Kapitel 16

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Patrick Perry
By LuanaWhite

Samara war in Colin verliebt. Die beiden waren jetzt ein Paar. Es hatte mich zutiefst getroffen als Samara mir die Wahrheit erzählt hatte aber im Grunde hatte ich es schon geahnt. Unsere Küsse waren schön gewesen, aber das gewisse Etwas hatte gefehlt. Ich war auch nicht in sie verliebt.

Ich hatte mir das kurz eingeredet weil ich sie gerne hatte, sie das Herz am rechten Fleck und so wahnsinnig hübsch war. Aber verliebt war ich nicht in sie und das musste ich mir selbst auch eingestehen. Ich war traurig darüber, weil ich wieder Mal allein war. Ich hatte echt ein Pech was Frauen anbelangte. Aber schlussendlich wünschte ich den beiden nur das Beste.

Um mich etwas abzulenken stürzte ich mich in die Arbeit und das bis spät in die Nacht. Genauso auch heute. Der Himmel war dunkel und Chicago in ein Meer aus Lichtern eingetaucht, während ich von meinen Drink trank und aus dem Fenster sah. Dann aber klopfte es an der Tür und ich bat wem auch immer herein. Und zu meiner Überraschung war es Josh, einer meiner Kollegen der eine andere Abteilung von Chicago Secrets leitete.

"Hey Patrick, willst du nicht mal in den Feierabend gehen? Es ist schon spät geworden." fragte er mich und lehnte sich an den Türrahmen.

Ich seufzte etwas aus und schüttelte meinen Kopf. "Nein, ich habe noch einiges zu tun. Aber kann ich dich auf einen Drink einladen?" bot ich Josh an und holte ein weiteres Glas aus dem Schrank, aber er lächelte mich entschuldigend an.

"Ich würde gerne, aber ich muss leider nach Hause. Meine beste Freundin wartet auf mich. Und du solltest dich nicht überarbeiten. Das kannst du auch noch morgen erledigen. Seinen Kummer in Arbeit zu ertränken, ist keine Lösung. Glaub mir. Also wir sehen uns nächste Woche Montag." verabschiedete er sich und brach auf.

Ich fand es schade dass Josh nicht bleiben konnte. Ich hätte es schön gefunden mit ihm etwas Zeit zu verbringen. Denn die Wahrheit war, außer die Arbeit hatte ich nicht viele Leute um mich. Meine Schwester wohnte in New York, unsere Eltern waren tot und mein Onkel kritisierte eh nur ständig an mir herum.

Als ich angefangen hatte mit Samara auszugehen hatte ich mir gewünscht dass diese Einsamkeit endlich vorbei sein würde aber jetzt umgab sie mich wieder. Niemand wusste davon. Alle sahen in mir nur den freundlichen, gutmütigen und eifrigen Chef. Vielleicht war das ja auch meine Bestimmung. Vielleicht sollte es einfach so sein.

Ich leerte mir noch ein weiteres Glas meine Kehle hinunter ehe ich meine Sachen packte und auf Josh's Rat hören wollte. Doch als ich zum Aufzug ging erblickte ich eine rothaarige Frau davor. Hannah. "Hey, du auch noch hier?" fragte ich sie und lächelte schwach. Sie war genau wie ich. Sie hatte auch nur die Arbeit.

Bestimmt hatte auch sie mitbekommen dass Colin und Samara nun ein Paar waren, immerhin arbeitete sie mit den beiden in einem Büro. Das war bestimmt hart für sie denn mir war in der Vergangenheit natürlich aufgefallen wie sie Colin immer angehimmelt hatte.

Als sie mich erblickte, schien sie überrascht zu sein. "Hey, ja ich habe sowieso nichts vor. Und wieso bist du noch hier?" entgegnete Hannah mir und dann kam auch schon der Aufzug.

Wir betraten die Kabine und ich drückte den Knopf für die Tiefgarage. "Naja ich habe es etwas hinausgezögert nach Hause zu gehen." erklärte ich Hannah ehrlich. Wir lächelten uns leicht an und schienen wirklich gerade im selben Boot zu sitzen, aber dann kam mir eine Idee.

Ich sehnte mich nach Gesellschaft und Hannah hatte eben gemeint dass sie sowieso nichts vor hatte. Was hatte ich schon zu verlieren als noch eine Zurückweisung einstecken zu müssen?

"Sollen wir zusammen was essen gehen? Danach könnten wir noch in eine Bar oder so." schlug ich ihr dann einfach vor. Wir waren beide einsame Menschen, also wieso sollten wir uns dann nicht zusammen tun?

Hannah lächelte leicht und nickte. "Sehr gerne. Danke für die Einladung Patrick. Das weiß ich wirklich zu schätzen." entgegnete sie mir und bedankte sich auch gleichzeitig. Aber das brauchte sie nicht.

Ich freute mich sehr dass Hannah meine Einladung annahm und sie begleitete mich zu meinen Wagen und nahm auf der Beifahrerseite platz, während ich auf der Fahrerseite einstieg. "Wie geht's dir eigentlich so mit der ganzen Situation? Ich meine nachdem Colin und Samara zusammen gekommen sind. Die Arbeit leidet doch nicht darunter, oder?" erkundigte ich mich bei ihr.

Hannah schob sich etwas ihr Haar hinters Ohr. "Es geht schon. Ich bin es gewohnt übersehen zu werden und es war immerhin nur eine Schwärmerei. Es geht vorüber und alles ist gut mit der Arbeit, wirklich. Aber was ist mit dir? Immerhin mochtest du Samara ja sehr gerne." entgegnete sie mir.

Ja, ich wusste dass sie Colin sehr mochte, aber ich war froh dass sie damit klar kam und dass es im Team dadurch auch keine Probleme gab. Immerhin arbeiteten wir vier wirklich toll zusammen. Bei Hannahs Frage allerdings lächelte ich leicht.

"Es geht mir gut. Ich hatte mich wohl in die Vorstellung endlich nicht mehr allein zu sein zu sehr hineingesteigert dass ich nicht bemerkte dass es zwischen Samara und mir nicht gefunkt hat. Wir sind Freunde. Es ist nun mal so wie es ist. Und du wirst nicht übersehen, Hannah. Hör auf dir das einzureden. Du bist ein wertvolles Mitglied unseres Teams und genauso viel wert wie wir anderen auch." erklärte ich ihr und stieg etwas aufs Gas.

"Ich meinte mit unsichtbar bei, naja Männern und auch allgemein außerhalb der Arbeit. Aber egal, wir sollten uns den Abend nicht verderben lassen. Im Team fühle ich mich rund um wohl, Patrick." erklärte sie mir dann und sah etwas aus dem Fenster. Da hatte ich sie vorhin wohl falsch verstanden aber trotzdem sah ich das ein wenig anders. Wobei ich es natürlich toll fand dass sie sich im Team wohl fühlte.

Ich verstand nicht, wieso Hannah dachte man würde sie nicht sehen. Ich fand sie wirklich sehr hübsch. Vielleicht sollten wir ja mal zusammen ausgehen? Aber ich sollte aufhören meine Mitarbeiterinnen um Dates zu fragen. Das war wirklich nicht gut.

Schließlich kamen wir bei einem Restaurant an und wir gingen hinein. Wir bestellten uns beide das selbe Gericht, was ich wirklich amüsant fand und es stellte sich auch heraus, dass wir beide einen Fabel für roten Wein hatten. Wir unterhielten uns wirklich gut und sprachen ein wenig über die Arbeit aber auch über private Dinge.

Nach dem Essen gingen wir zu Fuß in eine Bar zwei Blocks weiter und ich fand Hannahs Gegenwart wirklich toll. Ich war froh sie gefragt zu haben mitzukommen und wer weiß, vielleicht stärkte dieser Abend ja unsere Freundschaft.

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