Leana Cohan
By LuanaWhiteSeit meinen Gespräch mit Ethan waren inzwischen zwei Wochen vergangen. Zwei Wochen in denen ich mich nur auf mein Studium konzentrieren wollte, aber immer wieder drifteten meine Gedanken zu diesem Dämon ab. Nachdem ich ihn damals geküsst hatte, war irgendwie alles nur noch bergab gegangen. Aber Ethan konnte nichts dafür und ich fühlte mich schrecklich. Er mied mich seit dem und vermutlich hatte ich das auch verdient.
Ich studierte Jura damit ich Anwältin werden konnte und meinen Vater aus dem Gefängnis holen konnte. Er hatte eine lebenslängliche Haftstrafe auferlegt bekommen für etwas, das er nicht getan hatte. Im Gegenteil. Er wollte einer Hexe helfen und man beschuldigte ihn sie getötet zu haben. Niemand wollte ihm glauben, nicht mal sein eigener Bruder, mein Onkel.
Immer wieder musste ich mir von ihm anhören dass ich eines Tages genauso enden würde wie Dad, wenn ich das Trinken und mein verantwortungsloses Verhalten nicht ändern würde. Ich sollte mir einen Dämon suchen und mich binden. Aber unterordnen kam für mich nicht in Frage, niemals. Ich würde mir von niemanden sagen lassen was ich zu tun hatte und was nicht.
Samara und ich waren diesbezüglich immer einer Meinung gewesen. Jetzt war meine Cousine zwar in einer Bindung, aber Kion war wirklich ein untypischer Dämon und es schien mit den zweien gut zu funktionieren. So ein Glück würde ich nicht haben. Und Ethan... Ethan hatte nur Interesse an Spaß, genauso wie ich. Naja eigentlich, aber ich hatte gemerkt dass ich mir mehr wünschte und das hatte mir so unglaublich Angst gemacht dass ich ihm sagte, dass wir nicht befreundet sein konnten.
Heute war ich nach meinen Vorlesungen wieder in einer Bar gewesen um meinen Frust mit Alkohol zu betäuben, und wurde natürlich sehr schnell betrunken. Naja was soll's, ich hatte sowieso nichts mehr zu verlieren, oder? Und als ich zu Hause ankam, hatte mein Onkel wieder nichts besseres zu tun als mich anzuschreien. Wir begannen zu streiten und dann eskalierte es komplett, bis ich meine Sachen packte und abhaute. Mein Motorrad hatte ich bei der Bar stehen gelassen weil ich es nicht zu Schrott fahren gewollt hatte.
Nun stand ich da. Allein und ohne Bleibe. Ich holte mein Handy heraus um Samara anzurufen. Sie war die einzige Person die mir helfen würde, aber dann schwebte mein Daumen plötzlich über Ethan's Nummer. Mir war von dem vielen Alkohol so unglaublich schlecht und ich konnte gerade vermutlich auch gar nicht mehr klar denken. Ich dachte an unseren Kuss und wie schön es sich angefühlt hatte. Ich wünschte mir dass er mich in seine Arme nahm und mich tröstete, und dann drückte ich auf Anrufen.
Es klingelte einige Male und ich dachte schon er würde gar nicht ran gehen, aber dann hörte ich doch seine Stimme. Seine wundervolle Stimme, die ich wirklich sehr vermisst hatte.
"Leana?"
"Hallo Ethan." sagte ich leicht schniefend. Ja, ich hatte tatsächlich bei dem Streit mit meinen Onkel zu weinen angefangen und das hörte man auch deutlich an meiner Stimme. "Es tut mir leid, Ethan. Wirklich. Ich bin so durcheinander und jetzt... Ich weiß nicht was ich machen soll." erklärte ich und begann dann aufs neue zu weinen.
Mir wurde klar dass meine Tante und mein Onkel mein Studium finanzierten. Das würden sie nicht länger tun. Alles wofür ich gerabeitet hatte ging kaputt und mein Leben verwandelte sich in einen einzigen Scherbenhaufen. Was sollte ich jetzt nur machen?
"Es tut mir leid, dass es dir gerade nicht so gut geht Leana, wirklich. Aber ich denke, du solltest lieber Samara anrufen. Sie kann dir bestimmt helfen. Wir sollten es lieber dabei belassen Abstand zu halten, ganz wie du es wolltest. Es tut mir leid, Leana." erklärte Ethan mir und dann legte er auf.
Was hatte ich auch erwartet? Ich hatte das, was auch immer zwischen Ethan und mir gewesen war mit Füßen getreten und würde es auch nicht mehr reparieren können. Ich ließ meine Tasche fallen und ging zu Boden wo ich immer weiter weinte und schlussendlich meine Cousine anrief die sofort versprach mich abzuholen. Wenigstens hatte ich noch Samara. Sie war jetzt alles was ich noch hatte. Ich hatte einfach alles kaputt gemacht.
Samara kam mit ihrem Kollegen Colin an, der bei dem ich dieses schlechte Gefühl empfangen hatte. Aber meine Cousine war trotzdem mit ihm befreundet. Als sie aus dem Auto ausstieg lief sie sofort auf mich zu und zog mich in ihre Arme.
"Hey, ganz ruhig, ok? Ich bin da. Was ist denn nur passiert, Leana?" fragte sie mich sanft und zog mich sachte wieder auf die Beine, während Colin an der Seite wartete.
Völlig verzweifelt und aufgelöst sah ich meine Cousine an und drückte mich ganz fest an sie. "Ich habe mich mit deinen Eltern gestritten. Sie haben mir wieder vorgeworfen ich würde wie Dad enden. Ich verstehe einfach nicht wieso sie ihm nicht glauben und wieso sie so gemein sind.
Ich bin abgehauen. Ich hielt es einfach nicht mehr aus. Aber was ist jetzt mit meinen Studium? Allein kann ich die Gebühren doch nicht bezahlen und das mit Ethan ist auch völlig kaputt. Ich kann nirgendwo hin. Ich weiß nicht was ich tun soll, Samara. Alles geht kaputt. Wie soll ich Dad so nur helfen wenn ich mein eigenes Leben nicht auf die Reihe bekomme?" fragte ich sie schluchzend. Ich hatte das Gefühl ich würde an einem Abgrund stehen und Samara war die Einzige die mich davor bewahrte abzustürzen.
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Witches&Demons - Dark Passion
FantasyMit Liebe, Drama und Leidenschaft geht es für die Dämonen und Hexen in Chicago in die zweite Runde! Während die einen für ihre Beziehung und Bindung kämpfen, kommen bei anderen erschütternde und gefährliche Geheimnisse ans Licht. Doch plötzlich find...