Leana Cohan
By LuanaWhiteLangsam ging es Ethan wieder besser. Es war ein Schock gewesen, als sein Bruder Jaxon mich angerufen hatte und mir erzählte, was passiert war. Sie hatten es zwar geschafft die Tochter von Chase zu befreien, die tatsächlich von Engeln gefangen gehalten worden war. Aber mein Ethan war verletzt worden und ich hatte mich sofort auf den Weg zur Villa seines Bruders gemacht. Eigentlich wohnte Ethan jetzt mit mir in Gabriel's alter Wohnung, aber sein Bruder wollte dass er erstmal bei ihm in der Villa blieb, bis er sich erholt hatte.
Er und seine Hexe Valentina waren einverstanden gewesen, dass ich so lange auch bei ihnen bleiben durfte, bis es Ethan wieder besser ging. Auch eine weitere Hexe namens Evie wohnte hier, aber die kannte ich kaum. Ich ging gerade nach unten in die Küche, um meinen Freund was neues zum Trinken zu holen, als mir sein Bruder am Flur entgegen kam.
"Guten Morgen Leana, wie geht es Ethan?" fragte Jaxon mich sofort, da ich seinem Bruder eigentlich nicht von der Seite wich, aber heute musste ich das leider, auch wenn mir das nicht gefiel.
"Er schläft. Aber er jammert ständig dass er nicht im Bett liegen möchte. Naja, aber langsam scheint er sich zu erholen." meinte ich zu Jaxon. Ich kannte ihn kaum und hatte eigentlich noch nicht wirklich viel mit ihm zu tun gehabt. Ich war ihm dankbar dass ich hier sein durfte, weil ich allein in der Wohnung bestimmt durchdrehen würde.
"Ich muss aber nachher zur Uni. Ich habe jetzt schon ein paar Tage gefehlt, aber eigentlich will ich nicht weg." vertraute ich Jaxon dann auch noch an. Ich hoffte Ethan machte nichts dummes während ich weg war, aber ich konnte das Studium nicht weiter schleifen lassen, nachdem Gabriel sich so für mich eingesetzt hatte und sogar meine Gebühren bezahlte.
Jaxon nickte verstehend. "Geh ruhig in die Uni. Ich bin den ganzen Tag hier und Valentina ebenso. Glaub mir, Ethan wird nicht dazu kommen irgendeinen Mist zu bauen und wenn ich ihn einsperren muss." versicherte er mir, was mich ein wenig zum Schmunzeln brachte. "Ethan wird es auch verstehen, wenn du deinem Studium wieder nachgehst." fügte er hinzu.
"Danke, Jaxon." sagte ich ehrlich zu ihm und lächelte auch. Er wirkte wirklich wie ein netter Mann und Ethan konnte sich glücklich schätzen ihn als Bruder zu haben. Dann ging ich auch weiter und holte wie vor gehabt einen Krug Saft für Ethan und als ich wieder in seinem Zimmer ankam, lag er nicht in seinen Bett.
Mir wurde ganz mulmig und stellte den Krug schnell auf den Tisch und eilte in das Badezimmer, wo ich meinen Freund zum Glück entdeckte, wie er vor dem Spiegel stand. Er betrachtete seine Wunde und wirkte dabei völlig in Gedanken.
An seiner Hüfte, die ihm gebrochen worden war, hatte sich inzwischen ein großer Bluterguss gebildet. Ethan seufzte und berührte ihn leicht, als er vor Schmerzen zusammen zuckte. Dann erblickte er mich über den Spiegel. "Ich konnte nicht länger im Bett liegen. Ich bin immerhin nicht krank." erklärte er mir bitter, woraufhin ich leise seufzte und näher an ihn heran trat.
"Aber verletzt, und das nicht gerade harmlos. Auch Dämonen sind nicht unverwundbar. Ein Mensch hätte mit so einer Verletzung ins Krankenhaus müssen." erklärte ich ihm traurig. Es hätte noch schlimmeres passieren können. Ich war froh, dass er am Leben war.
"Ich muss gleich zur Uni, aber bitte versprich dass du dich schonst wenn ich weg bin. Hat sich Chase eigentlich noch mal gemeldet? Ist eure Schuld jetzt beglichen?" erkundigte ich mich dann. Ich wollte auch gerne wissen wie es jetzt seiner Tochter ging, aber das war vermutlich reine Neugier.
Ethan seufzte aus und zog sich sein Shirt über. "Ja, ich mach schon nichts dummes. Mein Bruder spielt ja sowieso den Wachhund." versuchte er etwas zu scherzen. "Und ja, Chase meint wir sind quitt. Und seine Tochter Fleur, sie ist noch sehr schwach und muss das Geschehen noch verarbeiten.
Wenn du willst, können wir sie ja mal besuchen? Das arme Mädchen musste monatelang einiges durchstehen." meinte er traurig. Er hatte mir verraten, dass er Mitleid mit Chase hatte, was er hatte durchmachten müssen. Und irgendwie hatte Ethan und Theo bei der Rettungsaktion gefallen, Teil von etwas zu sein, auch wenn er dabei verletzt worden war.
Ich lächelte meinen Freund sanft an und legte meine Hand an seine Wange um diese zärtlich zu streicheln. "Ja klar, das können wir gerne machen. Ich finde es natürlich scheiße dass sie mich entführt hatten, aber naja nachdem ich jetzt die ganzen Hintergründe kenne, kann ich es verstehen. Man würde alles tun für die, die man liebt." erklärt ich meinen Freund traurig und musste dabei auch an meinen Vater denken.
Ich vermisste ihn schrecklich und wünschte ich könnte ihn wenigstens besuchen, aber das wollte er nicht. Ich hatte es ein paar Mal getan, aber er meinte ich müsse es akzeptieren wie es jetzt nun mal war, aber wie sollte ich das machen? Ich verstand es einfach nicht, wieso er im Gefängnis war, er hatte nichts verbotenes getan. Wieso nahm er das einfach so hin?
Ethan zog mich fest an sich und legte sein Kinn auf meinen Kopf ab. Das war schön "Was geht dir durch den Kopf, Süße?" fragte er mich gerade aus. Inzwischen kannte er mich ziemlich gut und wusste, wann mein Kopf ratterte. "Denkst du an deinen Vater?"
Ich nickte, als mir die Tränen kamen, dabei wollte ich nicht weinen. Ich wollte stark sein. Ich war immer ein starkes Mädchen gewesen und konnte es mir eigentlich nicht leisten schwach zu sein. Aber bei Ethan war das anders. Wenn ich bei ihm war konnte ich die Person sein die ich tief in meinen Inneren wirklich war. Bis auf meine Cousine Samara hatte mich so niemand gekannt, naja und jetzt auch Gabriel, aber hier in Ethan's Armen konnte ich mich richtig fallen lassen.
"Ich vermisse ihn so schrecklich." gab ich leise vor ihm zu, aber wem sagte ich das? Ihm ging es mit seinen Eltern bestimmt genauso, nur dass es bei ihm schlimmer war, weil sie nicht mal mehr am Leben waren. Ich sollte mich nicht selbst bemitleiden.
Ethan drückte mir einen Kuss auf meinen Kopf. "Ich weiß, ich vermisse meine Eltern auch." entgegnete er mir flüsternd und ich seufzte lautlos aus. Die Stimmung war gerade viel zu traurig und bedrückt. "Dein Vater wird wieder frei kommen und dann könnt ihr all die Zeit nachholen, da bin ich mir sicher. So und jetzt solltest du in die Uni. Ich möchte dich nicht davon abhalten."
Ich wünschte es wäre so leicht, aber ich wollte mich noch an die Hoffnung klammern dass ich später als Anwältin etwas unternehmen könnte, deshalb hatte mein Freund recht und ich sollte jetzt wirklich zur Uni.
"Ich liebe dich, Ethan. Bis später." hauchte ich ihm leise zu und gab ihm einen sanften Kuss. Dann schnappte ich mir meine Sachen und eilte auch schon die Villa hinunter um mit meinen Motorrad los zu fahren. Dad würde Ethan bestimmt mögen, ich hätte ihm meinen Freund wirklich gerne vorgestellt, aber vielleicht könnte ich das ja irgendwie organisieren.
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Witches&Demons - Dark Passion
FantasyMit Liebe, Drama und Leidenschaft geht es für die Dämonen und Hexen in Chicago in die zweite Runde! Während die einen für ihre Beziehung und Bindung kämpfen, kommen bei anderen erschütternde und gefährliche Geheimnisse ans Licht. Doch plötzlich find...