schüttelte erneut seine Hand. „Pass gut auf Ariel auf", bat ich ihn und ließ die beiden alleine.

Ok, damit war mein Plan von einer Bindung wieder hinfällig. Vielleicht würde ich nie eine Hexe für eine Bindung finden. Naja, außer in New York hatte ich Glück. Ich ging nach Hause ins Anwesen von Chase, wo ich ebenso wohnte. Ich traf ihn im Wohnzimmer an, wo er ein Glas Bourbon leerte. Ich holte mir ebenso eines und gesellte mich zu ihm. „Ich bin bereit für New York."

Witches&Demons - Dark PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt