Kapitel 56

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Theo Williams
By LuanaWhite

Nachdem der Dämon Dary die Wahrheit offenbart hatte, war Lilly richtig aufgelöst gewesen, was ich nachvollziehen konnte. Ich meine welche Eltern verkauften ihr ungeborenes Kind? Und jetzt wollten sie die Wahrheit über ihre schreckliche Tat vertuschen.

Aber ich konnte nicht zulassen dass Lilly wieder arbeitete, also hatte sie ihrer Chefin gesagt es gab einen familiären Notfall, was ja nicht gelogen war, und nahm sie mit in meine kleine Wohnung. Der Abstand zu Dary würde ihr auch gut tun. Aber während ich etwas zum Essen für sie gemacht hatte, war sie auf der Couch eingeschlafen und ich hatte sie in mein Bett getragen.

Ich hatte mich auf die Couch gelegt und mich selbst in der Arbeit krank gemeldet. Doch am Morgen wurde ich plötzlich von einem köstlichen Geruch geweckt. In meiner Wohnung roch es so eigentlich nie.

Noch verschlafen richtete ich mich auf und sah zu Lilly. Da ich nur eine Wohnküche hatte, erblickte ich sie auch gleich und war sie tatsächlich gerade dabei Frühstück zu kochen? Wow, was für ein Luxus. Ich zog mir schnell mein Shirt über und ging zu ihr.

"Guten Morgen. Das riecht wirklich köstlich. Wie hast du geschlafen?" erkundigte ich mich bei der Hexe und musterte sie ein wenig. Lilly lächelte mich etwas schüchtern an und strich sich eine lose Strähne hinters Ohr. Das war niedlich.

"Guten Morgen, tatsächlich besser als gedacht. Danke, dass ich in deinem Bett schlafen durfte, das wäre nicht nötig gewesen und danke, dass du dich so um mich kümmerst. Es war noch nie jemand so für mich da. Und das ich dir Frühstück mache, ist das mindeste." erklärte sie mir sanft.

Ich glaube, das heute war eine richtige Premiere. Mir hatte noch nie ein Mädchen Frühstück gemacht mit dem ich nicht geschlafen hatte. Naja, eigentlich hatte mir noch nie eine Frühstück gemacht. "Ich tue das, was ich für richtig halte, Lilly. Und nachdem was du durchmachen musstest, denke ich dass es nötig ist dass sich jemand um dich kümmert. Und ich bin froh dass ich derjenige sein darf." erklärte ich der Hexe und nahm dankend die Tasse Kaffee an.

Ob sie dennoch mit Dray in der Bindung bleiben würde? Oder würde sie die jetzt lösen? Ich musste zugeben dass ich mich zu ihr hingezogen fühlte. Das tat ich seit unserer ersten Begegnung. Seit ich sie gerettet hatte.

Die Wangen der Hexe bekamen bei meinen Worten eine leicht rötliche Farbe. Das war echt niedlich. Sie nickte mir leicht lächelnd zu und deckte mit Hilfe ihrer Magie den Tisch.

Dann stellte Lilly das Frühstück ebenfalls dazu und wir nahmen Platz. "Ich hoffe, es schmeckt dir." meinte sie verlegen und dann schien ihr noch etwas zu kommen. "Ich halte dich doch nicht von der Arbeit oder irgend etwas ab, oder?" fragte sie mich und nahm einen kleinen Schluck vom Kaffee, während ich sie beobachtete.

Ich schüttelte meinen Kopf und konnte nicht aufhören Lilly anzusehen. "Nein, schon ok. Ich arbeite nachts in einer Bar als Security. Ich habe mich gestern krank gemeldet und selbst wenn sie mich raus schmeißen sollten, werde ich schon was anderes finden." erklärte ich der Hexe und nahm einen Bissen des Omlettes, welches sie gekocht hatte.

Wow, war das lecker! "Verdammt, das schmeckt echt gut! Wo hast du so kochen gelernt? Ich kann mich gar nicht mehr erinnern wann ich zuletzt bekocht wurde." meinte ich überwältigt und nahm genüsslich auch schon den nächsten Bissen.

Lilly lächelte mich geschmeichelt von meinen Worten an. "Freut mich, dass es dir schmeckt. Meine Mom hat mir das Kochen beigebracht. Ich sollte vorbereitet sein eine vorzeige Hexe für meinen Dämon zu sein." erklärte sie mir ehrlich und sah etwas traurig auf ihren Teller.

"Ähm, wäre es für dich ok, wenn ich nach dem Frühstück ähm, duschen gehen würde? Ich bräuchte dann auch frische Kleidung." meinte sie etwas verlegen und ihre Wangen wurden wieder leicht rot.

Mit Frauenkleidung konnte ich leider nicht dienen. Wir sollten auch darüber sprechen was Lilly jetzt eigentlich machen wollte. "Klar kannst du, aber du solltest dir überlegen was du jetzt machen willst, Lilly. Du kannst gerne ein paar Tage hier bleiben und wir holen ein paar Klamotten von dir.

Willst du die Bindung zu Dary jetzt eigentlich lösen? Es ist deine freie Entscheidung, deine alleine. In jedem Fall sollten du noch mal mit ihm sprechen. Wenn du es tun willst, kann ich dich genauso beschützen." erklärte ich der Hexe, die völlig überfordert wirkte und dann stiegen ihr tatsächlich Tränen in die Augen.

"Ich möchte auf jeden Fall nochmal mit Dary über alles reden und ich würde auch gerne noch bei dir bleiben. Aber Theo, ich habe Angst, so fürchterliche Angst. Ja, eigentlich möchte ich die Bindung lösen, weil Dary genug gelitten hat und wir uns auch nicht lieben.

Aber was wird passieren, wenn ich es tue? Dann bin ich frei und dieser Dämon wird sich holen, was ihm versprochen wurde." entgegnete Lilly mir und schlug ihre Hände vors Gesicht als sie zu weinen begann.

Mir war bewusst dass es nicht leicht werden würde, aber sie konnte doch auch nicht aus Angst bei Dary bleiben. Sie hatte doch die letzten Jahre schon genug Angst gehabt und ihr Leben davon bestimmen lassen. Ich wollte aber auch nicht, dass sie weinte. Deshalb stand ich auf und kniete mich zu ihr, wo ich ihre Hände in meine nahm wodurch sie mich ansehen musste.

"Wenn du die Bindung löst, werde ich dich beschützen, Lilly. Mir ist egal was deine Eltern versprochen haben. Ich werde dafür sorgen, dass dir nichts geschieht. Ich verspreche dir, dass ich dafür alles tun werde, was in meiner Macht steht, okay?" erklärte ich ihr ernst aber gleichzeitig auch sanft und sah dabei in ihre wunderschönen Augen.

"Danke Theo, mehr als das. Aber ich möchte nicht dass dir etwas geschieht. Das könnte ich mir nicht verzeihen, wo ich dich so sehr ins Herz geschlossen habe." entgegnete sie mir und hielten unsere Hände weiter fest.

Ich konnte nicht anders als schief zu grinsen als Lilly das sagte. Sie hatte mich also auch gern. Das war ein schönes Gefühl. Ich hatte ehrlich gesagt noch kaum feste Freundinnen, dafür aber wahnsinnig viele Bettgeschichten, die mich auch immer in Schwierigkeiten brachten, so wie damals als Ethan und ich in der Gang von Chase gewesen waren.

"Mir passiert nichts. Ich bin gefährlicher als ich aussehe." entgegente ich der Hexe und auch da musste sie leicht lächeln. Sie hatte ein wirklich wunderschönes Lächeln. Langsam hob ich meine Hand an, um ihr ein Haar hinters Ohr zu streichen und dann passierte es wie von selbst. Wie zwei Magnete zogen sich unsere Gesichter an und dann landeten unsere Lippen aufeinander. Wir begannen uns zu küssen und dieser Kuss fühlte sich besser an, als alle Küsse die ich in meinen Leben bisher gehabt hatte. Ich war offenbar verliebt. Verliebt in Lilly.

Witches&Demons - Dark PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt